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Inspector Rebus 10 - Die Seelen der Toten

Inspector Rebus 10 - Die Seelen der Toten

Titel: Inspector Rebus 10 - Die Seelen der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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wanderte.
    »Keine Autoschlüssel?«, fragte Rebus. Die Beamtin schüttelte den Kopf.
    »Auch kein Auto«, fügte Davidson hinzu.
    »Stevens fährt einen Vauxhall Astra.«
    »Ich weiß, John. Die Fahndung läuft schon.«
    »Er muss in einem Auto hergebracht worden sein. Und Oakes hat keins.«
    »Dürfte unterwegs ziemlich viel Blut verloren haben«, sagte Gates.
    »Hemd und Hose sind völlig durchtränkt, aber unter ihm ist nicht viel zu sehen.«
    »Sie glauben, er wurde woanders erstochen?«
    »Das vermute ich.« Gates wandte sich zur Spusi-Beamtin. »Zeigen Sie Inspector Rebus das Gerät.«
    Sie fischte ein kleines Metallkästchen aus dem Asservatenbeutel. Rebus sah es sich aufmerksam an, hütete sich aber, es anzufassen.
    »Das ist sein Rekorder.«
    »Ja«, sagte Gates. »Und er steckte in seiner rechten Tasche, weit entfernt von den Wunden und dem Blut.«
    »Trotzdem ist da Blut dran«, sagte Rebus. Gates nickte. »Und keine Kassette drin.«
    »Der Mörder hat die mitgenommen?«
    »Oder sie war dem Opfer immerhin so wichtig, dass es sich die Mühe gemacht hat, sie herauszunehmen, obwohl es da bereits verletzt war und wahrscheinlich zunehmend unter Schock stand.« Rebus wandte sich zu Davidson. »Nirgendwo gefunden?«
    »Genau danach suchen die Kollegen.« Davidson deutete auf die Uniformierten. »John, haben Sie eine Ahnung, was Stevens vorhatte?«
    »Als ich ihn das letzte Mal gesprochen habe, wollte er Oakes Vergangenheit unter die Lupe nehmen.«
    »Ich frag mich, was er da gefunden hat.«
    Rebus zuckte die Achseln. »Oakes' Festnahme muss oberste Priorität haben.«
    »Das hat sie schon seit seiner Attacke auf Sie.«
    Rebus starrte auf Jim Stevens' leblosen Körper. Stevens, der so viele Jahre lang Rebus' Schatten gewesen und erst vor kurzem wieder in sein Leben getreten war.
    »Ich hatte gerade angefangen, ihn zu mögen«, sagte Rebus. »Das ist das Komische.« Er sah Davidson an. »Ich werd das Gefühl nicht los, dass das Spiel noch nicht zu Ende ist, Shug. Noch lange nicht.«
    Einer von Davidsons Beamten kam auf sie zugerannt. »Man hat das Auto gefunden!«, rief er.
    »Wo?«, fragte Rebus als Erster.
    Der Beamte blinzelte, schüttelte den Kopf. »Das wird Ihnen nicht schmecken.«
    Jim Stevens' Astra stand im Parkverbot auf einer Straße namens St. Leonard's Bank, gerade um die Ecke von der St.-Leonard's-Wache. Die St. Leonard's Bank bestand aus einer einzigen Reihe bunt durcheinander gewürfelter Häuser, während die andere Straßenseite lediglich von einem schmiedeeisernen Zaun begrenzt wurde, hinter dem Holyrood Park und Salisbury Crags emporragten. Der Wagen parkte vor einem grellpink gestrichenen dreigeschossigen Haus mit zweigeteilter Fassade. Der Zündschlüssel steckte. Das war überhaupt der Grund, weswegen ein Anwohner darauf aufmerksam geworden war. Er hatte an mehreren Türen geklingelt und gefragt, ob jemand die Schlüssel in seinem Auto vergessen hätte. Bei näherer Überprüfung stellte er fest, dass die Türen nicht abgeschlossen waren. Als er die Fahrertür öffnete, fiel ihm auf, wie nass und verfärbt der Sitzbezug wirkte. Er tastete den Stoff ab und bemerkte eine klebrige rote Substanz an seinen Fingern ...
    »Verarscht er uns oder was?«, fragte Roy Frazer. Die halbe St.- Leonard's-Wache hatte sich eingefunden, und das eher aus Neugierde als aus dem Wunsch heraus, behilflich zu sein. Rebus scheuchte die meisten wieder weg. Er hatte drei Beamte von der Spurensicherung mitgebracht; die übrigen würden nachkommen, sobald sie auf der Baustelle fertig wären. Chief Superintendent Watson kam, um ein bisschen zu gaffen und sich zu vergewissern, dass die Lage »unter Kontrolle« war.
    »Eigentlich ist es Shug Davidsons Fall, Sir«, informierte ihn Rebus.
    »Er ist schon auf dem Weg.«
    Der Farmer nickte. »Schon klar, John. Aber sehen wir zu, dass der Wagen so schnell wie möglich weggeschafft wird, und wenn auch nur auf unseren Parkplatz. Die Sache war schon im Lowland Radio. Wenn er hier noch länger rumsteht, können wir anfangen, Eintrittskarten zu verkaufen.«
    Tatsächlich nahm die Menschenmenge, die sich um das Auto drängte, immer mehr zu. Rebus erkannte ein paar Gesichter aus Greenfield wieder. Die Siedlung war nur einen Katzensprung entfernt.
    Roy Frazer wiederholte seine Frage.
    »Er verhöhnt uns«, antwortete Rebus. Er ging nachsehen, was die Spusi so trieb.
    »Das lag auf dem Boden unter dem Fahrersitz«, sagte einer der Beamten. Im Klarsichtbeutel lag eine unbeschriftete

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