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Inspector Rebus 10 - Die Seelen der Toten

Inspector Rebus 10 - Die Seelen der Toten

Titel: Inspector Rebus 10 - Die Seelen der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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hab...«
    »Wenn ihr irgendetwas zustößt, Mr. Heggie, wenn sie auch nur einen Schnupfen kriegt, sehen wir uns hier umgehend wieder.
    Kapiert?«
    »Ich hab nichts weiter damit gemeint. Wie man eben so redet, stimmt's? Aber die macht mich die ganze Zeit mies, erzählt überall, ich hätt AIDS oder weiß der Geier. Rachsüchtig ist die. Ob wohl'n Tee drin war?«
    Frazer sah demonstrativ auf seine Uhr. »In fünf Minuten machen wir eine Pause.« Rebus musste sich ein Lächeln verkneifen. Er wusste, dass es eine Pause erst dann geben würde, wenn Frazer alle seine Fragen losgeworden wäre. »Sie sind wegen verschiedener Gewaltdelikte vorbestraft, Mr. Heggie. Ich sehe die Sache so: Ihnen ist der Geduldsfaden gerissen, Sie wollten dem Jungen eigentlich nicht weh tun, aber eine Sicherung ist durchgebrannt, und eh Sie sich's versahen, war er tot.«
    »Nein.«
    »Also mussten Sie ihn irgendwo verstecken.«
    »Nein. Ich sag Ihnen doch -«
    »Wo ist er dann? Wie kommt's, dass ein Kind verschwindet, und gleichzeitig erfahren wir, dass Sie ein notorischer Kinderschänder sind?«
    »Dafür haben Sie doch bloß Belindas Aussage!« Belinda: die Ex.
    »Ich sag Ihnen, lassen Sie Fliss von einem Arzt untersuchen.« Fliss: die Tochter der Ex. »Und selbst wenn sich rausstellen sollte, dass einer sie angestochen hat - ich war's nicht! Null Chance! Fragen Sie die doch.«
    »Das tun wir, Mr. Heggie.«
    »Und wenn die behauptet, ich hätt ihr was getan, dann hat ihre Alte sie dazu angestiftet.« Er wurde zunehmend erregter. »Ich glaub das alles nicht, echt nicht.« Er schüttelte den Kopf. »Sie haben Joanna von der Sache erzählt. Was wird die jetzt wohl denken?«
    »Warum tun Sie sich eigentlich immer nur mit allein erziehenden Müttern zusammen?«
    Heggie richtete die Augen zur Decke. »Sagen Sie mir, dass das alles bloß ein übler Traum ist.«
    Frazer hatte sich die ganze Zeit mit den Unterarmen auf den Tisch gestützt; jetzt lehnte er sich zurück und warf Rebus einen Blick zu.
    Das war das Signal, auf das Rebus gewartet hatte. Es bedeutete, dass Frazer fürs Erste fertig war.
    »Kannten Sie Darren Rough, Mr. Heggie?«, fragte Rebus.
    »Ist das der, den die umgelegt haben?« Er wartete, bis Rebus nickte.
    »Nö, kenn ich nicht.«
    »Nie auch nur ein Wort mit ihm geredet?«
    »Wir haben nicht im selben Block gewohnt.«
    »Dann wussten Sie also, wo er wohnte?«
    »Stand doch in sämtlichen Zeitungen. Mieser kleiner Perverser, wer's auch getan hat, sollte'n Orden dafür kriegen.«
    »Warum sagen Sie, dass er ›klein‹ war? Zufällig war er das nämlich wirklich. Jedenfalls nicht groß. Aber in der Zeitung stand nichts davon.«
    »Das ist bloß... na, wie man das eben so sagt, oder?«
    »Jedenfalls haben Sie das gesagt. Klingt für meine Begriffe so, als hätten Sie ihn doch gesehen.«
    »Kann sein. So groß ist die Siedlung ja auch wieder nicht.«
    »Nein, da haben Sie Recht«, meinte Rebus leise. »Da kennt jeder jeden.«
    »Bis die Stadt da irgendwelche Wichser einquartiert, die sie sonst nirgendwo unterbringen kann.«
    Rebus nickte. »Dann könnten Sie Darren Rough also doch gelegentlich gesehen haben.«
    »Was spielt das schon für 'ne Rolle?«
    »Es ist eben so, dass er auch auf kleine Kinder stand. Pädophile scheinen einen Blick für Gleichgesinnte zu haben.«
    »Ich bin kein Pädophiler!« Er verlor endgültig die Beherrschung und sprang auf. Seine Stimme bebte. »Ich würd das Kinderfickerpack bis zum letzten Mann umlegen!«
    »Haben Sie mit Darren den Anfang gemacht?«
    »Was?«
    »Ihn zu beseitigen, hätte Sie zum Helden gemacht.«
    Ein plötzliches nervöses Lachen. »Dann hab ich also nicht nur Billy um die Ecke gebracht, sondern auch noch den Perversen umgelegt?«
    »Ist das ein Geständnis?«
    »Ich hab keinen umgebracht!«
    »Wie kamen Sie übrigens mit Billy klar? Muss doch irgendwie nervig gewesen sein, das Balg da ständig um sich zu haben, während Sie lieber mit Joanna allein gewesen wären.«
    »Er ist ein netter Junge.«
    »Setzen Sie sich hin, Mr. Heggie!«, befahl Frazer.
    Heggie gehorchte, sprang dann aber wieder auf und deutete mit dem Finger auf Rebus. »Der versucht, mir was anzuhängen!«
    Rebus schüttelte den Kopf, lächelte schief und stieß sich mit den Schultern von der Wand ab.
    »Mir geht's nur um die Wahrheit«, sagte er und öffnete die Tür.
    »Inspector Rebus verlässt den Vernehmungsraum«, hörte er hinter sich Frazer sagen.
    Später kam Frazer an Rebus' Schreibtisch. »Sie haben ihn nicht

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