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Inspector-Wexford 22 - Der vergessene Tote

Inspector-Wexford 22 - Der vergessene Tote

Titel: Inspector-Wexford 22 - Der vergessene Tote Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruth Rendell
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Mutter gewohnt …«
    »Bitte, Mike, nicht noch mehr Verwandte!«
    Wexford goss Wasser in die Teekanne und schenkte ihnen nach. »Sie klingt ganz schön durchtrieben.«
    »Beinhart. Übrigens, Mr. Jackson besitzt in Sewingbury eine sehr profitable Tankstelle und dazu eine Werkstatt mit Sofortservice, wie er es nennt. Ihr Haus ist viel mehr wert als meines.«
    »Schön für Nancy. Also, was ist passiert?«
    »Vermutlich haben sie sich gestritten. Darracott hat versucht, Nancy zu überreden, und Nancy hat gemeint, er solle sich von dieser Idee verabschieden. Das Ganze gipfelte darin, dass Darracott ihr erklärt hat, er würde abhauen, sobald Christine zu ihrem Teneriffaurlaub aufgebrochen sei.«
    »Hatte sie geahnt, dass Grimble ihn um Hilfe beim Ausheben dieses Grabens gebeten hatte?«
    »Oh ja. Er konnte sich nicht entschließen, ob oder ob nicht, und als er sich schließlich durchgerungen hatte, war es zu spät. Man hatte die Baugenehmigung verweigert, worüber sich Darracott, laut Nancy, tierisch gefreut hatte. Bis auf den alten Grimble sind offensichtlich alle glücklich darüber gewesen. Irgendwann Ende Mai hat Nancy Darracott zum letzten Mal gesehen. Zu ihr nach Hause konnten sie nicht, weil ihre Mutter eine alte Freundin zu Besuch hatte. Und wo sind sie hingegangen? Was glaubst du? Rüber nach Flagford, in den Bungalow des verstorbenen Mr. Grimble. Das Haus heißt übrigens Sunnybank .«
    »Was? Diese verfallene Rumpelburg auf Grimble’s Field? War nicht gerade ein tolles Liebesnest, oder?«
    »Die Leidenschaft wird vermutlich immer einen Weg finden. Keine Ahnung, ob das Haus damals versperrt war. Sie hat nichts darüber gesagt. Vermutlich wusste sie es nicht. Du musst bedenken, Grimble wollte es abreißen lassen, sobald er seine Baugenehmigung hatte. Jedenfalls sind sie dorthin gegangen. An das genaue Datum kann sie sich nicht mehr erinnern, aber es war, bevor Grimble mit dem Aushub begonnen hatte. Darracott hat ihr erklärt, er habe beschlossen, nach Cardiff zu fahren und bei seiner anderen Schwester – entschuldige, Reg – zu bleiben, bis er einen Job und irgendwo eine Wohnung gefunden hätte. Nancy sagt, er habe ihr die Adresse und die Telefonnummer seiner Schwester gegeben. Sie hat nie wieder einen Ton von ihm gehört.«
    »Auch die Schwester käme als mögliche DNA-Spenderin infrage, aber wir brauchen sie ja nicht«, meinte Wexford. »Und das ist alles?«
    »Nun ja, nein, nicht ganz. Ich werde jetzt nicht sagen, das sei eben typisch Frau, denn sonst hältst du mich wieder für sexistisch, aber eines steht fest: Sie hat den Typen nicht haben wollen, hat ihn sich aus dem Kopf geschlagen und inzwischen zufällig Jackson kennengelernt. Trotzdem hat es ihr nicht gepasst, dass Darracott ihr nach dem Motto ›Aus den Augen, aus dem Sinn‹ nicht geschrieben hat. Anscheinend hatte sie ihm nicht viel bedeutet. Deshalb hat sie bei dieser Schwester angerufen, beziehungsweise sie hat es versucht, aber diese Nummer gab es nicht. Sie hat ihm unter der angegebenen Adresse geschrieben, aber keine Antwort erhalten. Und das war’s dann gewesen.«
    »Wissen wir, wie die Schwester heißt?«
    »Dilys Hughes. Coleman hat sie in Cardiff unter einer anderen Adresse aufgetrieben. Das Problem ist, dass sie sich an den Sommer 1995 kaum erinnert. Um diese Zeit lag sie damals wegen einer Totaloperation im Krankenhaus. Sie weiß noch, dass sie ein paar Wochen vorher einen Brief von ihrem Bruder bekommen hat, in dem er sich erkundigt hat, wie in Cardiff die Chancen für einen Job und eine Unterkunft stünden. Es sei das erste Mal gewesen, dass sie nach Jahren wieder etwas von ihm gehört habe, hat sie Coleman erzählt. Sie hat seinen Brief beantwortet und ihm abgesagt und erst wieder etwas von ihm gehört, als ihr ein Verwandter oder sonst jemand erzählt hat, dass er vermisst würde.«
    »Ist Darracott jemals nach Wales gefahren? Und wenn ja, hat er dann erfahren, dass seine Schwester im Krankenhaus lag, und ist anderswo abgestiegen, vielleicht in einer Frühstückspension?«
    »Vielleicht war er aber auch schon tot.«
    »Allmählich sieht es danach aus«, sagte Wexford vorsichtig. »Hoffentlich dauert dieser DNA-Test nicht zu lange. Aber welches Motiv hatte Grimble, Mike? Darracott war Postbote. Er besaß kein Geld, und wenn doch, wäre es nie Grimble zugefallen. Erzähl mir nicht, Grimble wäre in Nancy Jackson verknallt gewesen; das würde ich nicht glauben. Eines fällt bei Grimble nämlich auf: Anscheinend ist er mit seiner

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