Intelligenz unerwünscht
Übungsmonturen aus, und legen Sie die neuen Thermoschutz-Kampfanzüge an. Klar bei voller Einsatzausrüstung einschließlich Atomwaffen. Nehmen Sie Syntho-Nahrungsmittel für mindestens vierzehn Tage mit. Überprüfen Sie die Temperatur-Anpassungsautomatiken Ihrer Anzüge. Sie müssen unter Umständen zwei Wochen lang draußen bleiben. Geht das?«
»Selbstverständlich, Herr Kapitän. Drei Wochen, wenn es sein muß. Wir haben genügend Einmal-Spritzen gegen die Gewebeaufquellung im Kampfgepäck. Die Gesichter sind meistens direkt dem Wasser ausgesetzt.«
»Okay, verstanden. Nehmen Sie pro Mann eine große Sitzot ter. Der zweite Platz bleibt leer. Pro Mann eine, klar?«
»Verstanden. Damit steigert sich der Aktionsradius der Isotopenbatterien auf tausend Seemeilen, etwas über achtzehnhundert Kilometer. Dann sind wir aber ausgehungert.«
»Macht nichts. Wenn die Batterien leer sind, vernichten Sie die Fahrzeuge durch Sprengungen. Nehmen Sie vorsichtshalber einige kleine Hochdruck-Sauerstofflaschen mit. Sie könnten in giftgasdurchsetzte Wassermassen geraten.«
»Überflüssig, Captain. Wir haben neue Filtermasken. Fremdstoffe werden aus dem durchfließenden Wasser entfernt.«
»Wie Sie meinen. Das überlasse ich Ihnen. Okay, schleusen Sie sich aus. Wir fahren eine Schleppleine aus. Hängen Sie sich dran, aber halten Sie einen Mindestabstand von dreihundert Meter zur NEPTUN ein. Funksprechverbot! In der Leine finden Sie eine Leiterseele für kabelgebundenen Telefonverkehr. Ich möch te, daß Sie auf keinen Fall geortet werden. Bleiben Sie so lange wie möglich im Schlepp und schonen Sie damit Ihre Otterbatterien. Ich vermute, daß der Wal angreift. Wenn wir ihn abschießen müssen, schwimmen Sie hin und machen ihn an der NEPTUN fest. Trennen Sie anschließend das Gehirn mit Ihren Vibratormessern aus der Schädelhülle. Wir übernehmen es. Auch klar?«
Er hustete. Dieses Geräusch klang noch schrecklicher, aber Cornelius hatte damit nur seine Überraschung ausdrücken wollen.
»Verstanden. Wir ziehen uns um, Ende.«
»Was wird oder soll der Wal tun?« erkundigte sich Shinkley mit einem anzüglichen Lächeln. »Angreifen? Die gewaltige NEPTUN? Chief, sind Sie noch normal?«
»Er kommt angeschossen«, rief Frisco dazwischen. »Ich wette um meinen bildschönen Ko… verdammt, was hat der denn in seinem Riesenmaul? Das – das ist doch ein Lavabrocken! Vorsicht, er schiebt die Tonnenlast mit einem Affenzahn vor sich her.«
Ehe der fassungslose NEPTUN-Kommandant einen Befehl geben konnte, wurde das Tiefseeboot von einem mächtigen Aufschlag erschüttet. Wir verloren den Boden unter den Füßen und wirbelten haltlos durcheinander.
Instrumentengläser zerbarsten. Es war, als wäre in der Nähe eine Wasserbombe explodiert. Der Blauwal hatte uns mit seinem Lavabrocken wie mit einer Ramme von schräg unten getroffen.
Die NEPTUN wurde angelüftet und nach oben gedrückt. Gleichzeitig begannen die Alarmsirenen zu gellen. Ich hörte nur noch brüllende Stimmen und Kommandos, die ich in diesen Augenblicken nicht unterscheiden konnte. Mein Kopf war mit irgendeinem harten Gegenstand zu innig in Berührung gekommen.
Als sich mein Blick wieder klärte, sah ich Shinkley vor dem Schalttisch der Bordwaffen sitzen. Er hatte den dafür zuständigen Mann einfach aus dem Sessel gedrängt.
»LI an Kommandant«, vernahm ich Freeman Delihoes Stimme. »Der Bursche scheint unsere empfindlichste Stelle zu kennen. Er hat knapp neben den Hilfsruderblättern gerammt. Die Steuer-Schwenkdüse des Backbord-Strahltriebwerks klemmt. Darauf scheint er es abgesehen zu haben. Wenn er beide
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