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Inspector Rebus 10 - Die Seelen der Toten

Inspector Rebus 10 - Die Seelen der Toten

Titel: Inspector Rebus 10 - Die Seelen der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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einen Keimling und steckte ihn in seinen neuen Topf.
    »Sie haben Darren Rough ermordet.«
    »Wen?«
    Rebus nahm Margolies den Topf aus der Hand. »Wird verdammt schwer sein, Ihnen das nachzuweisen. Ja, ich glaube nicht mal, dass es jemals gelingt. Ich glaube wirklich, Sie sind damit durchgekommen.«
    Margolies starrte ihn an, nahm ihm den Blumentopf wieder ab.
    »Tut mir Leid«, sagte er. »Ich habe nicht die leiseste Ahnung, wovon Sie reden.«
    »Man hat Sie in Greenfield gesehen. Sie haben sich nach Darren Rough erkundigt. Dann sind Sie mit Ihrem weißen Mercedes weggefahren. Jemand hatte etwas um dieselbe Zeit, als Darren getötet wurde, eine weiße Limousine im Holyrood Park gesehen. Ich glaube, er suchte dort Zuflucht, aber Sie fanden, das sei ein idealer Ort für einen Mord.«
    »Sie sprechen in Rätseln, Inspector... Wissen Sie eigentlich, wer ich bin?«
    »Ich weiß genau, wer Sie sind. Ich weiß, dass Ihre beiden Kinder sich das Leben genommen haben. Ich weiß, dass Sie in die Shiellion- Geschichte verwickelt waren.«
    »Wie bitte?« Jetzt war ein leichtes Zittern in seiner Stimme zu hören. Ein Keimling entglitt seinen wächsernen Fingern.
    »Keine Sorge, Harold Ince wird seinen Teil der Abmachung einhalten. Er hat mit mir geredet, aber das wäre gerichtlich nicht verwertbar, und er wird niemandem sonst etwas sagen. Er hat mir gesagt, dass Sie in der betreffenden Nacht in Shiellion waren. Ince hatte sich schon oft mit Ihnen unterhalten, sich ein Bild von Ihnen gemacht. Er hatte Ihnen erzählt, was er mit den Jungs anstellte, die sich in seiner Obhut befanden. Er wusste , dass Sie nichts sagen würden, weil Sie beide Seelenverwandte waren. Er wusste, wie nützlich es gewesen wäre, wenn ein Arzt, und noch dazu derjenige, der für die amtsärztliche Untersuchung der Kinder zuständig war, mit von der Partie gewesen wäre.« Rebus brachte seinen Mund ganz dicht an Margolies' Ohr. »Er hat mir alles erzählt, Dr. Margolies.« Die regelmäßigen Drinks nach Feierabend, die den Arzt aufgelockert hatten. Dann Ramsay Marshall, der eines Abends mit einem neuen Jungen, Darren Rough, angekommen war. Dem Jungen die Augen verbunden hatte, so dass er Margolies nicht wieder erkennen würde - letztere Vorsichtsmaßnahme auf Beharren des Arztes. Das Schwitzen und Zittern... das Wissen darum, dass diese Nacht alles ändern würde...
    Und anschließend: vielleicht Selbstverachtung, vielleicht aber auch nur Angst vor der Entlarvung. Er war damit nicht fertig geworden, hatte Gesundheitsprobleme vorgeschützt und sich in den vorzeitigen Ruhestand versetzen lassen.
    »Aber von Ince haben Sie sich nie befreien können. Er hat Sie erpresst - er und Marshall.« Rebus' Stimme war wenig mehr als ein Flüstern, seine Lippen berührten fast das Ohr des alten Mannes.
    »Wissen Sie was? Ich bin gottverdammt froh , dass er Sie all die Jahre lang geschröpft hat.« Rebus trat einen Schritt zurück.
    »Sie wissen gar nichts.« Margolies' Gesicht war tiefrot. Seine Brust hob und senkte sich unter dem karierten Hemd.
    »Ich kann nichts beweisen , aber das ist nicht ganz dasselbe. Ich weiß es, und das ist das Einzige, was zählt. Ich glaube, Ihre Tochter hat es irgendwie herausgefunden. Die Scham darüber hat sie umgebracht.
    Sie sind am Morgen immer als Erster aufgestanden, sie wusste, dass Sie sie finden würden. Und dann hat Jim das irgendwie erfahren, und er konnte damit ebenfalls nicht leben. Wie können Sie damit leben, Dr. Margolies? Wie können Sie mit dem Tod Ihrer beiden Kinder und dem Mord an Darren Rough leben?«
    Margolies packte eine Gartenforke und hielt sie Rebus an die Kehle. Sein Gesicht war zu einer Maske aus Wut und Frustration verzerrt. Schweißperlen tropften ihm von der Stirn.
    Margolies sagte nichts, knirschte lediglich mit den Zähnen. Rebus stand da, die Hand in der Tasche.
    »Was?«, sagte er. »Mich wollen Sie auch töten?« Er schüttelte den Kopf. »Denken Sie einmal nach. Ihre Frau hat mich gesehen. Draußen auf der Straße wartet eine Kollegin auf mich. Wie wollen Sie sich da jemals herausreden? Nein, Dr. Margolies, Sie werden mich nicht töten. Wie gesagt, ich kann nichts von dem beweisen, was ich gerade gesagt habe. Das bleibt unter uns beiden.« Rebus zog die Hand aus der Tasche, schob die Forke beiseite. Der schwarze Labrador sah durch die Tür herein, schien zu spüren, dass etwas nicht stimmte.
    »Was wollen Sie?«, stieß Margolies hervor und klammerte sich mit beiden Händen an den Arbeitstisch.
    »Ich

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