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Inspector Rebus 10 - Die Seelen der Toten

Inspector Rebus 10 - Die Seelen der Toten

Titel: Inspector Rebus 10 - Die Seelen der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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um etwas zu holen: irgendeine Art Buch. Nach dem zu urteilen, wie er ging, sich bewegte, hatte Oakes nicht allzu viel Schaden angerichtet. Rebus nahm das Buch mit hinauf, kam eine halbe Stunde später erneut herunter und legte es zurück ins Auto. Kaum war er wieder im Haus verschwunden, überquerte Oakes die Straße und versuchte, die Fahrertür des Wagens zu öffnen. Sie war nicht abgeschlossen. Er stieg ein, tastete den Boden nach dem Buch ab. Fand es. Und dazu die Autoschlüssel. Lächelte in sich hinein. Er drehte den Zündschlüssel herum, schaltete den Polizeifunk ein: angenehme Geräuschkulisse, während er die Aufzeichnungen las. Über Alan Archibald hatte Rebus nichts geschrieben. Das war interessant.
    Als sich die Haustür fünfzig Minuten später knarrend öffnete, zog er den Kopf ein, richtete sich dann wieder auf und verfolgte, wie der Unbekannte sich entfernte. Er sah schmuddelig und zerzaust aus. Hatte Rebus ein geheimes Laster? Oakes hielt es nicht für wahrscheinlich. Trotzdem machte es ihn neugierig. Er wartete, bis der Mann um die Ecke gebogen war, ließ dann den Motor an und fuhr ihm nach...
    Um sechs wurde Rebus von der Außenklingel geweckt. Er ging zur Tür und schaltete die Gegensprechanlage ein.
    »Wer ist da?«
    »Ich bin's.« Bill Pryde, hörbar nicht allzu glücklich.
    »Was gibt's?«
    »Das Auto, das ich hier abholen soll. Wo genau haben Sie es versteckt?«
    »Moment.«
    Rebus ging ins Wohnzimmer, warf einen Blick aufs Sofa. Die Decke lag ordentlich zusammengefaltet; von Darren Rough keine Spur. Spähte aus dem Fenster. Wo das Auto gestanden hatte, eine Lücke. Er fluchte leise. Zog sich die Schuhe an und lief nach unten.
    »Ich glaube, jemand hat's geklaut«, sagte er zu Bill Pryde.
    »Ich hab das nicht verbockt, John.« Pryde, der die Tage bis zu seiner Pensionierung zählte.
    »Ich weiß«, sagte Rebus und verschwieg, dass er sich vielleicht denken konnte, wer es geklaut hatte: Darren Rough.
    Pryde deutete auf seine Hände. »Wie man hört, haben bei der Schlägerei Sie den Kürzeren gezogen. Wie sieht Oakes denn aus?«
    »So war das nicht«, erwiderte Rebus.
    »So wie ich's gehört habe, sind Sie k. o. aus einem Müllcontainer gefischt worden.«
    Rebus starrte ihn an. »Möchten Sie gern zu Fuß zur Arbeit, Bill?« Pryde schüttelte den Kopf. »Ich möchte gern ganz dicht am Ring stehen, wenn der Hauptkampf ausgetragen wird - wenn Sie dem Farmer erklären, wie Ihnen der Wagen abhanden gekommen ist.«
    Rebus starrte finster rechts und links die Straße entlang. »Dafür sollte ich mir besser ein Hufeisen in den Handschuh stecken«, sagte er und ging wieder ins Haus.
25
    Sie fuhren mit dem Saab zu St. Leonard's, wo Rebus den Diebstahl meldete und damit der gerade beginnenden Tagschicht einen heiteren Arbeitsbeginn bescherte. Um Viertel vor neun saß er im Büro des Farmers und schilderte die ganze Sache, einschließlich der Abschürfungen an seinen Händen, noch einmal von vorn. Während Rebus Bericht erstattete, machte sich der Farmer an seiner Kaffeemaschine zu schaffen. Es handelte sich um eine Espressomaschine mit einer Dampfdüse zum Milchaufschäumen. Rebus bekam keine Tasse angeboten. Als er fertig war, goss der Farmer den Milchschaum in seinen Becher, schaltete die Maschine aus und setzte sich an seinen Schreibtisch. Den Becher in beiden Händen, starrte er Rebus an.
    »Ich dachte immer, eine Observierung sei eine ziemlich unkomplizierte Angelegenheit. Wieder einmal haben Sie es geschafft, mich eines Besseren zu belehren.«
    »Die führte doch sowieso zu nichts, Sir.«
    »Immerhin zu einem Auto weniger.« Rebus schlug die Augen nieder.
    »Lassen Sie mich kurz rekapitulieren«, fuhr der Farmer fort und nahm einen zweiten Schluck. »Ich sage Ihnen, Sie sollen die Finger von Darren Rough lassen. Sie machen sich auf die Suche nach ihm. Ich sage Ihnen, Sie sollen einen Mann im Auge behalten, der Experten zufolge einen Mord begehen könnte. Sie landen bewusstlos in einem Müllcontainer.« Die Stimme des Farmers wurde allmählich lauter. »Sie finden Darren Rough und nehmen ihn mit in Ihre Wohnung. Er verschwindet und nimmt einen unserer Wagen samt Observierungsprotokoll mit. Trifft's den Tatbestand in etwa?« Sein Gesicht war rot vor Zorn.
    »Genau ins Schwarze, Sir.«
    » Wagen Sie es nicht, hier Witze zu reißen!« Der Farmer schlug mit der flachen Hand auf den Schreibtisch.
    »Nichts läge mir ferner, Sir.« Rebus knirschte mit den Zähnen.
    »Aber in dem Moment glaubte ich, das

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