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Inspector Rebus 10 - Die Seelen der Toten

Inspector Rebus 10 - Die Seelen der Toten

Titel: Inspector Rebus 10 - Die Seelen der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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sind Sie in letzter Zeit verdammt aktiv.«
    Archibald sah zu Rebus, der seinerseits auf die Jalousie starrte.
    »Ich werde ihn festnageln, das ist alles.«
    »Ach, das ist alles, ja?« Der Farmer setzte eine gespielt erstaunte Miene auf. »Wie ich von John erfahren habe, hatten Sie Einsicht in die Cary-Oakes-Akten. Ja, Sie wissen mehr über ihn als wir. Dann müsste Ihnen auch klar sein, mit wem Sie es zu tun haben.«
    »Ich weiß, womit ich es zu tun habe.«
    Der Farmer starrte von Archibald zu Rebus und wieder zurück. »Es ist schon schlimm genug, dass ich diesen hier am Hals habe«, sagte er und nickte in Rebus' Richtung. »Das Letzte, was ich jetzt brauchen kann, ist ein weiterer Verrückter, der versucht, das Gesetz in die eigenen Hände zu nehmen. Sie glauben, Oakes hat Ihre Nichte ermordet? Dann her mit den Beweisen.«
    »Kommen Sie schon, Mann...«
    »Zeigen Sie mir die Beweise!«
    »Würd ich gern, wenn ich könnte.«
    »Würden Sie das wirklich , Alan?« Der Farmer schwieg kurz. »Oder würden Sie lieber alles für sich behalten bis zum bitteren Ende?« Er wandte sich an Rebus. »Was ist mit Ihnen, John? Wollten Sie beim Verbuddeln der Leiche behilflich sein?«
    »Hätte ich ihn umlegen wollen«, sagte Archibald, »dann läge er schon längst unter der Erde.«
    »Aber was, wenn er gesteht, Alan? Unter vier Augen, nur er und Sie, keine Zeugen?« Der Farmer schüttelte den Kopf. »Vor Gericht gehen könnten Sie damit nicht, also was würden Sie tun?«
    »Das war genug«, antwortete Archibald leise.
    »Genug wofür?«
    »Für mich. Für Deirdres Andenken.«
    Der Farmer wartete, wandte sich dann zu Rebus. »Kaufen Sie ihm das ab? Glauben Sie , Freund Alan hier würde sich Oakes' Geständnis anhören und dann einfach seines Weges gehen?«
    »Ich kenne ihn nicht gut genug, um mir ein Urteil zu erlauben.« Die Jalousie schien noch immer eine starke Faszination auf Rebus auszuüben.
    »Einer wie der andere«, schimpfte der Farmer. Rebus warf Archibald einen Blick zu; der sah ihn schon seit einiger Zeit an. Es klopfte. Der Farmer bellte ein »Herein!«. Es war Siobhan Clarke.
    »Ein gutes Wort einlegen?«, fragte der Farmer.
    »Nein, Sir.« Sie schien nicht eintreten zu wollen, streckte lediglich den Kopf durch die Tür.
    »Nun?«
    »Verdächtiger Todesfall, Sir. Oben auf den Salisbury Crags.«
    »Wie verdächtig?«
    »Laut vorläufigem Bericht sehr.«
    Der Farmer kniff sich in die Nasenwurzel. »Das ist eine dieser Wochen, die fünfzehn Tage zu dauern scheinen.«
    »Die Sache ist bloß die, Sir, dass wir, nach der Beschreibung zu urteilen, eine Identifizierung haben.«
    Er hörte etwas aus ihrem Ton heraus, sah sie an. »Jemand, den wir kennen?«
    Clarke hatte die Augen auf Rebus gerichtet. »Würde ich sagen, Sir.«
    »Wir spielen hier nicht Rätselraten, DC Clarke.«
    Sie räusperte sich. »Ich glaube, es könnte Darren Rough sein.«
26
    »Wenn Sie so weit sind, können wir.«
    Jim Stevens' Zimmer sah allmählich unordentlich und bewohnt aus, genau wie er es mochte. Bloß waren sie nicht in Stevens', sondern in Oakes' Zimmer, und das machte den Eindruck, als habe sein Bewohner noch keine zehn Minuten darin verbracht. An einem kleinen runden Tisch am Fenster standen zwei Stühle. Das Briefchen Streichhölzer befand sich noch immer aufgeklappt in dem dazugehörigen Aschenbecher. Daneben lagen zwei Zeitschriften, wie sie für Edinburgh-Besucher von Interesse sein konnten, und auf ihnen - noch unausgefüllt, ja nicht einmal durchgesehen - die Karte für Kommentare des Gastes.
    Die meisten Leute, vermutete Stevens, selbst solche, die ein Drittel ihres Lebens den Service einer ausländischen Strafvollzugsanstalt genossen hatten, hätten das Gleiche getan, was er in seinem Zimmer getan hatte: herumgestöbert, alles angefasst und ausprobiert, jegliches Lesematerial durchgeblättert.
    Nicht so Cary Oakes. Er räusperte sich.
    »Sind Sie gar nicht neugierig, was Rebus wollte?«
    »Ich möchte bloß diese Sache hinter mich bringen.«
    »Ist wohl nichts mehr mit Ihrem alten Elan, was, Jim?«
    »Den treiben Sie einem irgendwie aus.«
    »Haben Sie jemanden aus meiner alten Jugendgang aufgespürt?« Oakes lachte, als er Stevens' Miene sah. »Hatte ich mir gedacht. Dürften auch mittlerweile in alle vier Winde zerstreut sein.«
    »Als wir das letzte Mal aufgehört haben«, sagte Stevens kalt, nachdem er sich vergewissert hatte, dass das Band lief, »durchquerten Sie gerade Amerika.«
    Oakes nickte. »Ich kam an einen Ort namens

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