Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Inspector Rebus 08 - Das Souvenir des Mörders

Inspector Rebus 08 - Das Souvenir des Mörders

Titel: Inspector Rebus 08 - Das Souvenir des Mörders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
Vom Netzwerk:
erledigt« gewesen, und der Rausschmeißer des Klubs hatte sie durchgenickt und an der Kasse vorbeigeschleust.
    Als sie das Lokal verließen, gingen sie an einem Mann vorbei, der eine junge Frau hineinbegleitete. Rebus drehte sich halb um.
    »Jemand, den Sie kennen?«, fragte Lumsden.
    Rebus zuckte die Achseln. »Das Gesicht kam mir irgendwie bekannt vor.« Er hatte es erst am Nachmittag gesehen: dunkles lockiges Haar, Brille, olivfarbene Haut. Hayden Fletcher, Major Weirs »PR-Guru«. Er sah so aus, als habe er einen erfolgreichen Tag hinter sich. Fletchers Begleiterin warf Rebus einen Blick über die Schulter zu und lächelte.
    Am Himmel hingen noch violettrote Lichtstreifen. Auf dem Friedhof auf der anderen Straßenseite ließen sich Stare scharenweise auf einem Baum nieder.
    »Wohin jetzt?«, fragte Lumsden.
    Rebus straffte den Rücken. »Um ehrlich zu sein, Ludo, würde ich jetzt am liebsten ins Hotel zurück. Tut mir Leid, dass ich einfach so kneife.«
    Lumsden versuchte, nicht erleichtert zu wirken. »Und was steht morgen bei Ihnen auf dem Plan?«
    Plötzlich wollte Rebus nicht, dass er es erfuhr. »Ein weiteres Treffen mit dem Arbeitgeber des Toten.« Lumsden schien mit der Antwort zufrieden zu sein.
    »Und dann wieder nach Haus?«
    »In ein paar Tagen.«
    Lumsden bemühte sich, seine Enttäuschung nicht zu zeigen. »Na dann«, sagte er, »schlafen Sie gut. Finden Sie allein zurück?«
    Rebus nickte, und sie gaben sich die Hand. Lumsden ging in die eine, Rebus in die andere Richtung. Rebus ließ sich Zeit, sah sich die Schaufenster an und warf gelegentlichen einen Blick nach hinten. Dann blieb er stehen und schlug seinen Stadtplan auf, entdeckte, dass der Hafen fast zu Fuß zu erreichen war. Doch als ein Taxi auftauchte, hielt er es an.
    »Wohin?«, fragte der Fahrer.
    »Wo ich was Anständiges zu trinken kriege. Irgendwo unten am Hafen.« Er dachte: Down Where the Drunkards
    Roll .
    »Wie wüst darf's sein?«
    »Kann gar nicht wüst genug sein.«
    Der Mann nickte, fuhr los. Rebus beugte sich nach vorn. »Ich dachte, in der Stadt würde mehr los sein.«
    »Ach, ist noch etwas früh. Und am Wochenende ist die Hölle los. Da kommen die Lohntüten von den Bohrinseln.«
    »Da wird gesoffen, hm?«
    »Da wird alles.«
    »Ich hab gehört, dass die Klubs von Amis geführt werden.«
    »Yanks«, korrigierte ihn der Fahrer. »Die haben ihre Finger überall drin.«
    »Auch in nicht so legalen Sachen?«
    Der Fahrer starrte ihn im Rückspiegel an. »An was hatten Sie speziell so gedacht?«
    »Vielleicht was zum Antörnen.«
    »Danach sehen Sie gar nicht aus.«
    »Wie sieht man danach aus?«
    »Nicht wie ein Bulle.«
    Rebus lachte. »Nicht im Dienst und fern der Heimat.«
    »Und wo ist die Heimat?«
    »Edinburgh.«
    Der Fahrer nickte nachdenklich. »Wenn ich mich antörnen wollte«, sagte er, »würd ich's vielleicht im Burke's Club auf der College Street probieren. Da wären wir.«
    Er hielt am Straßenrand. Das Taxameter zeigte knapp über zwei Pfund; Rebus gab dem Mann fünf und sagte, der Rest sei für ihn. Der Fahrer streckte den Kopf aus dem Fenster.
    »Wo ich Sie aufgelesen habe, waren Sie keine hundert Meter vom Burke's entfernt.«
    »Ich weiß.« Natürlich wusste er es: Burke's war der Klub, in dem Johnny Bible Michelle angesprochen hatte. Als das Taxi weitergefahren war, sah er sich die Umgebung an. Direkt auf der anderen Straßenseite lag der Hafen: vertäute Kähne, hier und da ein Licht, wo noch Leute arbeiteten -Wartungsmannschaften vermutlich. Die wasserabgewandte Seite der Straße war eine Mischung aus Mietshäusern, Läden und Kneipen. Ein paar Mädchen hielten nach Freiern Ausschau, aber es schien nicht viel los zu sein. Rebus stand vor einem Lokal namens Yard-arm. Es versprach Karaoke-Nächte, exotische Tänzerinnen, eine Happyhour, verschiedene Biersorten, Sat-TV und »einen warmen Empfang«.
    Die Wärme spürte Rebus, kaum dass er die Tür geöffnet hatte. Drinnen war es brüllend heiß. Er brauchte eine geschlagene Minute, um sich bis zum Tresen vorzuarbeiten, und noch ehe er da ankam, brannten sogar seine abgehärteten Augen vom Qualm. Ein Teil der Gäste sah wie Fischer aus - hochrote Gesichter, angeklatschtes Haar, dicke Pullover. Andere hatten schwarzölige Hände - Hafenmechaniker. Frauen, mit entweder zu wenig oder zu stark geschminkten Gesichtern, waren so betrunken, dass ihnen die Augen zufielen. Am Tresen angelangt, bestellte er einen doppelten Whiskey. Seitdem sich das metrische System

Weitere Kostenlose Bücher