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Inspector Rebus 08 - Das Souvenir des Mörders

Inspector Rebus 08 - Das Souvenir des Mörders

Titel: Inspector Rebus 08 - Das Souvenir des Mörders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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zurzeit hier oben.«
    Lumsden nickte. »Ja, ich hab davon gehört, dass das CID Edinburgh nach diesem Namen gefragt hatte. Sagt mir persönlich nichts, tut mir Leid. Normalerweise würde sich unser Erdöl-Verbindungsbeamter um Sie kümmern, aber der ist in Urlaub. Ich vertrete ihn, und damit bin ich für die Dauer Ihres Aufenthalts Ihr Fremdenführer.« Lumsden lächelte. »Willkommen in Silver City.«
    »Silber« wegen des Flusses Dee, der durch die Stadt floss. Silber wegen der Farbe der Häuser bei Sonnenschein: grauer Granit, der sich in glitzerndes Licht verwandelte. Silber wegen des Geldes, das der Erdölboom gebracht hatte. Lumsden erklärte, während Rebus mit ihm zur Union Street zurückfuhr.
    »Noch so ein Mythos über Aberdeen«, sagte Lumsden, »ist, dass die Leute knickrig seien. Warten Sie ab, bis Sie die Union Street an einem Samstagnachmittag erleben. Das dürfte die belebteste Einkaufsmeile in ganz Großbritannien sein.«
    Lumsden trug einen blauen Blazer mit glänzenden Messingknöpfen, eine graue Hose, schwarze Slipper. Sein Hemd war elegant blau-weiß gestreift, seine Krawatte lachsrosa. Die Kleidung ließ ihn wie den Schriftführer eines exklusiven Golfklubs aussehen, aber Gesicht und Gestalt sprachen eine ganz andere Sprache. Er war eins fünfundachtzig, drahtig und hatte einen blonden Bürstenschnitt, der seinen spitzen Haaransatz besonders deutlich betonte. Seine Augen sahen nicht so sehr gerötet wie geradezu gechlort aus, und die Iris stach grellblau daraus hervor. Kein Ehering. Alter irgendwo zwischen dreißig und vierzig. Seinen Akzent konnte Rebus nicht so richtig einordnen.
    »Engländer?«, fragte er.
    »Ursprünglich aus Gillingham«, bestätigte Lumsden. »Meine Familie ist ziemlich viel herumgekommen. Mein Dad diente beim Militär. Sie haben ein gutes Ohr für Akzente, die meisten Leute halten mich für einen aus den Borders.«
    Sie waren unterwegs zu einem Hotel, nachdem Rebus erklärt hatte, er würde wahrscheinlich über Nacht bleiben, vielleicht auch länger.
    »Kein Problem«, hatte Lumsden gesagt. »Da weiß ich genau die richtige Adresse.«
    Das Hotel lag an der Union Terrace, mit Blick auf die Gartenanlagen. Lumsden wies ihn an, außerhalb der Einfahrt zu parken. Er zog ein Stück Pappe aus der Tasche und drückte es von innen gegen die Windschutzscheibe. Das Schildchen behauptete POLIZEI GRAMPIAN IM EINSATZ. Rebus holte seinen Koffer aus dem Wagen, und Lumsden bestand darauf, ihn zu tragen. Er erledigte auch alles an der Rezeption.
    Ein Hotelboy brachte den Koffer nach oben, Rebus folgte ihm.
    »Schauen Sie nur eben, ob Ihnen das Zimmer zusagt«, sagte Lumsden. »Sie finden mich dann in der Bar.«
    Das Zimmer lag im ersten Stock. Es besaß die höchsten Fenster, die Rebus je gesehen hatte, und bot ihm eine Aussicht auf die Gartenanlagen. Außerdem herrschte eine Temperatur wie in einem Backofen. Der Boy zog die Vorhänge zu.
    »Es ist immer so, wenn die Sonne scheint«, erklärte er. Rebus sah sich flüchtig um. Das war wahrscheinlich das eleganteste Hotelzimmer, in dem er je genächtigt hatte. Der Boy beobachtete ihn.
    »Was denn, kein Schampus?«
    Der Hotelboy verstand den Witz nicht, also schüttelte Rebus den Kopf und reichte ihm eine Einpfundnote. Der Boy erklärte, wie die Videoauswahl funktionierte, verlor ein paar Worte über Zimmerservice, Restaurant und sonstige Serviceleistungen und händigte Rebus dann den Schlüssel aus. Rebus folgte ihm wieder nach unten.
    In der Bar war es ruhig, nachdem der mittägliche Ansturm vorüber war. Lumsden saß auf einem Hocker am Tresen, knabberte Erdnüsse und schaute MTV. Vor ihm stand ein Pint Bier.
    »Hatte vergessen zu fragen, was Sie nehmen«, sagte er, als Rebus neben ihm Platz nahm.
    »Ein Pint vom selben«, sagte Rebus zum Barkeeper.
    »Wie ist das Zimmer?«
    »Ein bisschen üppig für meinen Geschmack, wenn ich ehrlich sein soll.«
    »Keine Sorge, um die Rechnung kümmert sich das CID Grampian.« Er zwinkerte. »Dienst am Kollegen.«
    »Ich muss häufiger herkommen.«
    Lumsden lächelte. »Na, dann erzählen Sie mal, was Sie hier so vorhaben.«
    Rebus warf einen Blick auf den Bildschirm, sah die Stones, wie sie sich mit ihrem neuesten Stück ins Zeug legten. Herrgott, sahen die alt aus. Rolling Stonehenge mit einem Blues-Riff.
    »Mit der Erdölfirma reden, vielleicht versuchen, ein paar Freunde des Toten aufzustöbern. Rausfinden, ob Tony El sich irgendwo hat blicken lassen.«
    »Tony El?«
    »Anthony Ellis Kane.« Rebus

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