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Intelligenz aus dem Nichts

Intelligenz aus dem Nichts

Titel: Intelligenz aus dem Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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Lippen und musterte Adams aufgebauschte Brusttasche.
    »Viele Menschen leiden an Zuständen, die sich durch Geld erleichtern ließen«, erklärte ihm Adam. »Es ist meine Absicht, diese mich schmerzende Ungerechtigkeit zu beheben. Leider erkenne ich jetzt, daß ich die Komplexität dieser Aufgabe unterschätzte.«
    »Amen, Bruder. Jesus’ Licht in dunkle Seelen zu bringen, ist das Schwerste überhaupt. Und Sie fassen es auch noch verkehrt an.« Der kleine Mann streckte ihm die Rechte entgegen. »Ich bin Bruder Chitwood, und ich glaube, ich kann Ihnen helfen. Gott sei’s gelobt.«
    Adam schüttelte erfreut die Hand. »Das ist sehr gütig von Ihnen, Bruder Chitwood. Ich bin Bruder Adam. Welche Entschädigung verlangen Sie?«
    »Gott segne Sie, Bruder Adam! Ich nehme doch kein Geld dafür. Eine Gelegenheit, die Arbeit des Herrn zu tun, ist Entschädigung genug. Welche Sum …, ich meine, an welche Ausmaße dachten Sie bei Ihrem Programm?«
    »Ich dachte an eine Verteilung von zehntausend pro Tag. Aber heute gelang es mir bis jetzt, erst dreihundertvierzig Dollar zu verschenken.«
    Der Kleine benetzte die Lippen und schluckte. »Sie – Sie haben das Geld?« flüsterte er. »Lassen Sie es mich sehen.«
    Adam holte zwei dicke Bündel Scheine aus den Brusttaschen. »Wie Sie bemerken, habe ich mein Soll nicht erfüllt.«
    »Der Herr sei gelobt. Aller Segen kommt von ihm! Wissen Sie was, ich nehme Ihnen die Arbeit ab und sorge dafür, daß diese Bündel in die richtigen Hände kommen, während Sie für Nachschub sorgen, okay?«
    »Sehr gut. Ich werde Ihnen die Namen der Bedürftigen aufschreiben …«
    »Nicht nötig, Bruder Adam. Ich kenne mehr Bedürftige, als Sie sich vorstellen können. Geben Sie mir das Geld, um den Rest kümmere ich mich schon.«
    »Es tut mir leid, daß ich so wenig Erfahrung in dieser Arbeit habe«, sagte Adam, als er dem anderen die zwei Bündel aushändigte und dann noch mehrere lose Scheine aus einer Tasche kramte. »Ich suchte nach Anleitung, aber ohne Erfolg. Offenbar ist die Methode, Leid zu lindern, weniger bekannt als die, Geld zu erwerben.«
    »Sie haben ja so recht, Bruder Adam.« Der Kleine steckte das Geld ein. »Ich beeile mich, um noch heute möglichst viel zu schaffen.« Er winkte noch einmal zurück und verschwand in der Dämmerung.
     

 
14.
     
    Am Dienstag kehrte Adam zu Mr. Welkert zurück. Welkerts Miene war düster, aber geschäftsmäßig. »Sie haben richtig getippt, Mr. Adam.«
    »Ich möchte die Summe stehen lassen«, erklärte Adam, »und sie auf den Boxkampf setzen.«
    Welkert rieb sich die Nase. »Zweihunderttausend – auf welchen Kampf?«
    »Die Fliegengewichtsmeisterschaft am Donnerstag in der Stadthalle. Kugel wird gewinnen.«
    »Kugel? Von dem Burschen habe ich noch nie gehört.« Welkert griff nach dem Telefon, wählte.
    »Eins zu eins?« fragte er Adam nach dem Gespräch.
    »Wie Sie wollen.«
    Welkert nickte. Er nahm ein Blatt Papier vom Schreibtisch, kritzelte darauf und händigte es Adam aus. »Meine Unterschrift ist so gut wie Gold«, erklärte er. »Da können Sie jeden fragen.«
    Adam steckte das Papier ein. »Der Kampf findet um zwanzig Uhr statt. Ich komme zwei Stunden später zu Ihnen.«
    »Warum?« Welkert erlaubte sich die Spur eines siegessicheren Lächelns. »Kugel hat keine größere Chance als eine Flasche Whisky bei einem Alkoholiker.«
    »Sie täuschen sich«, widersprach Adam. »Auf Wiedersehen.«
     
    Welkerts gute Laune war völlig verschwunden, als Adam pünktlich um zweiundzwanzig Uhr am Donnerstag bei ihm erschien. Ein zweiter Mann saß in Welkerts Büro in einer dunklen Ecke. Welkert nahm einen Papierbeutel aus einer Lade und leerte die gebündelten Scheine auf den Schreibtisch. »Zweihunderttausend. Zählen Sie nach.«
    Adam warf einen Blick darauf. »Stimmt. Ich …«
    »Haben Sie vielleicht einen Röntgenblick, daß Sie nicht nachzuzählen brauchen?«
    »Ich kann die Anzahl der Scheine nach der Höhe eines Bündels visuell abschätzen. Aber ich möchte das Geld diesmal noch nicht, sondern beabsichtige einen neuen Einsatz.«
    »Noch einen?« Welkert klang nicht begeistert. »Worauf diesmal?«
    »Welchen Kurs bieten Sie bei einer Wette um den Tod eines Menschen?«
    »Wie bitte?« murmelte Welkert verblüfft. Er beugte sich vor und starrte Adam an. »Womit wollen Sie sich jetzt Ihr Geld erwetten?«
    »Mr. Lyman F. Bossman wird heute nacht Selbstmord begehen.«
    »Bossman? Sie meinen den Staatsanwalt?«
    Adam nickte.
    »Woher haben Sie die

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