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Intelligenzquotient 10000

Intelligenzquotient 10000

Titel: Intelligenzquotient 10000 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Elton van Vogt
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soviel Kraft wie auf der Erde …«
    »Sie drehen sich besser um«, befahl das Mädchen kalt. »Ich schieße niemanden gern in den Rücken. Und ich möchte es hinter mich bringen.«
    Ihre moralistische Selbstgefälligkeit brachte Leigh zum Kochen. Er wirbelte herum. »Du verdammte kleine Klugg!« zischte er. »Du kannst mich also nicht in den Rücken schießen? Und auch nicht, wenn ich dich angriffe, weil ich es dir da zu leicht gemacht hätte, eh? Nein, es muß sich genau mit deinem Gewissen vereinbaren!« Er sah, wie ihre Wangen dunkel anliefen und sie am ganzen Leib zitterte.
    »Wagen Sie nicht, mir gegenüber dieses Wort noch einmal zu benutzen!« fauchte sie. Sie war völlig außer sich vor Wut.
    Leigh erkannte seine Chance. »Klugg!« höhnte er. »Klugg! Klugg! Du hast also jetzt erkannt, daß die Dreeghs dich durchschauten! Daß du mit deiner herausfordernden Selbstüberschätzung nur dein trostloses, einsames Leben kompensieren möchtest. Du wolltest dich selbst glauben machen, du seist jemand! Und doch mußt du die ganze Zeit gewußt haben, daß sie nur die Zehntklassigen zu diesen fernen Außenposten abkommandieren. Ja, Klugg, nicht einmal Lennel. Die Dreeghfrau sprach dir den Lennelstatus, was immer das auch ist, nicht zu. Und sie dürfte es wissen. Denn wenn dein IQ zweihundertdreiundvierzig ist, dann ist der der Dreeghs mindestens vierhundert. Das hast du doch erkannt, nicht wahr?«
    »Hör auf! Oder ich ziehe dir bei lebendem Leib die Haut ab!«
    Noch stärker als zuvor wurde Leigh bewußt, daß er mit seinen Worten nicht nur die Achillesferse dieser seltsamen jungen Frau getroffen hatte, sondern bis tief zu den Wurzeln ihrer geistigen Gesundheit gestoßen war. »Ah«, sagte er, »die Moralbegriffe sind vergessen! Jetzt kannst du mich schon ohne Gewissensbisse zu Tode martern. Und ich kam hierher, um dich zu bitten, mich zu heiraten, weil ich mir einbildete, ein Klugg und ein Mensch könnten ganz gut miteinander auskommen.«
    »Was bist du?« Das Mädchen hatte sich wieder gefaßt. »Aha, das war also ihre Form von Hypnose. Ich weiß, was in den Köpfen von primitiven Männern wie dir vorgeht, und es macht mich krank. Laß dir sagen, daß mein zukünftiger Gefährte in drei Wochen hier ankommen wird. Mein Vater bildet ihn aus, und dann übernimmt er seine Arbeit …«
    »Noch ein Klugg«, spottete Leigh und freute sich, als das Gesicht des Mädchens jetzt jede Farbe verlor. Er durfte kein Mitleid mit ihr haben, denn sein Leben stand auf dem Spiel, und nur weiterer Hohn konnte ihm helfen, Zeit zu gewinnen – oder ihm einen schnellen, schmerzlosen Tod bringen. Grimmig fuhr er fort: »Was veranlaßte dich, dich um meinen IQ zu kümmern? Könnte es nicht vielleicht sein, daß du dich aus den gleichen besonderen Gründen, die dein Verstand verabscheut und die mich hierherbrachten, für mich interessiertest? Und ist vielleicht diese niedrige Liebe, die du dir nicht einzugestehen wagst, der Grund, daß du mich töten willst, statt mir zu helfen, mich aus der Dreeghhypnose zu befreien. Ich …«
    »Das genügt!« unterbrach ihn Patricia Ungarn jetzt mit unbewegter Miene. Mit der Waffe deutete sie auf eine Tür. »Es gibt noch eine andere Lösung als den Tod«, sagte sie eisig. »Den sofortigen Tod, meine ich. Dafür bin ich sogar bereit, auf mein Raumauto zu verzichten. Es steht dort in der Luftschleuse. Die Bedienung ist ganz einfach. Da du den Pilotenschein hast, dürfte sie dir keine Schwierigkeiten bieten. Verschwinde jetzt! Ich brauche dir wohl kaum zu sagen, daß die Dreeghs dich höchstwahrscheinlich erwischen werden. Aber hier kannst du nicht bleiben!«
    »Danke!« Mehr wagte Leigh nicht zu sagen. Man konnte ja nie wissen, ob das Mädchen es sich bei ihren explosiven Gefühlsregungen nicht plötzlich wieder anders überlegte. Er schritt auf die angedeutete Tür zu. Und da geschah es!
    Ihm wurde mit einemmal entsetzlich übel, und er schien durch tiefste Schwärze zu wanken.
    Und wieder stand er vor der Tür zu Patricia Ungarns Apartment, mit Hanardy neben ihm. Die Tür öffnete sich. Das Mädchen schickte den Piloten zum vierten Stockwerk hinunter und befahl Leigh einzutreten.
     

 
6.
     
    Alles war genau wie zuvor, nur daß er sich jetzt ganz deutlich an die Szene mit den beiden Dreeghs in seinem Hotelzimmer erinnerte, als sie ihm ihren Willen aufzwangen, und natürlich, was zuvor hier in diesem Apartment geschehen war, und daß das Mädchen sein Leben doch verschont hatte. Irgend etwas daran

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