Intelligenz unerwünscht
angeboten.
Die Eisgletscher des Nordens hatte man mißachten können. Atlantis war damals das absolute Nonplusultra gewesen, zumal dort eine junge Menschenrasse mit einem bereits hochentwickelten Gehirn herangereift war.
Die Atlanter hatte man zu Millionen schulen und für alle nur denkbaren Hilfsdienste heranziehen können.
Aus den marsianischen Unterlagen ging hervor, daß man die Atlanter überreichlich und wohlwollend entschädigt hatte.
Man hatte ihnen Wissen vermittelt; man hatte ihnen gezeigt, wie man auf dieser atlantischen Inselwelt einen ertragreichen Ackerbau betreibt; wie aus Roheisen Stahl erzeugt wird und wie man erstklassige Segelschiffe baut. Einige Marsberichte bewiesen sogar, daß die Atlanter so lernbegierig gewesen waren, daß sie bereits das Zeitalter der Dampfmaschine erreicht hatten.
Besonders fähige Menschen ihrer Art waren von marsianischen Wissenschaftlern auf speziell gegründeten Universitäten ausgebildet worden. Es sollte atlantische Naturwissenschaftler, vordringlich Mediziner, mit erstaunlich hohen Kenntnissen gegeben haben.
Niemand an Bord der NEPTUN hatte sich daher gewundert, daß der zentrale Knotenpunkt aller marsianischen und atlantischen Ansiedlungen sowie der neuerbauten Industrieanlagen zwischen den heute noch sichtbaren Bergen der neun Azoreninseln zu suchen war. Hier – und nirgendwo anders – hatte sich das kulturelle und technisch bedingte Leben abgespielt.
Weiter nördlich, in den Tiefebenen des Kleinkontinents, hatte kein einziger Marsianer gewohnt. Dort war die Luft einfach zu »dick« gewesen.
Allerdings hatte es in den Gebieten große Städte und Ansiedlungen der Atlanter gegeben, denn dort hatten sie ihre Seehäfen erbaut. Das war aber für uns momentan zweitrangig, so interessant es für die Archäologen auch sein mochte.
Unser Auftrag lautete, uns nach der marsianischen Großindustrie auf Atlantis umzusehen. Die aber war nur in gewissen Höhenlagen zu finden; also in den Ebenen zwischen den Gebirgsketten.
Wir hatten bereits zwei Tage lang vergeblich gesucht. Unsere Ortungsgeräte zeigten immer wieder gigantische Metallmassen an, die jedoch von derart voluminösen Schlammablagerungen bedeckt waren, daß es uns zwecklos erschien, Taucher hinabzuschicken.
Jedenfalls hatten wir den damaligen Schwerpunkt der atlantisch-marsianischen Großfabriken entdeckt, nur war von ihnen nichts mehr zu sehen.
Sie waren fast alle von den in Bewegung geratenen Fels- und Erdreichmassen beim Untergang des Kleinkontinents zu Bruchstücken zermahlen worden.
Andere Industriegebiete waren in vulkanischen Einbruchspalten bis zu achttausend Meter Tiefe für alle Zeiten versunken und total zerstört worden.
Der größte aller marsianischen Raumhäfen, auf unseren Satellitenfotografien klar erkennbar, war in der Mitte zerbrochen und nach beiden Seiten hin in unergründliche Tiefen abgesackt.
In diesem Graben entdeckten wir einen unterseeischen Schlammstrom, der seine zähen, breiartigen Materiemassen mit der erstaunlichen Geschwindigkeit von achtzig Kilometer pro Stunde durch den Canon schießen ließ.
Am gefährlichsten waren die neuerdings überall entstandenen Tiefseevulkane, die durch die Tätigkeit des GOPAPOL-Kommandogehirns zum Ausbruch angeregt worden waren.
Wohin man auch schaute: Irgendwo auf den Bildschirmen war garantiert die tief- bis hellrote Glut eines Meeresbodenvulkans zu entdecken. Der Pico Alto war wieder ausgebrochen. Seine glühenden Lavamassen
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