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Intelligenz unerwünscht

Intelligenz unerwünscht

Titel: Intelligenz unerwünscht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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be­fin­de mich in ei­nem Atom­bom­ber der Air-For­ce in zehn­tau­send Me­ter Hö­he. Un­ter uns lie­gen die Azo­ren­in­seln.«
    »Fein. Grü­ße an al­le Be­tei­lig­ten. Hat man au­ßer die­sen Mes­sun­gen sonst noch et­was fest­ge­stellt?«
    »Lei­der nein, Sir. Ich ha­be nach Pa­ra­kon­tak­ten ge­sucht, aber kei­ne ge­fun­den. Au­gen­blick – ich be­kom­me so­eben ei­ne neue Mel­dung.«
    Nach­dem der Kon­takt kurz­fris­tig un­ter­bro­chen war, mel­de­te sie sich wie­der.
    »Oh, das ge­fällt mir nicht, Sir. Die mar­sia­ni­schen Ener­gie­tas­ter wei­sen aus, daß nord­öst­lich der NEP­TUN struk­tu­rell über­ge­ord­ne­te Ener­gie­ein­hei­ten frei­ge­setzt wur­den. Das könn­te die Er­rich­tung ei­nes mar­sia­ni­schen Schutz­schirms be­deu­ten. Darf ich mei­ne Mei­nung äu­ßern?«
    »Si­cher, Klei­nes, nur her­aus da­mit.«
    »Ich glau­be, Re­ling hat doch recht. Je­mand hat in der Tief­see, und zwar un­mit­tel­bar in Ih­rer Nä­he, et­was ein­ge­schal­tet. Sie sind dem oder den Un­be­kann­ten mit Ih­rer plan­mä­ßi­gen Such­ak­ti­on an­schei­nend auf die Ner­ven ge­gan­gen.«
    »Ah! In­ter­essant. Kannst du et­was auf Es­per-Ebe­ne or­ten?«
    »Kei­ne Spur. Hö­ren Sie denn nichts? Sie sind we­sent­lich nä­her am Ur­sprungs­ort der neu­en Un­ru­hen.«
    »Be­dau­re, Klei­nes. Rich­te das bit­te dem Chef aus. We­der Han­ni­bal noch ich emp­fan­gen den ge­rings­ten Be­wußt­seins­fet­zen. Hier un­ten scheint al­les tot zu sein.«
    »Das kann aber nicht stim­men, Sir. Mar­sia­ni­sche Atom­re­ak­to­ren und Schutz­schir­me lau­fen nicht von selbst an, es sei denn, sie wer­den von ei­nem Groß­ro­bo­ter à la GO­D­A­POL ge­steu­ert.«
    »In Ord­nung. Wir pas­sen auf. Sonst noch et­was?«
    »Nein, das war al­les. En­de, Thor.«
    Sie schal­te­te ab. Ich lös­te mich aus mei­ner in­ten­si­ven Kon­zen­tra­ti­ons­star­re.
    Als ich auf­blick­te, schau­te ich di­rekt in die dunklen Au­gen un­se­res Spit­zen­wis­sen­schaft­lers Dr. Dr. Kenji Nis­hi­mu­ra. Plötz­lich be­gann er zu lä­cheln. Da wuß­te ich, daß er mich er­kannt hat­te!
    Ich wag­te einen kur­z­en Über­fall auf sei­nen Be­wußt­seins­in­halt. Ja, er hat­te ent­deckt, daß ich nie­mand an­ders war als sein Freund und Kampf­ge­fähr­te in zwei ver­we­ge­nen Ein­sät­zen. Mei­ne Kon­zen­tra­ti­ons­pha­se hat­te mich end­gül­tig ver­ra­ten. Nis­hi­mu­ra war ein sehr schar­fer Be­ob­ach­ter und Lo­gi­ker. Er hat­te die De­tails schnell zu­sam­men­fü­gen kön­nen.
    »Neu­ig­kei­ten, Chief?« er­kun­dig­te er sich lei­se. Das Lä­cheln lag noch auf sei­nen Lip­pen. Den »Hun­ger« nach Ver­trau­en und Auf­klä­rung konn­te man am Glanz sei­ner Au­gen ab­le­sen. Ich durf­te ihn nicht län­ger be­trü­gen!
    »Ja, Kenji«, flüs­ter­te ich. »Mund hal­ten, okay?«
    »Na­tür­lich«, raun­te er. »Ich ha­be es doch gleich ge­spürt. Ge­fahr, HC-9?«
    »Wahr­schein­lich. Ki­ny war in der Lei­tung«, flüs­ter­te ich. »Vor­sicht, man wird auf­merk­sam.«
    Han­ni­bal schwang sich mit af­fen­ar­ti­ger Be­hen­dig­keit durch das run­de Druck­schott der Haupt­zen­tra­le. Als er mei­nen Wink be­merk­te, wuß­te er, daß ich Ki­nys Nach­richt eben­falls emp­fan­gen hat­te. Er war ge­kom­men, um mich zu in­for­mie­ren.
    Er nick­te nur und ver­zich­te­te klu­ger­wei­se auf einen te­le­pa­thi­schen Ge­dan­ken­aus­tausch. Trotz­dem gab ich schnell durch:
    »Nis­hi­mu­ra ist in­for­miert. Es war nicht zu um­ge­hen. En­de.«
    Der Klei­ne nick­te er­neut. Dann schlen­der­te er in sei­ner üb­li­chen Hal­tung nä­her.
    Dr. Me­hin Mar­ti­nez, un­ser Geo­lo­ge, faß­te mit ei­ner schon zur Ge­wohn­heit ge­wor­de­nen Be­we­gung um sei­nen vor­quel­len­den Bauch. Sei­ne Halb­glat­ze leuch­te­te wie ei­ne mit Speck ein­ge­rie­be­ne Mond­si­chel.
    Der Mee­res­bio­lo­ge Dr. Nor­man L. Cox räus­per­te sich de­zent. Er war in sei­ner chro­ni­schen Ver­le­gen­heit über­haupt im­mer de­zent!
    Bei­de Män­ner woll­ten of­fen­bar gleich­zei­tig et­was sa­gen, aber kei­ner von ih­nen fand da­zu noch Ge­le­gen­heit.
    Ich hör­te den über­lau­ten Ruf ei­nes

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