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Inspector Rebus 08 - Das Souvenir des Mörders

Inspector Rebus 08 - Das Souvenir des Mörders

Titel: Inspector Rebus 08 - Das Souvenir des Mörders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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Schickimickianzugs.
    »Nur ein Coke, bitte.«
    Rebus drehte sich nach dem neuen Gast um: Jack Morton.
    »Sie folgen mir?«
    Morton lächelte. »Sie sehen angeschlagen aus, John.«
    »Und Sie und Ihre Kumpel sehen zu gut aus.«
    »Ich bin nicht käuflich.«
    »Nein? Wer dann?«
    »Kommen Sie schon, John, das sollte nur ein Witz sein.« Morton setzte sich neben ihn. »Ich hab das mit Lawson Geddes gehört. Heißt das, dass die Aufregung sich jetzt legen wird?«
    »Schön wär's.« Rebus leerte sein Glas. »Gucken Sie sich das an«, sagte er und zeigte auf einen Automaten, der an der Ecke des Tresens stand. »Gummibärchenspender, zwanzig Pence pro Ladung. Zwei Dinge, für die wir Schotten berühmt sind, Jack: unsere Vorliebe für Süßkram und unser Alkoholkonsum.«
    »Es gibt noch zwei Dinge, für die wir berühmt sind«, bemerkte Morton.
    »Was?«
    »Die Augen vor den Problemen verschließen und ständig Schuldgefühle haben.«
    »Sie meinen den Calvinismus?« Rebus schmunzelte. »Himmel, Jack, ich dachte, der einzige Calvin, den Sie heute noch kennen, sei Mr. Klein.«
    Jack Morton starrte ihn unverwandt an, zwang ihn, seinen Blick zu erwidern. »Nennen Sie mir einen anderen Grund, warum ein Mann sich gehen lassen sollte.« Rebus schnaubte. »Wie viel Zeit haben Sie?«
    »So viel, wie nötig sein wird.«
    »Nicht annähernd genug, Jack. Hier, trinken Sie was Richtiges.«
    »Das hier ist was Richtiges. Das Zeug, das Sie trinken, ist eigentlich gar kein Getränk.«
    »Was dann?«
    »Eine Vorbehaltsklausel.«
    Jack sagte, er würde Rebus nach Barlinnie fahren, und fragte nicht, warum er da hinwollte. Nach Riddrie, wo sich das Gefängnis befand, nahmen sie die M8; Jack kannte sämtliche Routen. Während der Fahrt redeten sie nicht viel, bis Jack die Frage stellte, die die ganze Zeit im Raum geschwebt hatte.
    »Wie geht's Sammy?«
    Sammy war Rebus' mittlerweile erwachsene Tochter. Jack hatte sie seit fast zehn Jahren nicht mehr gesehen.
    »Gut.« Rebus hatte einen Themawechsel schon parat. »Ich hab das Gefühl, dass Ancram mich nicht besonders mag. Er... mustert mich ständig.«
    »Er ist ein schlauer Fuchs, seien Sie besser nett zu ihm.«
    »Irgendwelche bestimmten Gründe?«
    Jack Morton schluckte eine Antwort hinunter, schüttelte den Kopf. Sie bogen von der Cumbernauld Road ab, näherten sich dem Gefängnis.
    »Hören Sie«, sagte Jack, »ich kann nicht warten. Sagen Sie, wie lang Sie brauchen werden, und ich schick Ihnen einen Streifenwagen raus.«
    »Eine Stunde sollte genügen.«
    Jack Morton sah auf seine Uhr. »Also in einer Stunde.« Er streckte die Hand aus. »Schön, Sie wieder zu sehen, John.«
    Rebus erwiderte den Händedruck, fest.
6
    »Big Ger« Cafferty wartete schon im Vernehmungsraum. »Strawman, na, das ist ja eine unerwartete Freude.« Strawman: Caffertys Spitzname für Rebus. Der Gefängniswärter, der Rebus begleitet hatte, schien nicht vorzuhaben, wieder zu gehen, und es befanden sich schon zwei Wärter im Raum, die Cafferty im Auge behielten. Er war schon einmal aus Barlinnie ausgebrochen, und jetzt, wo sie ihn wiederhatten, waren sie fest entschlossen, ihn dazubehalten.
    »Hallo, Cafferty.« Rebus nahm ihm gegenüber Platz. Cafferty war im Gefängnis gealtert, hatte seine Sonnenbräune und einiges von seinen Muskeln eingebüßt, dafür an sämtlichen falschen Stellen zugenommen. Sein Haar hatte sich gelichtet und sah schon ziemlich grau aus. Kinn und Wangen bedeckten Stoppeln. »Ich hab Ihnen was mitgebracht.« Er schaute die Wärter an und zog die halbe Flasche aus der Jacketttasche.
    »Nicht erlaubt!«, bellte ein Wärter.
    »Kein Problem, Strawman«, sagte Cafferty. »Ich hab jede Menge Stoff, wir schwimmen hier praktisch in dem Zeug. Aber was zählt, ist die Absicht, oder?«
    Rebus ließ die Flasche wieder in seine Tasche gleiten.
    »Sie wollen mich um einen Gefallen bitten?«
    »Ja.«
    Cafferty schlug entspannt die Beine übereinander. »Worum geht's?«
    »Sie kennen Joseph Toal?«
    »Jeder kennt Uncle Joe.«
    »Ja, aber Sie kennen ihn.«
    »Und?« Caffertys Lächeln hatte etwas Lauerndes.
    »Ich möchte, dass Sie ihn anrufen und ihn dazu bringen, mit mir zu reden.« Cafferty ließ sich die Bitte durch den Kopf gehen. »Warum?«
    »Ich möchte ihn wegen Anthony Kane was fragen.«
    »Tony El? Ich dachte, der war tot.«
    »Er hat am Schauplatz eines Mordes in Niddrie seine Abdrücke hinterlassen.« Egal, was der Chef sagte, Rebus behandelte die Sache als Mord. Und er wusste, dass das Wort

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