Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Intelligenz unerwünscht

Intelligenz unerwünscht

Titel: Intelligenz unerwünscht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
Vom Netzwerk:
Ar­chäo­lo­gen Dr. Mar­kus Fein­bin­der den­ken muß­te, war mir in die­sen Se­kun­den nicht klar. Ich hat­te le­dig­lich den auf­kei­men­den Ver­dacht, daß es au­ßer men­schen­ähn­lich in­tel­li­gen­ten Wa­len auch eben­so in­tel­li­gen­te Schwert­fi­sche ge­ben könn­te.
    Wenn man das als ge­ge­ben an­nahm, hät­te ein sol­cher Fisch einen Flücht­ling durch­aus ein­ho­len und ihn mit sei­nem Spieß tö­ten kön­nen. Und wenn Fein­bin­der ein Flücht­ling ge­we­sen war, der sich mit­samt ei­nem ge­stoh­le­nen Be­weis­stück, dem Dia­mant­la­ger, hat­te ab­set­zen wol­len, so …
    Ich wag­te es nicht, dem Ge­dan­ken län­ger nach­zu­hän­gen. Er war zu phan­tas­tisch, selbst für mich zu uto­pisch.
    »Na al­so«, mel­de­te sich Ka­pi­tän­leut­nant Per­ti­ni aus der Or­tungs­zen­tra­le, »das an­geb­li­che Jagd­boot dreht ab. Geht nach oben, ver­schwin­det aus dem Er­fas­sungs­be­reich.«
    Er lach­te schal­lend und sprach mich an­schlie­ßend di­rekt an.
    »Hal­lo, Chief, da ha­ben Sie aber einen tol­len Ge­dan­ken ge­habt. Der war wohl ty­pisch für einen Mann, der in der Ant­ark­tis mit un­ge­wöhn­li­chen Waf­fen kon­fron­tiert wur­de, wie? Als Sie sag­ten, das Ding wä­re ein mas­kier­tes Jagd­boot, lief es mir kalt über den Rücken. Okay, Vor­sicht ist bes­ser als Nach­sicht. Ih­re An­wei­sun­gen wa­ren ge­nau nach mei­nem Ge­schmack. Hört mal, Jun­gens, der EU­RO-Bul­le kann den­ken! Au­ßer­dem geht er auf Si­cher­heit. Was wollt ihr mehr?«
    Ob­wohl mir nicht da­nach zu­mu­te war, stimm­te ich in das La­chen der Mann­schaft mit ein. Sie mein­ten es nicht bö­se. Ich wuß­te je­doch, daß die Sa­che mit dem Wal nicht so harm­los war wie Fris­co an­nahm.
    Shinkley kam grin­send vom Waf­fen­leit­stand zu­rück.
    »Be­fehl aus­ge­führt, Chief. Al­le Un­ter­was­ser-Ab­wehr­waf­fen sind klar zum Ein­satz. Wir ha­ben so­gar selbst­ziel­su­chen­de Ra­ke­ten­tor­pe­dos mit zwar ge­rin­gen Reich­wei­ten, zir­ka drei See­mei­len, aber da­für fin­den sie im­mer den De­to­na­ti­ons­punkt. Soll ich den Vol­l­alarm ab­bla­sen las­sen?«
    »Bit­te nicht, Herr Fre­gat­ten­ka­pi­tän«, mel­de­te sich Dr. Kenji Nis­hi­mu­ra. Er gab sich ver­bind­lich wie im­mer, aber sein Ton­fall mahn­te zur Wach­sam­keit. Dar­an än­der­te auch sein lie­bens­wer­tes Lä­cheln nichts.
    »Aber, Doc«, amü­sier­te sich Shinkley, »ha­ben Sie sich an­ste­cken las­sen? Das war ein harm­lo­ser Blau­wal, sonst nichts.«
    »Was ich be­zweifle«, mein­te Dr. Nor­man L. Cox. »Ich sag­te Ih­nen doch, daß es we­gen des Ab­schuß­raub­bau­es im ver­gan­ge­nen Jahr­hun­dert kaum noch nor­we­gi­sche Blau­wa­le gibt. Ein sol­ches Tier kann es hier ein­fach nicht ge­ben.«
    Ro­ger M. Shinkley ret­te­te sich mit all sei­ner in­ne­ren Un­si­cher­heit in ein Ver­le­gen­heits­la­chen.
    »Män­ner, jetzt seid ein­mal ver­nünf­tig. Wo­her kommt denn die­ser Un­sinn? Von un­se­rem Va­ku­um­kut­scher Steix­ner na­tür­lich. Hat er nicht be­haup­tet, das nä­her kom­men­de Et­was wä­re in­tel­li­gent? He, Steix­ner, ha­be ich recht? Sie ha­ben doch schließ­lich den Chief ver­rückt spie­len las­sen. Oder ir­re ich mich?«
    Han­ni­bal hör­te ihn über­haupt nicht. In sich ver­sun­ken, die Au­gen weit ge­öff­net, saß er nach wie vor auf sei­nem Platz. Er ver­weil­te in volls­ter Kon­zen­tra­ti­ons­pha­se und »schau­te durch die Wän­de« hin­durch.
    Ich fand rasch ei­ne Er­klä­rung.
    »Steix­ner be­sitzt ein mar­sia­ni­sches Or­tungs­ge­rät für In­di­vi­dua­lim­pul­se«, be­haup­te­te ich kühn. »Es ist mit sei­nem Kör­per bio­lo­gisch ver­pflanzt. Er spürt In­tel­li­genz­schwin­gun­gen na­he­zu kör­per­lich.«
    »Und das er­fah­ren wir erst jetzt, Sir?« er­kun­dig­te sich Dr. La­hoa Rous­se­let.
    »Es tut mir leid. Ei­gent­lich bin ich nicht be­fugt, über die­se Din­ge Aus­kunft zu ge­ben«, wehr­te ich ih­re Fra­ge re­ser­viert ab.
    »Wie ist die bio­lo­gi­sche Ver­pflan­zung er­folgt?« woll­te sie in­ter­es­siert wis­sen. Sie ging auf Han­ni­bal zu.
    »Bit­te nicht«, half Nis­hi­mu­ra, selbst Me­di­zi­ner, er­neut aus. »Ich bin vom

Weitere Kostenlose Bücher