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Inspector Rebus 10 - Die Seelen der Toten

Inspector Rebus 10 - Die Seelen der Toten

Titel: Inspector Rebus 10 - Die Seelen der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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heraus.
    »Haben Sie Rough irgendetwas von der Observierung erzählt?«, fragte er. Rebus schüttelte den Kopf. »Können wir dann also davon ausgehen, dass Rough den Wagen nicht gestohlen hat?«
    »Sieht so aus, als sei es jemand gewesen, der von der Sache wusste«, räumte Bill Pryde ein.
    »Oder der einfach im Logbuch darüber gelesen hat«, erklärte Rebus.
    »Wer die Schlüssel findet, findet zwangsläufig auch das Buch.«
    »Stimmt«, räumte Pryde ein.
    »Was den Verdacht wieder auf Rough lenken könnte«, meinte der Farmer. »Das Problem ist, wer immer den Wägen gestohlen hat, hat auch das Observierungsprotokoll gelesen.«
    »Allseits rote Köpfe, Sir«, sagte Pryde.
    »Dabei wird's nicht bleiben, wenn Fettes davon Wind bekommt.«
    »Wer sollte es denen denn erzählen?«
    Der Farmer hatte die Aufzeichnungen durchgeblättert, bis er zu Rebus' abschließender Eintragung gelangt war -beziehungsweise zu dem, was die abschließende Eintragung hätte sein sollen. Er klappte das Buch ganz auf, hielt es so, dass Rebus und Pryde hineinsehen konnten.
    »Was ist das?«
    Rebus sah genauer hin. In großen Druckbuchstaben, mit rotem Filzstift geschrieben. Jemand hatte Rebus' Gedanken zu dem Fall noch ein Postskriptum hinzugefügt:
    ABER, ABER! UND WO BLEIBT MR. ARCHIBALD? Der Farmer starrte Rebus an.
    »Was ist mit Mr. Archibald?«
    Pryde zuckte mit den Schultern. »Sie können mich auf den Kopf stellen.«
    Aber der Farmer hatte nur Augen für John Rebus.
    »Was ist mit Mr. Archibald?«, wiederholte er, während ihm das Blut in die Wangen schoss. Ohne ein Wort zu sagen, überquerte Rebus die Straße und spähte durch die großen Fenster des Restaurants. Kellner bedienten späte Frühstücksgäste an halb hinter Topfpflanzen und Blumenampeln versteckten Tischen. Und dort, an einem Fenstertisch, saß Cary Oakes und genoss die Vorstellung. Er winkte Rebus mit einer Gabel zu, hob mit einem strahlenden Lächeln ein Glas Orangensaft und prostete ihm damit zu. Rebus stürmte zur Eingangstür des Hotels, stieß sie auf, marschierte hinein. Aus dem Restaurant strömten Essensdüfte. Ein Kellner fragte ihn, ob er einen Tisch für eine Person wünsche. Ohne ihn zu beachten, ging Rebus schnurstracks zu Oakes' Tisch.
    »Möchten Sie sich zu mir setzen, Inspector?«
    »Nicht mal, wenn Sie in den letzten Zügen lägen.« Rebus schob Oakes seine Faust unter die Nase. »Kennen Sie die noch?«
    »Sieht bös aus«, antwortete Oakes. »Ich würde einen Arzt aufsuchen. Sie haben ja zum Glück eine eigene Frau Doktor.«
    »Sie wissen, wo ich wohne«, zischte Rebus. »Jim Stevens hat es Ihnen verraten.«
    »Hat er das?« Oakes fing an, ein Würstchen zu zerschneiden. Rebus fiel auf, dass er es zuerst der Länge nach aufschlitzte, als sezierte er es.
    »Sie haben den Wagen gestohlen.«
    »Bisschen früh am Tag für Rätsel.« Oakes führte sich einen Bissen Bratwurst zum Mund. Rebus schlug zu, und Gabel und Wurstbissen wirbelten durch die Luft. Dann zerrte er Oakes vom Stuhl hoch.
    »Was, zum Teufel, haben Sie vor?«
    »Sollte ich das nicht fragen?«, erkundigte sich Oakes grinsend. Ein plötzlicher Lichtblitz. Rebus drehte sich halb um. Jim Stevens stand hinter ihm. Neben ihm ein Fotograf.
    »So«, sagte Stevens, »und wenn Sie sich auf dem nächsten vielleicht die Hand reichen könnten?« Er zwinkerte Rebus zu. »Ich hatte Ihnen doch gesagt, dass ich ein paar Bilder brauchte.«
    Rebus ließ Oakes los und stürzte sich auf den Journalisten.
    »Inspector!«
    Die Stimme des Farmers. Er stand in der Tür des Restaurants, sein Gesicht das einer Furie. »Ein Wort unter vier Augen, wenn's recht ist.« Eine Stimme, die keine Widerrede duldete. Rebus starrte Jim Stevens grimmig an; nur dass klar war, dass man sich noch sprechen würde. Dann verließ er den Speisesaal und ging in die Lobby. Der Farmer folgte ihm.
    »Ich warte noch immer auf eine Antwort. Wer ist Mr. Archibald?«
    »Ein Mann mit einer Mission«, antwortete Rebus. Er hatte noch immer Oakes' Grinsen vor Augen. »Leider nicht der Einzige.« Rebus verbrachte den Vormittag »in Konferenz« mit dem Farmer.
    Kurz vor Mittag stieß Archibald zu ihnen, nachdem der Farmer ihn von einem Streifenwagen in Corstorphine hatte abholen lassen. Die zwei Männer kannten sich von früher.
    »Ich dachte, Sie hätten inzwischen Ihre goldene Uhr«, begrüßte Archibald den Farmer und schüttelte ihm die Hand. Aber der Farmer ließ sich nicht einwickeln.
    »Setzen Sie sich, Alan. Für einen Bullen im Ruhestand

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