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Inspector Rebus 10 - Die Seelen der Toten

Inspector Rebus 10 - Die Seelen der Toten

Titel: Inspector Rebus 10 - Die Seelen der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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Richtige zu tun.«
    »Nein, Inspector. Wie immer haben Sie das getan, was Sie für richtig hielten, und zum Teufel mit uns anderen Volltrotteln. Trifft's das nicht eher?«
    »Bei allem Respekt, Sir -«
    »Kommen Sie mir nicht damit! Sie haben keinerlei Respekt vor mir, keinerlei Respekt vor dem Job, den Sie hier tun sollten!«
    »Vielleicht haben Sie Recht, Sir«, entgegnete Rebus leise, während es in seinem Schädel wieder zu pochen anfing.
    Der Farmer lehnte sich in seinem Sessel zurück und nahm einen weiteren Schluck Kaffee. »Also, was machen wir jetzt?«
    »Ich weiß nicht, Sir. Ich meine, Sie haben Recht: Ich zweifle schon seit Monaten an dem Sinn des Jobs. Das fing an, als Jack Morton...«
    »Nicht vielleicht schon früher?« Jetzt mit ruhigerer Stimme.
    »Vielleicht, Sir. Ich hab schon mehr als einmal mit dem Gedanken gespielt, alles hinzuschmeißen.« Er sah seinen Chef an. »Ihr Leben ein bisschen einfacher machen.«
    »Aber Sie haben's nicht getan.«
    »Nein, Sir.«
    »Das muss einen Grund haben.«
    »Vielleicht hat ein Teil von mir den Glauben noch nicht verloren, Sir. Und seltsamerweise ist dieser Teil in letzter Zeit gewachsen.«
    »Aha?«
    Alan Archibald; Darren Rough. Von Archibald hatte er dem Farmer nichts gesagt, hatte keine Veranlassung dazu gesehen.
    »Wegen Rough hatte ich Unrecht, das gebe ich zu. Na ja... um ehrlich zu sein, weiß ich nicht genau, ob ich Unrecht hatte. Aber jetzt weiß ich zumindest, warum er in Edinburgh ist. Ich weiß einiges mehr über seine Vorgeschichte.«
    » Was sagen Sie da?« Der Farmer kniff die Augen zusammen. »Sie haben Verständnis für ihn, ist es das?« Ein Lächeln, mit einer Spur von Grausamkeit darin. »Mitleid? Sie , John? Ich wusste nicht, dass Dinosaurier sich weiterentwickeln können.«
    »Andernfalls stirbt die Spezies aus«, sagte Rebus und presste mit beiden Händen auf seine Knie. Wie konnte er es erklären - erklären, was ihm allmählich aufging: dass die Vergangenheit die Gegenwart bestimmt, dass Willensfreiheit ein Hirngespinst ist, dass eine Kraft, die wir Schicksal oder Gott nennen könnten, darüber entscheidet, welchen Weg wir einschlagen? Janice, die ihm damals eine langte... der kleine Darren Rough in einem Auto unterwegs nach Shiellion... Alan Archibald und seine Nichte. Sie alle schienen auf eine seltsame, komplexe Weise miteinander in Verbindung zu stehen.
    »Sie möchten bestimmt einen vollständigen Bericht«, sagte Rebus und richtete sich im Sessel auf.
    Der Farmer nickte. »Ich wollte die Observierung sowieso abblasen.« Er stellte seinen Becher ab. »Halten Sie Cary Oakes für gefährlich?«
    »Unbedingt. Aber ich glaube, er hat sich geändert.«
    »Wie geändert?«
    »Seine Tour durch die Staaten, die war nicht geplant. Alles wirkte spontan, unüberlegt und schien immer nur Begleiterscheinung zu sein.«
    »Erklären Sie das.«
    »Er tötete, weil er jeweils etwas brauchte; Geld, ein Auto, was auch immer. Aber am Ende begann er, glaube ich, richtig auf den Geschmack zu kommen. Dann wurde er gefasst. Und so lang er im Gefängnis saß, all die Jahre, hat er an diesen Kick zurückgedacht.«
    »Sodass er jetzt einfach wegen dieses Kicks töten könnte, aus keinem anderen Grund?«
    »Ich weiß nicht. Irgendeinen Plan hat er vermutlich schon - etwas, das mit Edinburgh zusammenhängt.« Und Alan Archibald, hätte er hinzufügen können. »Ich glaube, allein die Sache zu planen, verschafft ihm ein wohliges Kribbeln.«
    »Vielleicht schiebt er die Umsetzung auf unbestimmte Zeit auf.«
    Rebus lächelte. »Ich glaube nicht. Das ist für ihn bloßes Vorspiel.« Der Farmer schien von dem Bild peinlich berührt zu sein und wirkte erleichtert, als sein Telefon klingelte. Er nahm ab, hörte zu.
    »Gut«, sagte er schließlich. »Ich werde es ihm ausrichten.«
    Er legte auf, sah Rebus an. »Der Wagen ist wieder aufgetaucht.«
    »Prima.«
    »Und auch noch günstig geparkt.«
    Rebus fragte den Farmer, was er meinte. Die Antwort versetzte ihm den Schock seines Lebens.
    Als Rebus, der Farmer und Bill Pryde am Shore eintrafen, wurden sie schon von ein paar Uniformierten erwartet. Der Rover stand an seiner gewohnten Stelle, gegenüber dem Hotel.
    »Ich glaub's nicht«, sagte Rebus zum fünften oder sechsten Mal.
    »Das ist nicht zufällig ein Scherz von Ihnen?«, fragte Bill Pryde. Der Farmer warf einen Blick ins Auto. »Wo ist das Logbuch?«
    »Es lag unter dem Sitz, Sir.«
    Der Farmer langte hinein und zog die Aufzeichnungen und den Autoschlüssel

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