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Inspector Rebus 08 - Das Souvenir des Mörders

Inspector Rebus 08 - Das Souvenir des Mörders

Titel: Inspector Rebus 08 - Das Souvenir des Mörders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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unvorstellbar, pure Zauberei.
    Leute, die J.R. dabei zusahen, wie er sich durch eine weitere Folge intrigierte, hatten keine Probleme damit, sich vorzustellen, dass sich Entsprechendes jetzt auch an der Nordostküste abspielte. Es fand eine amerikanische Invasion statt, und die Amerikaner - roustabouts, roughnecks , raue Burschen - wollten keine friedliche, gesittete Küstenstadt; sie wollten die Puppen tanzen lassen, und sie machten Nägel mit Köpfen. So wurden aus den anfänglichen Mythen von einem Eldorado düstere Unterweltsgeschichten von Bordellen, Blutbädern, Schlägereien. Die Korruption blühte, die Spieler warfen mit Dollarmillionen um sich, und die Einheimischen nahmen ihnen die Invasion übel, ohne allerdings das Geld und die angebotenen Arbeitsplätze zu verschmähen. Männern aus der südschottischen Arbeiterklasse erschien Aberdeen wie das Fleisch gewordene Wort - nicht lediglich eine Männerwelt, sondern eine Welt für harte Männer, in der Respekt verlangt und mit Geld erkauft wurde. Es dauerte nur ein paar Wochen, bis der Stimmungsumschwung erfolgte: Kräftige Männer kehrten kopfschüttelnd zurück und murmelten was von Sklaverei, Zwölf-Stunden-Schichten und dem Alb träum Nordsee.
    Und irgendwo in der Mitte zwischen Hölle und Eldorado lag etwas, was der Wahrheit nahe kam und nicht annähernd so spannend war wie die Mythen. Ökonomisch hatte der Nordosten vom Erdöl profitiert - noch dazu relativ schmerzlos. Wie in Edinburgh hatte man auch hier nicht zugelassen, dass die wirtschaftliche Entwicklung zu tiefe Wunden ins Stadtzentrum riss. Aber in den Vororten entstanden die üblichen Gewerbe- und Industriegebiete, die flach gebauten Fabrikgebäude, von denen viele Namen trugen, die sie mit der Offshoretechnik in Verbindung brachten: On-Off, Grampian OiLPlatTech...
    Davor kam allerdings erst einmal die grandiose Anfahrt. Rebus hielt sich so lange wie möglich an die Küstenstraße und staunte über die Geisteshaltung einer Nation, die Golfplätze hart am Rand einer Steilklippe anlegte. Als er an einer Tankstelle Rast machte, besorgte er sich einen Stadtplan von Aberdeen und suchte die Zentrale der Grampian Police heraus. Sie lag an der Queen Street, mitten im Zentrum. Er hoffte, die Einbahnstraßen würden kein zu großes Problem darstellen. Er war in seinem ganzen Leben vielleicht ein halbes Dutzend Mal in Aberdeen gewesen, davon dreimal als Kind in den Ferien. Obwohl es inzwischen eine moderne Stadt war, witzelte er noch immer darüber, wie das viele in den Lowlands taten: Sie war voll von teuchters , hinterwäldlerischen Highlandern, und Fischköppen mit den seltsamsten Akzenten. Wenn die einen fragten, wo man herkam, klang es so, als sagten sie »Furry boot ye frae}« . Deswegen also »Furry Boot Town«, während die Aberdonier selbst bei »Granite City« blieben. Rebus wusste, dass er sich mit Witzeleien zurückhalten musste, jedenfalls so lange, bis er ein gewisses Gefühl für die Stadt entwickelt hatte.
    Der Verkehr staute sich in Richtung Zentrum, was ihm ermöglichte, Stadtplan und Straßennamen im Auge zu behalten. Er fand die Queen Street und parkte, betrat das Polizeipräsidium und nannte seinen Namen.
    »Ich habe heute Vormittag mit jemandem telefoniert, einem DC Shanks.«
    »Ich werde mich beim CID erkundigen«, sagte die Uniformierte am Empfangsschalter. Sie bat ihn, Platz zu nehmen. Er setzte sich und beobachtete das Kommen und Gehen in der Eingangshalle. Er konnte die Zivilbeamten von den gewöhnlichen Bürgern leicht unterscheiden; wenn man ihnen in die Augen sah, wusste man Bescheid. Ein paar der Männer trugen typische CID-Schnurrbärte, buschig, aber sauber gestutzt. Sie waren jung und versuchten älter auszusehen. Ihm gegenüber saßen ein paar Kids mit eingeschüchterter Miene, aber einem Funkeln in den Augen. Sie hatten frische, sommersprossige Gesichter mit blutleeren Lippen. Zwei von ihnen waren blond, einer rothaarig.
    »Inspector Rebus?«
    Der Mann stand ein Stück abseits zu seiner Rechten - vielleicht schon seit ein paar Minuten oder länger. Rebus stand auf, und sie gaben sich die Hand.
    »Ich bin DS Lumsden, DC Shanks hat Ihre Nachricht weitergeleitet. Es geht um eine Ölfirma?«
    »Mit Sitz hier oben. Einer ihrer Mitarbeiter ist in Edinburgh aus einem zweiten Stock geflogen.«
    »Gesprungen?«
    Rebus zuckte die Achseln. »Es waren auch andere am Schauplatz, einer davon ist ein bekannter Krimineller namens Anthony Ellis Kane. Nach meinen Informationen arbeitet er

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