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Inspector Rebus 08 - Das Souvenir des Mörders

Inspector Rebus 08 - Das Souvenir des Mörders

Titel: Inspector Rebus 08 - Das Souvenir des Mörders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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Die Werkstatt, bei der er gewöhnlich die Inspektion machen ließ, schaffte es, den Saab rasch durchzuchecken: Reifendruck, Ölstand. Fünfzehn Minuten für fünfzehn Piepen. Das einzige Problem, das sie fanden: Die Lenkung hatte zu viel Spiel.
    »Gilt auch für meine Fahrweise«, erklärte Rebus dem Mechaniker.
    Er musste ein paar Anrufe erledigen, wollte die es jedoch weder von seiner Wohnung noch von Fort Apache oder sonst einer Polizeiwache aus tun. Er dachte an die früh öffnenden Pubs, aber die waren so gut wie Büros - es war bekannt, dass er gern von dort aus operierte. Zu groß das Risiko, dass Ancram ihn aufspüren würde. Also ging er in seinen Waschsalon, lehnte mit einem Kopfschütteln das Angebot einer »Service-Wäsche« ab - diese Woche zehn Prozent Rabatt. Ein »Werbeangebot«. Seit wann hatten Waschsalons Werbeangebote nötig?
    Er ließ sich vom Wechselautomaten einen Fünf-Pfund-Schein klein machen, holte sich aus einem anderen Automaten Kaffee und einen Schokokeks und zog einen Stuhl zum Wandtelefon. Erster Anruf: Brian Holmes zu Hause, eine letzte rote Karte für die »Ermittlung«. Niemand nahm ab. Er hinterließ keine Nachricht. Zweiter Anruf: Holmes in der Arbeit. Er verstellte seine Stimme und ließ sich von einem jungen Detective Constable aufklären, Brian habe sich bislang nicht blicken lassen.
    »Soll ich ihm etwas ausrichten?«
    Rebus legte auf, ohne was zu sagen. Vielleicht arbeitete Brian zu Hause an der »Ermittlung« und nahm nicht ab. Möglich war's ja. Dritter Anruf: Gill Templer in ihrem Büro.
    »DCI Templer.«
    »Ich bin's, John.« Rebus sah sich im Waschsalon um. Zwei Kunden mit Illustrierten vor der Nase. Leises Geräusch von Waschmaschinen und Wäschetrocknern. Geruch von Weichspüler. Die Geschäftsführerin schüttete gerade Waschpulver in eine Maschine. Im Hintergrund Radiogedudel: »Double Barrel«, Dave & Ansei Collins. Idiotischer Text.
    »Du willst ein Update?«
    »Warum sollte ich sonst wohl anrufen?«
    »Sie sind ein ganz Gewiefter, DI Rebus.«
    »Was du nicht sagst. Was hast du in Sachen Fergie unternommen?«
    »Der Notizblock ist in Howdenhall, bislang keine Resultate. Die Spurensicherung schickt heute ein Team ins Haus, nach Abdrücken und Sonstigem suchen. Die haben sich gefragt, wozu wir welche brauchen.«
    »Du hast es ihnen nicht gesagt?«
    »Ich hab die Vorgesetzte rausgekehrt. Dafür gibt's doch schließlich Dienstgrade.« Rebus lächelte. »Was ist mit dem Computer?«
    »Ich fahr heute Nachmittag wieder raus, seh mir Festplatte und Disketten selbst an. Werde mich auch bei den Nachbarn umhören: Besucher, fremde Autos, all so was.«
    »Und Fergies Geschäftsräume?«
    »In einer halben Stunde fahre ich zu seinem Laden. Na, wie mache ich mich?«
    »Bislang kann ich nicht klagen.«
    »Gut.«
    »Ich ruf später noch mal an, um zu hören, wie's läuft.«
    »Du klingst komisch.«
    »Wie, komisch?«
    »Als ob du was im Schilde führst.«
    »Ich doch nicht. Bye, Gill.«
    Nächster Anruf: Fort Apache, Durchwahl in den Schuppen. Maclay nahm ab.
    »Hallo, Heavy«, sagte Rebus. »Irgendwelche Nachrichten für mich?«
    »Machen Sie Witze? Ich brauch Asbesthandschuhe für dieses Telefon.«
    »DCI Ancram?«
    »Wie haben Sie's erraten?«
    »ASW. Ich hab versucht, ihn zu erreichen.«
    »Wo sind Sie überhaupt?«
    »Im Bett, Grippe oder so.«
    »Besonders leidend klingen Sie nicht.«
    »Ich lass mir nichts anmerken.«
    »Sind Sie zu Haus?«
    »Bei einer Freundin. Sie pflegt mich.«
    »Ach ja? Erzählen Sie mehr.«
    »Ein andermal, Heavy. Hören Sie, sollte Ancram noch mal anrufen...«
    »Was er mit Sicherheit tut.« »Sagen Sie ihm, ich versuch ihn zu erreichen.« »Hat Ihre gute Samariterin auch eine Telefonnummer?« Aber Rebus hatte schon aufgelegt. Er rief bei sich zu Hause an, um festzustellen, ob der AB nach der unsanften Behandlung noch funktionierte. Es gab zwei Nachrichten, beide von Ancram.
    »Jetzt reicht's aber«, murmelte Rebus. Dann trank er seinen Kaffee aus, aß den Schokoladenkeks auf und starrte auf die Bullaugen der Wäschetrockner. Sein Kopf fühlte sich so an, als steckte er selbst in so einem Ding und guckte nach draußen.
    Er erledigte noch zwei Anrufe -T-Bird Oil und CID Grampian - und beschloss dann, kurz zu Brian Holmes zu fahren in der Hoffnung, dass Neil nicht da sein würde. Es war ein schmales Reihenhaus, gutes Format für zwei Personen. Der taschentuchgroße Vorgarten war hoffnungslos verwahrlost. Beiderseits der Tür hingen Blumenampeln, die

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