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Intelligenz aus dem Nichts

Intelligenz aus dem Nichts

Titel: Intelligenz aus dem Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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dickbauchigen Aktenordner hervor, blätterte hindurch und schüttelte den Kopf. »Seemetall kann ich Ihnen nicht empfehlen. Wie wäre es mit Staatsanleihen …?«
    »Wollen Sie damit sagen, daß es nicht möglich ist, Seemetall-Aktien durch Ihre Firma zu erwerben!«
    Miß Guck lächelte gezwungen. »Ich erklärte doch gerade, Mr. Uh …«
    »Weshalb nennen Sie mich Mr. Uh?« fragte Adam interessiert. »Mein Name ist Adam.«
    »Ich hatte ihn nicht richtig verstanden«, erklärte Miß Guck unfreundlich. »Seemetall ist ungenügend kapitalisiert und hat keine Wachstumsmöglichkeiten. Ich kann es Ihnen nicht empfehlen …«
    »Ich verlangte keine Empfehlung«, sagte Adam. »Ich benötige lediglich einen Makler, der die Transaktionen für mich vornimmt.« Miß Gluck preßte die schmalen Lippen zusammen. Schließlich fragte sie: »An wieviel dachten Sie? Ich muß Sie jedoch darauf aufmerksam machen, daß wir keine Aufträge unter fünfzig Dollar annehmen.«
    »Ich dachte an ein Anfangsinvestment von zwanzigtausend Dollar.«
    Miß Gluck setzte sich kerzengerade auf. »Wir benötigen dafür natürlich einen von der Bank bestätigten Scheck.«
    »Oh. Das zieht eine kleine Verzögerung nach sich«, murmelte Adam überlegend.
    »Ich dachte, Sie würden Geld annehmen.«
    »Geld? Meinen Sie Bargeld?« fragte Miß Gluck ungläubig. Sie lachte ein wenig heiser. »Nun, ich denke, wir könnten in Ihrem Fall eine Ausnahme machen und Bargeld akzeptieren.«
    »Danke.« Adam holte einen dicken Stoß Scheine aus seiner Brusttasche und legte ihn unter Miß Glucks weit aufgerissenen Augen.
    »Bitte besorgen Sie mir die gewünschten Aktien schnellstens. Sie werden, wenn erforderlich, weitere Anweisungen von mir erhalten. Auf Wiedersehen.«
    »Warten Sie!« rief Miß Gluck, als sie sich gefaßt hatte. »Ihre Quittung!«
     
    Fünfundzwanzig Stunden später erklärte Seemetall ein drei-eins Aktiensplit aufgrund einer neuen Methode, Leichtmetall aus Meerwasser zu extrahieren. Adam wies seine Maklerfirma an, seine Aktien um dreiunddreißigtausendfünfhundert Dollar zu verkaufen und dafür Aktien der Vereinigten Mineralien zu erstehen. Miß Gluck wies ihn vergeblich darauf hin, daß diese Gesellschaft sich gerade nur über Wasser hielt. Zwei Tage später ging die Firma eine Fusion mit Südwest-Chemie ein, und die neue Gesellschaft, Vereinigte Südwest, verkaufte stillschweigend an Standard Öl in Neu Mexiko für runde zehn Millionen. Adams Reingewinn betrug über hunderttausend Dollar.
    In den folgenden Wochen ließ Adam fast täglich an- und verkaufen, und jedesmal stiegen seine neuerworbenen Aktien hoch im Kurs, was ihm anfangs die immer verblüffteren Glückwünsche Miß Glucks, dann die eines Mr. Rumbert und schließlich die Mr. Rifkins persönlich einbrachte.
    »Sie haben eine erstaunliche Nase für die Börse«, gratulierte der Seniorpartner. »Ich muß gestehen, einen solchen Anstieg der Zuckerrübenaktien hatte ich nicht erwartet. Was können wir jetzt für Sie ankaufen? Uns wurden soeben neue Schuldverschreibungen mit großer Zukunft angeboten, die ich …«
    »Ich schließe mein Konto«, erklärte Adam.
    »… Ihnen sehr empfehlen kann …« Rifkin starrte ihn ungläubig an. »Ihr Konto schließen?« Er richtete sich hoch auf. »Mr. Adam, wenn Sie vielleicht irgendwelche Beschwerden haben, wenn einer meiner Angestellten möglicherweise …«
    »Ich habe keine Beschwerden. Ich möchte, daß Sie mir mein Geld in bar ausbezahlen, und zwar in Hundertdollarscheinen.«
    »A-aber das kommt völlig unerwartet. Sind Sie denn nicht zufrieden mit uns? Innerhalb von drei Wochen haben wir Ihr Kapital um fünfhundert Prozent erhöht …«
    »Ihre Firma hat lediglich meine Anweisungen ausgeführt, Mr. Rifkin«, belehrte ihn Adam. »Ich möchte nun diesen Teil meines Programms beenden und wünsche meine Geschäftsbeziehungen zu Ihnen aufzulösen, um die Anwachsrate meines Kapitals zu beschleunigen. Damit ist keinerlei Kritik verbunden.«
    »Beschleunigen! Aber keine Maklerfirma hätte sie besser bedienen können als wir!«
    Adam schwieg.
    »Es ist Ihnen doch sicher klar, daß Sie mit Verlusten rechnen müssen«, schnaubte Rifkin, als Adam sich offensichtlich auf keinen Kompromiß einließ. »Ein Dumping von über sechstausend Anteilen …«
    »Mr. Rifkin, haben Sie die Güte, Mr. Harvey L. Platt von Des Moines anzurufen und ihn zu informieren, daß mein Paket für fünfundzwanzig Dollar pro Aktie zum Verkauf steht.«
    »Aber das sind fünf Dollar über

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