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Inspiration – Du sollst mein sein!

Inspiration – Du sollst mein sein!

Titel: Inspiration – Du sollst mein sein! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heike Wolter
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Wären nicht der seitwärts am Stamm lehnende Kopf mit den weit aufgerissenen Augen und die unnatürliche Blässe gewesen, hätte man fast denken können, dass die junge Frau in dieser Stellung eingeschlafen war. Blieb eigentlich nur ein Genickbruch als Todesursache, doch die Haltung des Kopfes passte einfach nicht.
    Rick konnte nicht sagen warum, aber die ganze Szenerie kam ihm irgendwie merkwürdig vor. Und das lag nicht etwa an der Tatsache, dass er nicht auf Anhieb erkannte, woran die junge Frau gestorben war. Das konnte meist ohnehin nur der Leichenbeschauer feststellen.
    Nein, es lag an der Lichtung, auf der sich das Verbrechen ereignet hatte, denn laut Aussage des Vertreters der Parkverwaltung gab es hier eigentlich keine Lichtungen. Dieser Teil des Parks war seit mehreren Jahren bewusst vernachlässigt worden, um einen wild wuchernden Urwald entstehen zu lassen. Angeblich gehörte das zu einem Umweltprojekt, das der Parkdirektor – ein überzeugter Ökoaktivist – ins Leben gerufen hatte.
    Jetzt jedoch gab es diese Lichtung, auf der irgendjemand akribisch alle Büsche und selbst das Unkraut entfernt hatte. Die Lichtung und einen schmalen Korridor, der sich nahezu schnurgerade vom einzigen Wanderweg in dieser Parksektion quer durch die Bäume bis hin zum frei geräumten Platz zog. Man konnte die Stellen noch erkennen, an denen die Wurzeln ausgerissen worden waren. Fein säuberlich hatte jemand die Erde danach wieder festgeklopft und eventuelle Fußspuren sorgfältig verwischt. Irgendwer hatte sich verdammt viel Mühe gemacht, um ein Verbrechen zu begehen, das er anderswo bestimmt einfacher hätte realisieren können. Automatisch ging Rick von einem Mann als Täter aus, obwohl er sich auch darin natürlich irren konnte.
    Ein Seitenblick auf seinen ebenso konzentriert arbeitenden Partner bestätigte Rick, dass diese Tatsache auch Cooper nicht entgangen war. Der stocherte gerade mit einem langen Stock an der Seite des frei gehackten Weges in den verbliebenen Büschen herum.
    »Hey Rick, schau mal, hier drüben hat der Kerl das ganze ausgerissene Gestrüpp abgeladen. Das muss sich die Spurensicherung unbedingt genauer ansehen.« Rick ging hinüber und warf einen Blick auf die noch bemerkenswert frisch wirkenden Büsche, die der Täter mit einem kräftigen Wurf in das Dickicht rund um die frei geräumte Fläche geschleudert hatte. Hinter dem unberührten Rand des Unterholzes stapelten sich Büsche und Gräser zu wilden undurchdringlichen Haufen.
    »Also, eins steht mal fest, Coop, wer auch immer hier seine Spielchen abgezogen hat, er hat sich dafür ganz schön angestrengt. Sieht aus wie eine perfekt vorbereitete Szene. Das hier hat jemand von langer Hand geplant. Ist eigentlich Dr. Purcell schon da?«
    Coopers nachdenkliche Miene wurde plötzlich erwartungsvoll. Eilig sah er sich in dem Gewimmel um, das auf der Lichtung und dem frei gehauenen Weg herrschte. Schließlich erspähte er seine Angebetete in dem Moment, als sie aus dem großen Transporter der Gerichtsmedizin stieg. Heute hatte sie ihr schönes schwarzes Haar zu einem strengen Knoten gebändigt, der in ihrem Nacken saß. Es stand ihr ausgezeichnet, obwohl es Cooper eindeutig besser gefiel, wenn sie ihrem Haar alle Freiheiten ließ.
    Ohne auf seinen Partner zu achten, drehte er sich auf den Hacken herum und machte sich auf den Weg, um Elli Purcell abzufangen. Ein leicht schmunzelnder Rick Valdez folgte ihm auf dem Fuß. Es war fast unmöglich, bei Coopers Verhalten ernst zu bleiben, sobald die Pathologin am Horizont erschien.
    »Hallo, Elli … äh, Dr. Purcell. Schön, Sie zu sehen.« Kaum hatte er die Worte ausgesprochen, ging Cooper auf, dass es eigentlich kein schöner Anlass war, der die Pathologin und ihn hier zusammenführte. Seine Gesichtsfarbe wechselte von gebräunt zu einem ungesunden Rot. Doch Elli schien seinen verbalen Ausrutscher gar nicht bemerkt zu haben.
    Beiläufig grüßte sie im Vorbeigehen die beiden Detectives, den Blick fest auf den Baum gerichtet, an dem das Opfer hing. Verwundert blickten Cooper und Rick ihr hinterher. Schließlich zuckte Rick mit den Schultern. Wahrscheinlich hatte sie einfach einen schlechten Tag erwischt.
    Langsam ging er zurück zur Mitte der frei geräumten Lichtung und blieb ein gutes Stück vor dem Leichnam stehen, um der jungen Ärztin genügend Platz für ihre Arbeit zu lassen. Sein Partner war mittlerweile damit beschäftigt, den Jogger zu befragen, der die Tote gefunden hatte. Also würde Cooper sich

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