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Inspector Rebus 08 - Das Souvenir des Mörders

Inspector Rebus 08 - Das Souvenir des Mörders

Titel: Inspector Rebus 08 - Das Souvenir des Mörders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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behauptet er jedenfalls.«
    »Beschwerde eingereicht?«
    »Läuft. Sein Anwalt will das bis zu Ende durchziehen.«
    »Ihr Wort gegen seins?«
    »Genau.«
    »Die Innere wird das schon ausbügeln.«
    »Wahrscheinlich.«
    »Oder bitten Sie Siobhan, Ihren Arsch zu decken.«
    »Sie ist im Urlaub. Mein Vernehmungspartner war Glamis.«
    »Dann sieht's schlecht aus, der ist 'ne wandelnde Feigwarze.« Eine Pause. »Fragen Sie mich nicht, ob ich's getan habe?«
    »Ich will's gar nicht wissen, klar? Wer war der Verdächtige?«
    »Macken-Minto.«
    »Scheiße, dieser Junkie kennt sich im Gesetzbuch besser aus als der Staatsanwalt. Okay, gehn wir ein paar Takte plaudern.«
    Es tat gut, aus der Wache raus zu sein. Er hatte das Autofenster runtergekurbelt. Der Fahrtwind war fast warm. Der Dienst-Escort schien seit einer Weile nicht mehr geputzt worden zu sein. Es lagen Schokoladenpapierchen, leere Chipstüten, zerknüllte Orangensaftkartons und Ribena-Flaschen herum. Das Herz der schottischen Ernährung: Zucker und Salz. Fehlte nur noch Alkohol, und man hatte Herz und Leber.
    Minto wohnte in einer der Mietskasernen auf der South Clerk Street, im ersten Stock. Rebus war schon zu anderen Gelegenheiten, an die er sich durchweg ungern erinnerte, da gewesen. Der Bordstein war mit Autos zugestellt, also parkte er in zweiter Reihe. Am Himmel focht ein verblassendes Rosa einen aussichtslosen Kampf gegen das heraufziehende Dunkel. Und unter dem Ganzen: Halogenorange. Die Bürgersteige waren voller lärmender Passanten. Das Kino ein Stück weiter die Straße entlang leerte sich wahrscheinlich gerade, und die ersten Schnapsleichen in spe rissen sich von den noch offenen Pubs los. Die Luft roch nach fischigem Frittierfett, Pizza, indischen Gewürzen. Brian Holmes stand, die Hände in den Taschen, vor einem Wohltätigkeitsshop. Kein Auto. Er war von St. Leonard's wahrscheinlich zu Fuß gekommen. Die zwei Männer nickten sich zu.
    Holmes sah müde aus. Noch vor ein paar Jahren war er jung, frisch, eifrig gewesen. Rebus wusste, dass das Familienleben seinen Tribut forderte: Er hatte es an seiner eigenen, schon seit Jahren geschiedenen Ehe erlebt. Holmes' Lebensgefährtin wollte, dass er den Dienst quittierte. Sie wollte einen Mann, der mehr Zeit mit ihr verbrachte, der, wenn er zu Hause war, an sie dachte und sich nicht ständig mit Fällen und Spekulationen, Gedankenspielen und Beförderungsstrategien beschäftigte. Als Polizeibeamter hatte man oft eine engere Beziehung zu seinem Schreibtischpartner als zu seiner Lebensgefährtin. Wenn man zum CID kam, erhielt man einen warmen Händedruck und ein Stück Papier.
    Das Stück Papier war das vorläufige Scheidungsurteil.
    »Wissen Sie, ob er zu Haus ist?«, fragte Rebus.
    »Ich hab ihn angerufen. Er hat abgenommen. Klang halbwegs nüchtern.«
    »Haben Sie irgendwas gesagt?«
    »Bin ich blöd?«
    Rebus hielt den Blick auf die Fenster des Mietshauses gerichtet. Im Parterre waren Läden; Minto wohnte über einer Schlosserei. Nicht unwitzig, wenn man einen Sinn für so was hatte.
    »Okay, Sie gehen mit rauf, bleiben aber draußen im Treppenhaus. Kommen Sie nur rein, wenn Sie hören, dass es Ärger gibt.«
    »Sicher?«
    »Ich will mich mit dem Mann nur unterhalten.« Rebus berührte Holmes' Schulter. »Entspannen Sie sich.«
    Die Haustür war nicht abgeschlossen. Sie stiegen schweigend die Wendeltreppe hinauf. Rebus drückte auf den Klingelknopf und atmete tief ein. Minto hatte die Tür kaum einen Spalt breit geöffnet, als sich Rebus mit der Schulter dagegenwarf und Minto und sich selbst in den trüb beleuchteten Flur katapultierte. Er knallte die Tür hinter sich zu.
    Minto wollte handgreiflich werden, bis ihm klar wurde, mit wem er es zu tun hatte. Er stieß nur einen Knurrlaut aus und schlurfte ins Wohnzimmer zurück - ein winziger Raum, der auch noch zur Hälfte als Küche fungierte;
    ein schmaler bis zur Decke reichender Schrank enthielt, wie Rebus wusste, eine Dusche. Dann waren da noch ein Schlafzimmer und eine Toilette mit einem Puppenhaus-Waschbecken. Es gab durchaus geräumigere Iglus.
    »Was zum Teufel wollen Sie?« Minto griff nach einer Dose hochprozentigem Lager. Er leerte sie im Stehen.
    »Zwei Takte plaudern.« Rebus sah sich scheinbar beiläufig im Zimmer um. Aber seine Hände waren einsatzbereit.
    »Das ist unbefugtes Eindringen.«
    »Kläff du nur weiter. Ich zeig dir schon, was unbefugtes Eindringen ist.«
    Minto legte das Gesicht in Falten: nicht beeindruckt. Er war Mitte dreißig,

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