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Inspektor Bony 24 - Bony und die Maus

Inspektor Bony 24 - Bony und die Maus

Titel: Inspektor Bony 24 - Bony und die Maus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur W Upfield
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Könnten Sie uns dann mehr Angaben über ihn machen, als wir von dem Fährtensucher aus Laverton und dem aus Kalgoorlie bekommen haben? Trauen Sie sich das zu?«
    »Na, versuchen könnte ich’s ja«, erklärte Bony sich bereit. »Meinen Sie denn, daß er noch einen Mord begehen wird?«
    »Wird er sicher«, behauptete Harmon. »Wir wollen das demnächst versuchen, Bonnar. Vorläufig nehmen Sie sich erst mal den Grauen vor, und sagen Sie mir dann, was Sie von ihm halten. Ich bringe das bei Kat Loader in Ordnung und bei Melody Sam auch, sobald er wieder im Normalzustand ist.«
    »In Ordnung, Mr. Harmon.«
    »Und verraten Sie kein Wort, daß Sie mir sozusagen assistieren, klar? Das muß unter uns bleiben. Ich werde Sie schon belohnen, wenn Sie etwas erreichen.«
    Bony sagte das zu. Wie oft hatte er sich schon um die Mitarbeit von Polizeibeamten bemüht! Dies war der erste umgekehrte Fall.
    Als er zum Revier gekommen war, hatte er klar und deutlich hinter den Gitterstäben einer der Zellen ein Gesicht gesehen, und jetzt stand die Zellentür weit offen. Er wandte sich um und fragte den Wachtmeister: »Mir war es doch, als hätten Sie da eine Sardine in der Büchse gehabt, Mr. Harmon. Die scheint aber ‘rausgerutscht zu sein.«
    Harmons Gesicht wurde puterrot, er stelzte hinaus, starrte grimmig in die Zelle und fluchte heftig.
    »Verdammt! Trunkenheit und Ruhestörung – gestern abend habe ich ihn ‘reingesteckt. Drei Tage hat ihm der Friedensrichter heute früh aufgebrummt. Nun ist er weg, und er sollte mir doch den Stall reparieren!«
    Bony schaute dem langen Wachtmeister nach, wie er aus dem Hof auf die Straße ging, die durch die lange Reihe der Pfefferbäume ein so besonderes Gepräge hatte. Er bemerkte eine Frau, die die Veranda am Haus des Wachtmeisters fegte und ihm, als er hinschaute, zuwinkte. Er ging bis an die Veranda, die einen halben Meter über dem Erdboden lag, und blickte zu ihr auf.
    »Sind Sie Nat Bonnar?« fragte sie. Sie war eine kleine, aber drahtige Frau, die beim Gehen das linke Bein nachzog.
    »Ja, ich bin Nat Bonnar«, erwiderte er, »und wer sind Sie?«
    »Ich bin Esther Harmon – seine Schwester. Ich habe den Gefangenen freigelassen.« Ein winziges Lächeln spielte um ihre Lippen.
    »Den Gefangenen freigelassen!« echote Bony erstaunt. »Als Schwester eines Polizeiwachtmeisters! Warum denn?«
    »Ach, eigentlich bloß, weil George zu streng ist. Ed McKay ist nämlich ein ganz braver Kerl. Er hat sich gestern abend nach der langen Trockenheit einen angetrunken, und George schnappte ihn und lochte ihn ein. Der Friedensrichter brummte ihm heute drei Tage auf, und ich weiß, daß George diese drei Tage durchgesetzt hat, weil er Reparaturen am Stall gemacht haben will. In diesen Zellen ist es aber so heiß, und der arme Ed machte sich Sorgen um seine Kühe, weil seine Frau kränklich und keiner da ist, die Tiere zu melken. Deshalb, wegen der armen Kühe, habe ich ihn ‘rausgelassen.«
    Inspektor Bonaparte war nicht leicht zu verblüffen. »Und nun muß Ihr Bruder ihn suchen und ihn wieder einsperren«, sagte er. »Lassen Sie denn oft Eingesperrte frei?«
    »Nein. Es kommt ganz drauf an. Sehen Sie, hier in Daybreak kennen sich ja alle Leute, in so einem kleinen Ort, und als Frau braucht man ja auch mal ein bißchen Spaß. Die Leute müssen aufgerüttelt werden. Außerdem kann sich Eds Frau nicht leisten, ihn im Kittchen sitzen zu lassen, wenn die Kühe gemolken werden müssen.«
    »Mag sein«, stimmte Bony ihr bei. »Na, weit weg ist McKay inzwischen wohl kaum gekommen.«
    »Nein, nein, er ist sicher nur unten bei seinen Kühen.« Zwei Gestalten wurden durchs offene Hoftor auf der Straße sichtbar, und Esther Harmon sagte: »Unangebrachtes Vertrauen.
    Ed ist nicht die Kühe melken gegangen, er war wieder im Gasthof beim Saufen.«
    Die beiden betraten den Hof. Der Polizeibeamte wirkte wie ein Riese neben dem kleinen Hageren, der doppelt so viele Schritte machen mußte wie Harmon. Der Kleine kam ohne Jackett und auch ohne Stiefel. Sein graues Haar war zerzaust, und er beklagte sich laut, daß man ihn wie einen Landstreicher wieder einsperrte. Auf dem Bürgersteig gegenüber ging ein Mann vorbei, der kein Interesse für den Vorfall zeigte. Wachtmeister Harmon bugsierte den Verhafteten in die Zelle zurück, schob den Riegel vor und ging, ohne mit seiner Schwester zu sprechen, wieder ins Dienstzimmer.
    »Diesem Ed werde ich nie wieder Vertrauen schenken«, seufzte Miss Harmon. »Männer sind allesamt

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