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Inspektor Morse 07 - Huete Dich vor Maskeraden

Inspektor Morse 07 - Huete Dich vor Maskeraden

Titel: Inspektor Morse 07 - Huete Dich vor Maskeraden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Dexter
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Hotelangestellten bemerken würde, daß die nicht zur Silvesterparty erschienen waren, und auf die Idee kommen, einmal in ihrem Zimmer nachzusehen — und dann wäre die Leiche natürlich sofort entdeckt worden. Da schien der große Mummenschanz schon sicherer. Und das wäre er wohl auch tatsächlich gewesen: wer hätte die beiden schon wiedererkennen sollen? Ihn, mittels brauner Schminke bis zur Unkenntlichkeit verändert, und sie eingehüllt in ihren Tschador? Der einzige kritische Moment, der eine spätere Identifizierung ermöglicht hätte, war die Anmeldung am Empfang. Aber erstens war vorherzusehen, daß am Silvestertag sehr viel zu tun sein würde — und viel Arbeit heißt immer, daß die Aufmerksamkeit der Angestellten reduziert ist — , und zweitens würde es dank des winterlichen Wetters überhaupt nicht auffallen, wenn man dick vermummt, in Schal und Mütze und was weiß ich noch allem, im Foyer erschien.»
    Lewis nickte.
    «Soweit also der ursprüngliche Plan. Es ist natürlich nur eine Rekonstruktion; aber so, oder zumindest ganz ähnlich muß er ausgesehen haben, anders lassen sich bestimmte Dinge, wie zum Beispiel Bowmans vorsichtshalber geschriebener Entlastungsbrief, nicht erklären. Der Plan war an und für sich auch gar nicht schlecht — bis auf einen, allerdings wesentlichen Punkt. Bowman wußte zwar eine Menge über Wilkins, aber bei weitem nicht genug; vor allem dürfte ihm nicht im entferntesten klar gewesen sein, wie groß Wilkins’ Einfluß auf Margaret war — letztlich ja so groß, daß sie sich, vor die Entscheidung gestellt, zwischen ihrem Mann und ihrem Geliebten zu wählen, für letzteren entschied, wie wir wissen. Möglicherweise hat dabei auch eine Rolle gespielt, daß ihr Bowman durch seinen Mordplan widerwärtig geworden war — aber das ist nur eine Vermutung. Wie auch immer, eins steht fest: irgendwann ging Margaret zu Wilkins und offenbarte ihm den gegen ihn gerichteten Plan. Man braucht kein Genie zu sein — und Wilkins wirkt auf mich nicht, als sei er ein besonders großes Licht — , um sofort zu sehen, welche Chance sich da eröffnete: die ganze Sache konnte genau so vonstatten gehen, wie Bowman sie geplant hatte — mit einem wesentlichen Unterschied: Wilkins würde nicht das Opfer sein, sondern der Täter, der mit einer Flasche in der Hand hinter der Tür warten und Bowman bei seinem Eintreten mit einem wuchtigen Schlag den Hinterkopf zerschmettern würde.»
    «Der Schlag wurde gegen das Gesicht geführt, Sir», sagte Lewis leise; er war immer dafür, sich, wenn möglich, korrekt auszudrücken.
    «Ja, ja, ich weiß», murmelte Morse ungeduldig, «aber das ist in diesem Zusammenhang jetzt wirklich völlig egal. Nach dem Mord nun», fuhr er fort, «kam Plan zwei, wie ich ihn nennen will, zur Ausführung: Wilkins, genauso ausstaffiert wie der Tote in Zimmer drei, erschien zusammen mit Margaret Bowman auf der Silvesterparty und versuchte, so gut es ging, den Eindruck zu erwecken, daß er sich großartig amüsiere. Bowman und Wilkins waren etwa gleich groß, und man kann sich leicht ausrechnen, daß die Gäste und Angestellten, wenn sie irgendwann am nächsten Tag erfahren hätten, daß ein Toter im Rasta-Kostüm gefunden worden sei, annehmen würden, daß es sich um denselben Mann handele, der am Abend zuvor für ein ebensolches Kostüm den ersten Preis bekommen hatte. Und genau das war ja auch beabsichtigt. Auf diese Weise hofften Margaret und Wilkins, uns über die tatsächliche Tatzeit täuschen zu können. Denn wenn der Mann auf der Party und der Tote ein und dieselbe Person waren, dann konnte der Mord erst nach Mitternacht begangen worden sein. Entscheidend war natürlich, daß die Leiche nicht zu früh gefunden wurde; was diesen Punkt angeht, hatten die beiden jedoch, wie wir wissen, Glück. Und um ganz sicherzugehen, daß nicht doch noch durch ein gerichtsmedizinisches Gutachten die tatsächliche Todeszeit festgestellt wurde, drehte Wilkins vorsichtshalber die Heizung ab und öffnete das Fenster, so daß sich Max in der Tat nicht in der Lage sah, sich auf eine genaue Zeit festzulegen. Ich bin mir im übrigen nicht sicher, ob es nicht sogar klüger gewesen wäre, die Heizung, statt sie abzustellen, voll aufzudrehen und das Fenster zu schließen, aber egal. Wichtig ist allein, daß Wilkins den Eindruck erwecken wollte, die Tat sei nach Mitternacht begangen worden. Soweit einverstanden, Lewis?»
    Doch der schüttelte den Kopf. «Nein, Sir, ehrlich gesagt,

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