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Inspector Rebus 08 - Das Souvenir des Mörders

Inspector Rebus 08 - Das Souvenir des Mörders

Titel: Inspector Rebus 08 - Das Souvenir des Mörders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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aufhalten werden, nur damit ich meine Zeit effektiv nutzen kann. Wenn Sie mir also eine möglichst detaillierte schriftliche Aufstellung geben könnten, wäre ich Ihnen verbunden.«
    Innerlich kochend, ging Rebus wieder ans Fenster. Sie räumten das Feld. Die Redgauntlet-Kamera wurde gerade im Kombi verstaut. Dritte Nachricht. Als Rebus die Stimme hörte, fuhr er herum und starrte das Gerät mit offenem Mund an.
    »Inspector, die Untersuchung wird in Fettes durchgeführt werden. Ich nehme wahrscheinlich einen meiner eigenen Männer mit, aber ansonsten werde ich mich der dortigen Beamten und nichtbeamteten Mitarbeiter bedienen. Ab morgen Vormittag bin ich für Sie also in Fettes zu erreichen.«
    Rebus stellte sich vor das Gerät und starrte es drohend an. Wag es... wag es ...
    Piep. Vierte Nachricht.
    »Morgen vierzehn Uhr für unser erstes Gespräch, Inspector. Lassen Sie mich wissen, ob -«
    Rebus riss den AB hoch und schleuderte ihn gegen die Wand. Der Deckel flog auf und spuckte die Kassette aus. Es klingelte an der Tür.
    Er sah durch den Spion. Traute seinem Auge nicht. Riss die Tür auf.
    Kayleigh Burgess trat einen Schritt zurück. »Jesus, Sie sehen ja gemeingefährlich aus.«
    »Ich fühle mich gemeingefährlich. Was zum Teufel wollen Sie?«
    Sie zog eine Hand hinter dem Rücken hervor, hielt eine Flasche Macallan hoch. »Friedensangebot«, sagte sie. Rebus fixierte erst die Flasche, dann sie. »Ist das Ihre Vorstellung von Um-den-Finger-Wickeln?«
    »Absolut nicht.«
    »Irgendwelche versteckten Mikros oder Kameras?«
    Sie schüttelte den Kopf. Gelocktes braunes Haar kringelte sich auf ihrer Wange und an den Schläfen. Rebus trat in den Flur zurück.
    »Sie haben Glück, dass ich gerade einen Brand habe«, sagte er.
    Sie ging vor ihm ins Wohnzimmer, so dass er Gelegenheit hatte, ihren Körper zu begutachten. Er war genauso makellos wie die Ordnung in Feardie Fergies Haus.
    »Hören Sie«, sagte er, »es tut mir Leid wegen des Rekorders. Schicken Sie mir die Rechnung, im Ernst.«
    Sie zuckte die Schultern, entdeckte dann den Anrufbeantworter. »Sie haben wohl ein grundsätzliches Problem mit der Technik, oder?«
    »Zehn Sekunden und schon geht die Fragerei los. Warten Sie hier, ich hol Gläser.« Er verschwand in die Küche, schloss die Tür hinter sich, sammelte die Zeitungsausschnitte und Zeitungen vom Tisch ein und warf sie in einen Schrank. Dann spülte er zwei Gläser aus, trocknete sie in aller Ruhe ab und starrte währenddessen auf die Wand über der Spüle. Worauf war sie aus? Informationen natürlich. Er sah Gills Gesicht vor sich. Sie hatte ihn um einen Gefallen gebeten, und ein Mann war gestorben. Und Kayleigh Burgess... vielleicht war sie für Geddes' Selbstmord verantwortlich. Er kam mit den Gläsern ins Wohnzimmer zurück. Sie kauerte vor der Hi-Fi-Anlage, musterte LP-Rücken.
    »Ich hab noch nie einen Plattenspieler besessen«, sagte sie.
    »Die Dinger sollen ganz groß im Kommen sein.« Er öffnete den Macallan und schenkte ein. »Eiswürfel hab ich nicht, aber ich könnte wahrscheinlich von der Innenseite des Kühlfachs einen Brocken abschlagen.«
    Sie stand auf, nahm ihm ein Glas ab. »Pur ist okay.«
    Sie trug enge schwarze, an Po und Knien ausgeblichene Jeans und eine Jeansjacke mit Lammfellfutter. Über ihren, wie ihm auffiel, leicht vorstehenden Augen wölbten sich schön geformte Augenbrauen, und die Jochbeine sahen wie gemeißelt aus.
    »Setzen Sie sich«, forderte er sie auf.
    Sie nahm auf dem Sofa Platz, die Beine leicht gespreizt, Ellbogen auf den Knien, das Glas vor dem Gesicht.
    »Das ist aber nicht Ihr Erster heute, oder?«, wollte sie wissen.
    Er nahm einen Schluck, stellte das Glas auf der Armlehne seines Sessels ab. »Ich kann jederzeit damit aufhören.« Er breitete die Arme aus. »Sehen Sie?«
    Sie lächelte, trank, beobachtete ihn über den Glasrand hinweg. Er versuchte, die Signale zu deuten: kokett, rotzfrech, entspannt, aufmerksam, berechnend, belustigt...
    »Wer hat Ihnen das mit der Untersuchung gesteckt?«, fragte er.
    »Sie meinen, den Medien im Allgemeinen, oder mir persönlich?«
    »Suchen Sie sich's aus.«
    »Ich weiß nicht, wer die Story in Umlauf gebracht hat, aber ein Journalist erzählte es einem anderen, und von da hat es sich ausgebreitet. Eine Freundin bei Scotland on Sunday hat mich angerufen; sie wusste, dass wir schon über den Spaven-Fall berichteten.«
    Rebus dachte nach: Er sah wieder Jim Stevens vor sich, am Spielfeldrand aufgepflanzt wie der

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