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Intelligenzquotient 10000

Intelligenzquotient 10000

Titel: Intelligenzquotient 10000 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Elton van Vogt
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winzigen Lämpchen neben der Tür zu Patricia Ungarns Apartment kamen und Hanardy ihre Ankunft gerade melden wollte, hieb Leigh ihm blitzschnell die Faust an die Schläfe. Er packte den Fallenden und griff nach seinem Strahler. Dann lauschte er. Kein Geräusch drang durch die Tür.
    Die Stille hier störte ihn plötzlich und die Leere dieser langen, tunnelähnlichen Korridore. Ist es möglich, daß Vater und Tochter tatsächlich ganz allein hier lebten, ohne Diener oder andere menschliche Gesellschaft, dachte er. Und daß sie wirklich hoffen, einem Angriff der mächtigen und schrecklichen Dreeghs widerstehen zu können?
    Sie hatten natürlich eine Menge Energie hier. Allein die Aufrechterhaltung der erdgleichen Schwerkraft benötigte ungeheuerlich viel. Er schüttelte sich. Aber jetzt machte er sich besser auf den Weg, ehe das Mädchen ungeduldig wurde und mit einer ihrer Waffen herauskam. Was er tun mußte, war simpel und hatte nichts mit Spionieren zu tun. Er mußte den Kombiautoraumer finden, in dem »Mr. Patrick« sich außerhalb des Constantines aus dem Staub gemacht hatte. Und mit diesem winzigen Schiff mußte er zusehen, daß er unbemerkt durch die Dreeghlinien zur Erde kam.
    Welch ein Narr war er gewesen, sich als mittelmäßiger Mensch mit solchen Leuten einzulassen! Die Welt war voll von normalen Mädchen mit seinem eigenen oder ähnlichen IQ-Werten. Weshalb hatte er nicht eine von ihnen geheiratet? Mühsam zerrte er den schweren, bewußtlosen Hanardy durch den Gang. Als der Pilot sich zu rühren begann, schlug er ihm ohne Zögern den Strahlerlauf auf den Kopf. Nach der nächsten Biegung ließ er ihn einfach liegen und probierte die Türen zu öffnen. Sie waren alle verschlossen. Bei der fünften blieb er stehen und überlegte. Weshalb sollten zwei Menschen allein auf einem Asteroiden alle Türen zusperren? Er versuchte es noch einmal und stellte fest, daß sie auf einen Druck an einer bestimmten Stelle aufsprangen. Aber als er durch die fünfte Tür trat, zuckte er erschrocken zurück.
    Der Raum hatte keine Decke. Das schwarze All war darüber. Ein eisiger Luftzug ließ ihn fast taumeln. Er sah flüchtig gigantische Maschinen, die in etwa jenen einer ultramodernen Sternwarte ähnelten. Die Tür schloß sich automatisch hinter ihm, als er aus ihrer Reichweite war. Der kalte Luftzug hatte natürlich bewiesen, daß dieses Observatorium durchaus nicht dem offenen Raum ausgesetzt, sondern seine Decke nur unsichtbar war. Aber er ging trotzdem nicht wieder hinein. Die sechste Tür führte in einen Fahrstuhl. Je weiter er von hier weg kam, desto besser. Ohne sein Zutun setzte der Lift sich aufwärts in Bewegung, zu einem vorbestimmten Punkt offenbar. Das mochte sich als sehr ungünstig herausstellen. Er suchte nach Kontrollen, aber es waren keine erkennbar. Er hielt den Strahler in Anschlag, als die Tür aufglitt.
    Leigh starrte ungläubig. Es gab keinen Korridor außerhalb des Lifts. Die Tür öffnete sich in absolute Schwärze – nicht in die des Alls oder eines dunklen Zimmer, in das ja zumindest ein wenig der Helligkeit des Fahrstuhls fallen müßte. Es war eine Finsternis, wie sie schwärzer nicht sein konnte. Er erwartete schon fast, eine feste Wand vor sich zu haben, als er die Hand ausstreckte, aber sie drang hindurch, war verschwunden. Erschrocken zog er sie zurück. Sein Unbehagen wuchs, als er bemerkte, daß sie nun in einem eigenen Licht strahlte und jeder Knochen wie durch einen Röntgenschirm sichtbar war. Doch dieses Leuchten verschwand schnell, und die Hand sah wieder normal aus. Ich Narr, dachte er. Er lachte bitter und wappnete sich. Und da geschah es.
    Aus der Schwärze zuckte ein greller Blitz und drang direkt in sein Gehirn. Und dann …
    Er befand sich nicht mehr im Fahrstuhl, sondern vor der Tür zu Patricia Ungarns Apartment. Und Hanardy drückte auf eines der Lichter auf der Tafel. Die Tür sprang leise summend auf. Eine junge Frau mit stolzer Haltung stand vor ihnen.
    »Vater möchte, daß Sie gleich zum vierten Stock hinunterkommen«, wandte sie sich an Hanardy. »Einer der Energieschirme ist ausgefallen. Sie sollen ein Ersatzteil herstellen.« Dann sah sie Leigh an. Ihre Stimme klang jetzt schneidend. »Kommen Sie herein!«
    Leigh trat ohne besondere Angst ein. Eine kühle Brise streichelte seine Wange. Aus der Ferne hörte er das süße Zwitschern von Vögeln. Abrupt blieb er stehen, als er den sonnenbeschienen Garten hinter der breiten Terrassentür sah. Was ist mit mir los? dachte

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