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Intelligenzquotient 10000

Intelligenzquotient 10000

Titel: Intelligenzquotient 10000 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Elton van Vogt
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hatte Jeel nicht gefallen, und deshalb ließ er ihn die letzte Szene noch einmal erleben. Es war phantastisch!
    Dieser Gedanke endete, denn ein anderer beschäftigte ihn plötzlich viel stärker. Etwas war in seinem Kopf, ein anderes Wesen? Sein unerfahrener Geist kämpfte instinktiv dagegen an und verwirrte ihn dadurch nur noch viel mehr. Das – Wesen, der Geist eines Fremden, oder was immer – blieb völlig unberührt. Es spielte kühl den Beobachter.
    Was war nur mit ihm geschehen?
    Zitternd drückte Leigh die Hand auf die Stirn, dann betastete er den ganzen Kopf. Er bemerkte, daß das Mädchen ihn verblüfft anstarrte.
    »Was haben Sie denn?« fragte sie.
    Der Klang ihrer Stimme, genau die gleichen Worte wie beim erstenmal, halfen ihm irgendwie. Er wurde ruhiger, seine Gedanken klarer. Das Mädchen erinnerte sich offenbar nicht an die ähnliche Szene Minuten zuvor. Da spürte er, wie – das Wesen in seinem Kopf sich rührte und durch seine Augen blickte. Und es sah mehr als er selbst, und es sah kritischer. Es studierte jetzt das Mädchen. Ihre feingeschnittenen Züge, der perfekte Körper, ihre stolze Haltung – alles, was Leigh so beeindruckt hatte, war in seinen Augen von niedriger Kategorie. Ein typisches Beispiel eben der Entwicklung einer Klugg in Isolierung. Dieser Gedanke war nicht wirklich verächtlich, sondern absolut objektiv. Und dann – handelte er blitzschnell.
    Mit drei Schritten, die in ihrer Geschwindigkeit wie einer schienen, hatte er sie erreicht und preßte ihre Arme an ihren Körper, ehe sie auf den Abzug drücken konnte. Gegen seine Superkraft war ihre Gegenwehr nutzlos. Mit einem Kabel, das er herumliegen sah, verschnürte er sie wie ein Paket.
    Erst als er sie auf den Boden gelegt hatte, wurde Leigh klar, was überhaupt geschehen war. Das Ganze hatte sich mit übermenschlicher Geschwindigkeit und Kraft innerhalb von Sekunden seit seinem Eintritt abgespielt.
    Sein eigener Gedanke schwand. Er wurde sich des Geistes in seinem Kopf bewußt, der darüber nachdachte, was er bereits getan hatte und was noch geschehen mußte, ehe der Asteroid ganz unter Kontrolle war.
    Der Sieg der Vampire stand nahe bevor.
    Dann folgte ein Marsch durch leere Korridore und mehrere Stockwerke in die Tiefe. Leigh dachte stumpf mit eigenen Gedanken, daß der Dreegh sich hier aber gut auskannte. Zweifellos strebte er jetzt auf den Maschinenraum zu, wo Professor Ungarn und Hanardy damit beschäftigt waren, einen neuen Energieschirm aufzubauen.
    Hanardy war allein. Er arbeitete an der Drehbank und hörte ihn gar nicht herankommen. In Null komma nichts war er verschnürt.
    Der Professor befand sich in einem riesigen Raum, in dem gewaltige Maschinen summten und pulsierten. Er war ein großer Mann und stand mit dem Rücken zur Tür, als Leigh eintrat. Aber seine Reaktion war bedeutend schneller als Hanardys und auch schneller als die des Mädchens. Er mußte die Gefahr gespürt haben. Er wirbelte flink wie eine Katze herum. Aber er ergab sich sofort den Muskeln, die ihn in Stücke hätten zerreißen können. Während Leigh ihm die Hände fesselte, hatte er Zeit, ihn zu betrachten.
    Zu Merla hatte Leigh gesagt, der Professor habe ein edles, intelligentes, ein wenig müde wirkendes Gesicht. Jetzt sah er, daß es viel mehr als das war. Der Mann strahlte eine Kraft aus, die eine Fotografie natürlich nicht wiedergeben konnte. Eine gute Kraft war es, im Gegensatz zu der wilden, bösartigen und leider größeren der Dreeghs. Aber dieser Eindruck einer machtvollen Persönlichkeit schwand unter der Aura unvorstellbarer Müdigkeit und Resignation, genau wie Merla es vermutet hatte.
    Leigh erkannte plötzlich den Grund. Die Kluggs waren, verglichen mit den anderen Galaktikern, nicht mehr als Schwachköpfe. Und die Ungarns waren Kluggs. Jetzt wunderte Leigh sich nicht mehr, weshalb die Kleine sich bei seiner höhnischen Bemerkung wie eine Wahnsinnige aufgeführt hatte. Sie war hier aufgewachsen und hatte die Wahrheit offenbar erst in den letzten beiden Monaten erfahren.
    Der IQ von menschlichen Schwachsinnigen schwankte zwischen fünfundsiebzig und neunzig, jener der Kluggs vermutlich zwischen zweihundert und im Höchstfall zweihundertfünfzig. Welcher Art war die galaktische Zivilisation, wenn die Dreeghs vierhundert hatten und die Kluggs mit ihrem niedrigsten IQ nach irdischer Berechnung auf der Erde Genies sein würden? Irgend jemand mußte natürlich die stumpfsinnige Routinearbeit für die Zivilisation leisten. Damit waren

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