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Inspector Rebus 10 - Die Seelen der Toten

Inspector Rebus 10 - Die Seelen der Toten

Titel: Inspector Rebus 10 - Die Seelen der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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Falschmünzerei, Geldwäsche, organisiertem Drogen- und Autoschmuggel und, wenn Rebus sich recht erinnerte, bandenmäßig organisiertem Kindesmissbrauch. Rebus hatte von den Beamten des NCIS als von »Parkatypen« und »Computerfreaks« reden hören - allerdings von niemandem, der schon welche von ihnen persönlich kennen gelernt hatte.
    »Das ist ziemlich unüblich«, sagte Pauline Carnett, als Rebus erklärte, warum er da sei.
    Sie saßen in einem Großraumbüro, umgeben vom unablässigen Summen von Computerventilatoren und gedämpften Telefongesprächen. Gelegentliche Salven von Tastengeklapper. Junge Männer in Hemdsärmeln und Schlips; zwei Frauen, beide in Kostüm. Paulines Schreibtisch und derjenige der anderen Beamtin befanden sich an den entgegengesetzten Enden des Büros. Rebus fragte sich, ob eine tiefere Bedeutung dahintersteckte.
    Pauline Carnett war eine Mittdreißigerin mit kurzem blonden, in der Mitte gescheiteltem Haar. Groß und breitschultrig, hatte sie einen Handschlag, dessen sich die meisten Freimaurer nicht hätten zu schämen brauchen. Ihre oberen Schneidezähne standen weit auseinander. Sie schien sich dieser Tatsache sehr bewusst zu sein, was in Rebus den Wunsch weckte, sie zum Lächeln zu bringen. Ihr Schreibtisch war, wie alle anderen, L-förmig - eine Fläche für den Computer, die andere für Papierkram. Es gab einen einzigen Drucker für das ganze Büro. Er spuckte unentwegt Papier aus, während ein junger Mann mit gelangweilter Miene daneben stand.
    »Das ist also das Herz der Maschine«, hatte Rebus' Kommentar beim Betreten des Raums gelautet.
    Carnett hatte ihre Tasse auf einem Mauspad platziert, auf dem schon unzählige Kaffeeringe prangten. Rebus stellte seine Tasse auf die Arbeitsfläche.
    »Unüblich«, wiederholte sie, als könnte sie ihn dadurch bewegen, wieder zu verschwinden. Er begnügte sich mit einem Achselzucken. »Informationen werden üblicherweise telefonisch oder per Fax angefordert.«
    »Ich hab von jeher viel fürs Persönliche übrig gehabt«, entgegnete Rebus. Er reichte ihr den Zettel, auf den er die Nummer von Charmer Mackenzies Akte gekritzelt hatte. Sie rutschte mit ihrem Stuhl näher an den Schreibtisch heran und hämmerte auf die Tasten ein, als wollte sie der Tastatur Gewalt antun. Dann schob sie, die Kaffeetasse geübt umfahrend, die Maus auf ihrem Pad herum und doppelklickte.
    Charmer Mackenzies Akte wurde heruntergeladen. Rebus sah auf den ersten Blick, dass es da einiges an Material gab. Er rutschte mit seinem Stuhl näher an Carnett heran.
    »Aufmerksam«, erklärte sie, »sind wir auf ihn deswegen geworden, weil das Crime Squad festgestellt hatte, dass er Privatpartys für einen gewissen Thomas Telford organisierte.«
    »Ich kenne Telford«, sagte Rebus. »Ich habe mitgeholfen, ihn aus dem Verkehr zu ziehen.«
    »Schön für Sie. Telford benutzte Mackenzies Klub für Meetings, und er mietete auch gelegentlich ein Boot, dessen Miteigentümer Mackenzie ist. Das Boot wurde für Partys verwendet. Das Crime Squad hat es observiert, weil man nicht wissen konnte, wer da vielleicht aufkreuzen würde. Hat aber nicht viel gebracht: Operation eingestellt.« Sie tippte auf die Enter-Taste und rief die nächste Seite ab. »Ah, jetzt geht's los«, sagte sie und beugte sich zum Bildschirm vor. »Geldverleih.«
    »Mackenzie?«
    Sie nickte. Rebus sah ihr über die Schulter und las mit. Das NCIS hatte Mackenzie im Verdacht, sich nebenher ein bisschen dazuzuverdienen, indem er kriminelle Projekte vorfinanzierte - bei garantierter Rückzahlung, so oder so -, außerdem aber auch Geld an Personen verlieh, die anderweitig nicht an welches herankamen oder aber gute Gründe hatten, sich in Banken oder sonstigen Geldinstituten nicht blicken zu lassen.
    »Wie stichhaltig ist das?«, fragte Rebus.
    »Hundertprozentig, sonst wäre es nicht hier.«
    »Trotzdem...«
    »Trotzdem ist es nicht stichhaltig genug , sonst hätten wir ihn vor Gericht gebracht.« Sie zeigte auf ein Icon in der Fußleiste. »Die Ermittlungsnotizen sind an den Staatsanwalt gegangen, und er hat entschieden, dass für eine Anklageerhebung nicht genug Material vorliegt.«
    »Dann arbeiten Sie an dem Fall also weiter?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Wir haben Geduld, wir können warten. Wir werden sehen, was uns sonst noch so ins Netz geht, und dann entscheiden, wann ein zweiter Versuch Erfolg versprechend sein könnte.«
    Rebus betrachtete noch immer die Bildschirmseite. »Haben Sie irgendwelche Namen?«
    »Sie

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