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Intelligenz aus dem Nichts

Intelligenz aus dem Nichts

Titel: Intelligenz aus dem Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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auch Taschengeld und was für besondere Ausgaben. Schließlich kannst du mich nicht ohne alles in die Wüste schicken. Und Kleider brauch’ ich, damit die vornehmen Damen nicht denken, ich bin eine Putzfrau. Und …«
    »Machen Sie mir eine Aufstellung von allem Erforderlichen.«
    »Das tu ich, Adam. Und was hast du jetzt vor?«
    »Ich beabsichtige, eine Reihe von Wetteinsätzen mit einem Buchmacher namens Louis Welkert zu vereinbaren.«
    »He, du wirst doch nicht das ganze Geld verwetten!«
    »Keinesfalls. Ich werde unsere finanziellen Mittel in viel kürzerer Zeit vermehren, als es mir durch Börsengeschäfte möglich war.«
    »Du wirst alles verlieren! Außerdem wirst du in der ganzen Stadt keinen Buchmacher finden, der sich an solche Einsätze herantraut.«
    »Mr. Welkert nimmt gewöhnlich Einsätze von über eine Million Dollar an. Er schlägt keine Wette ab.«
    »Sowas gibt’s ja gar nicht!«
    »Er macht keine Reklame für sein Geschäft, um eine Besteuerung zu vermeiden.«
    »Gauner!« wisperte Louella erschrocken. »Du hast doch schon eine Kostprobe davon bekommen, Adam. Du weißt, was dir passieren kann.«
    »Ich werde mich schützen.«
    »Worauf willst du denn setzen?«
    »Auf das Ergebnis einer projektierenden Gebietsform.«
    »Und du glaubst, du wirst gewinnen?«
    »Natürlich.« Er schien überrascht zu sein. »Sonst würde ich ja nicht darauf setzen.«
     
    Louis Welkert hatte ein rundliches, gütiges Weihnachtsmanngesicht, zu dem jedoch die scharfen, wasserblauen Augen nicht paßten. »Was kann ich für Sie tun?« erkundigte er sich mit sanfter, müde klingender Stimme.
    Adam stellte seine Stahlkassette vor ihn auf den Eichenschreibtisch. »Die Gebietsabgrenzungswahl vom nächsten Dienstag.«
    »Was ist damit?« Welkerts Blick haftete kurz auf der Kassette.
    »Das Gesetz wird nicht ratifiziert werden.«
    Welkert kratzte sich am Kinn. »Wer hat Sie geschickt?«
    »Ich habe Ihren Namen von Mr. Walmont.«
    Welkert nickte. »Guter Verlierer.« Er schaute Adam an. »Ich sage, das Gesetz geht durch. Ich setze sechs zu vier dafür.«
    »Ich möchte hunderttausend eins zu eins setzen.«
    »Auch recht.«
    Adam öffnete die Kassette und zählte hunderttausend ab. Welkert nickte. »Wir bringen das Geld zur Bank gleich nebenan. Ich stelle die gleiche Summe und wir geben beides in Schließfächer.«
     
    Nachdem Adam Welkert verlassen hatte, suchte er die Agnes Street und stieg in der Nummer 3452 zum zweiten Stock hoch, wo er in einem engen Gang mit leeren Kartons und Flaschen und einem kaputten Dreirad an einer Tür klopfte. Eine heisere Stimme antwortete.
    »Ich bringe Ihnen Geld, Mrs. Petrino.« Am anderen Gangende öffnete sich eine Tür, und eine Frau steckte neugierig, aber mit unfreundlicher Miene den Kopf heraus.
    »Nat, bist du’s?« krächzte eine Stimme hinter der Tür, vor der Adam stand. Die Kette rasselte, und die Tür ging einen Spalt auf. »Sie sind ja gar nicht Nat«, sagte eine alte Frau anklagend.
    »Stimmt.« Adam holte ein abgezähltes Bündel mit neuen Zwanzigerscheinen aus der Brusttasche und steckte sie durch den Türspalt. Eine dünne Hand griff danach, doch dann zuckte sie zurück.
    »Was soll das? Sind Sie vielleicht ein Geldfälscher? Oder was?«
    »Ich bringe Ihnen die Mittel, die Sie benötigen.«
    »Ach so.« Die Hand schoß heraus, packte das Geldbündel und zog sich zurück. »Wird auch allmählich Zeit. Und Sie können dem Schuft sagen, daß er sich auf was gefaßt machen kann. Wo ist er denn?«
    Adam schloß flüchtig die Augen. »Im Moment trinkt Nat Petrino Faßbier in der Perle .«
    Die Alte fluchte und schlug die Tür zu.
     
    In der Blite Avenue öffnete Pomfer, ein kleines Männchen persönlich die Tür. Er musterte Adam von oben bis unten. »Sind schon Jahre her, daß sich ein Vertreter in diese Gegend verlaufen hat«, brummte er. »Was verkaufen Sie denn? Nicht, daß ich vorhab’, Ihnen was abzunehmen.«
    Adam holte auch hier ein Bündel mit neuen Zwanzigern hervor. »Ich habe hier das Geld für Ihre Miete.« Pomfer starrte blinzelnd auf die Scheine, dann sah er Adam an.
    »Das ist mal was Neues«, meinte er. »Was wollen Sie?«
    »Ich sagte doch, Ihnen das Geld für die überfällige Miete bringen.« Er streckte dem Mann immer noch die Scheine entgegen, aber Pomfer machte keine Anstalten, sie zu nehmen. Er lehnte sich aus dem Treppenhausfenster und blickte die Straße auf und ab. »Sind Sie vielleicht von Vorsicht, Kamera? «
    »Nein.«
    Pomfer runzelte die Stirn.

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