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Intelligenz unerwünscht

Intelligenz unerwünscht

Titel: Intelligenz unerwünscht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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wälz­ten sich in fünf ge­wal­ti­gen Strö­men die stei­len Berg­flan­ken hin­ab, um dampfs­pei­end im Meer zu ver­sin­ken.
    Wir wa­ren bis dicht an den Ab­sturz­hang des größ­ten La­va­stro­mes her­an­ge­fah­ren.
    Hier koch­te das Was­ser! Un­ge­heu­re Damp­f­ex­pan­sio­nen ver­ur­sach­ten auf der Mee­res­ober­flä­che wech­sel­haft star­ke Flut­wel­len, die bis zur afri­ka­ni­schen West­küs­te reich­ten und dort die Wüs­ten­ge­bie­te über­schwemm­ten.
    Un­se­re Auf­ga­be war nicht so ein­fach, wie man ge­dacht hat­te – trotz der mar­sia­ni­schen Raum- und Luft­auf­nah­men!
    Die sei­ner­zeit schar­fum­ris­se­nen Küs­ten­li­ni­en wa­ren ab­ge­brö­ckelt, in sich zer­ris­sen und von tie­fen Erup­ti­ons­s­pal­ten mit feu­er­glu­ten­den Grund­vul­ka­nen durch­setzt.
    Das al­te Bild stimm­te nicht mehr! Hier un­ten war ei­ne schreck­li­che Welt von al­ler­dings wil­der Schön­heit ent­stan­den.
    Am er­staun­lichs­ten war der Fisch­reich­tum in die­sen Warm­was­ser­ge­bie­ten. Wir ent­deck­ten ty­pi­sche Tro­pen­fi­sche, die man frü­her nie­mals in die­sen Re­gio­nen ge­fun­den hat­te. Fast schi­en es, als such­ten sie die Wär­me und das Licht der Grund­vul­ka­ne.
     
     

6.
     
    Ta­ge­lang hat­ten wir ver­geb­lich ge­sucht. Han­ni­bals Ge­heim­ge­rät, ein Ma­te­rie­or­ter mar­sia­ni­scher Kon­struk­ti­on, hat­te un­un­ter­bro­chen gi­gan­ti­sche Me­tall­mas­sen an­ge­zeigt, ob­wohl wir sie nicht hat­ten se­hen kön­nen. Ki­lo­me­ter­di­cke Schlamm- und San­d­ab­la­ge­run­gen hat­ten die Zeu­gen ei­ner ur­al­ten Tech­nik ver­schlun­gen.
    Am 6. Mai 2010, kurz nach vier­zehn Uhr, er­reich­te mich der An­ruf der Te­le­pa­thin Ki­ny Ed­wards. Sie war das Kind strah­lungs­ge­schä­dig­ter El­tern und auf dem Mond ge­bo­ren wor­den.
    Han­ni­bal und ich wa­ren künst­lich her­an­ge­züch­te­te Te­le­pa­then, Ki­ny je­doch ein ech­tes Na­tur­ta­lent, das be­reits als Säug­ling die Fre­quenz­schwin­gun­gen an­de­rer Le­be­we­sen auf­ge­nom­men hat­te. Sie war we­sent­lich stär­ker als wir bei­de zu­sam­men.
    »Ki­ny Ed­wards ruft Bri­ga­de­ge­ne­ral HC-9«, klang es plötz­lich in mei­nem Ex­tra­hirn auf, das ich we­gen der Su­che nach ver­mut­ba­ren In­tel­li­gen­zen im Be­reich der Tief­see weit ge­öff­net hat­te. Ich woll­te ver­su­chen, et­wai­ge Im­pul­se durch die Kraft mei­ner Pa­ra­sin­ne aus­zu­ma­chen, ih­ren Stand­ort ein­zu­pei­len und so­mit bes­se­re An­satz­mög­lich­kei­ten zu fin­den.
    In­fol­ge mei­ner auf­ge­ho­be­nen Geis­tes­blo­cka­de, die mich nor ma­ler­wei­se ge­gen Han­ni­bals chro­ni­sche »Schnüf­fe­lei« ab­schirm te, drang Ki­nys Ruf in vol­ler Laut­stär­ke vor. Sie konn­te nicht weit ent­fernt sein.
    Die zwi­schen ihr und mir lie­gen­de Was­ser­mau­er, egal wie mäch­tig und stark, war für die fünf­di­men­sio­na­len Pa­raschwin­gun­gen völ­lig be­deu­tungs­los. Wir konn­ten je­de Ma­te­rie pro­blem­los über­win­den.
    »Ich hö­re, Ki­ny«, ant­wor­te­te ich auf te­le­pa­thi­scher Ebe­ne. Das ge­sch­ah in dem Au­gen­blick, als ich mich über den Rund­bild­schirm der Zen­tra­le beug­te. Er glich ei­nem rie­si­gen, run­den Tisch. Auf ihm wa­ren die un­ter uns lie­gen­den Ge­birgs­for­ma­tio­nen zu er­ken­nen.
    Ha­ben Sie üb­ri­gens ge­wußt, daß die un­ter­see­i­schen Ge­bir­ge we­sent­lich gi­gan­ti­scher und hö­her sind als sämt­li­che Mas­si­ve der Erd­ober­flä­che zu­sam­men­ge­nom­men?
    »Neue An­wei­sun­gen, Sir«, gab Ki­ny durch. »Un­se­re Sa­tel­li­ten und Hö­hen­bom­ber, al­le mit mar­sia­ni­schen Ener­gie­tas­tern und Ma­te­rie­su­chern aus­ge­rüs­tet, ha­ben nord­öst­lich ih­res der­zei­ti­gen Stand­ortes enor­me Ener­gie­fel­der ge­or­tet, des­glei­chen aus­ge­dehn te Me­tall­mas­sen aus MA-Me­tall. Sie sind mit dem Boot nur knapp zehn Ki­lo­me­ter ent­fernt. Wir ha­ben Sie an­hand Ih­rer Si­gna­le ein­wand­frei im Win­kel­meß­ver­fah­ren ein­pei­len kön­nen. Auf­pas­sen, Sir.«
    »Sollst du das durch­ge­ben, Klei­nes?«
    »Ja, Thor. Gu­ten Tag, üb­ri­gens. Ich

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