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Intensity

Intensity

Titel: Intensity Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean R. Koontz
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Killer; nur seine Ausbildung hatte ihn dazu gemacht. Gewissermaßen waren auch die Hunde Opfer von Edgler Vess, der ihr Leben seinen Zwecken unterworfen hatte. Hätte sie sich völlig auf ihre Schutzkleidung verlassen können, hätte sie ihnen dieses Leid erspart.
    Wieviel Hunde noch?
    Vess hatte angedeutet, ein ganzes Rudel zu besitzen. Hatte er vier gesagt? Es war natürlich möglich, daß er gelogen hatte. Vielleicht waren es nur zwei.
    Beweg dich, beweg dich, beweg dich.
    Sie zog am Griff der Beifahrertür des Wohnmobils. Abgeschlossen.
    Keine Hunde mehr, nur noch fünf Sekunden ohne Hunde, bitte.
    Sie ließ die Spraydose in der rechten Hand fallen, damit sie den Schlüssel zwischen Daumen und Zeigefinger nehmen konnte. Durch die dicken Handschuhe konnte sie ihn kaum ertasten.
    Ihre Hand zitterte. Der Schlüssel verfehlte das Schlüsselloch und scharrte über die verchromte Vorderseite des Zylinderschlosses. Hätte sie ihn nicht an den Handschuh genäht, hätte sie ihn fallenlassen.
    Als sie beim zweiten Versuch gerade den Schlüssel in das Schloß schob, prallte ein Dobermann gegen sie, diesmal von hinten, sprang ihr auf den Rücken und biß sie in den Nacken.
    Sie wurde gegen das Fahrzeug geschleudert. Das Visier des Helms schlug hart gegen die Tür.
    Die Zähne des Hundes waren in den dicken Rollkragen der Ausbilderjacke gedrungen und zweifellos auch in das Polster des untergliederten Plastikkragens, den sie unter der Jacke trug, um ihren Hals zu schützen. Er hielt sich mit den Zähnen an ihr fest und zerrte wirkungslos mit den Krallen an ihr, wie ein dämonischer Liebhaber in einem Alptraum.
    Während der Aufprall des Hundes sie gegen das Wohnmobil getrieben hatte, zog sein Gewicht und sein wütendes Winden sie nun von dem Fahrzeug zurück. Sie wäre fast rückwärts umgefallen, wußte aber, daß der Vorteil auf den Hund übergehen würde, sollte es ihm gelingen, sie zu Boden zu zerren.
    Bleib oben. Bleib aufrecht.
    Während sie sich bemühte, das Gleichgewicht zu bewahren, und sich um hundertachtzig Grad drehte, sah sie, daß der erste Dobermann nicht mehr auf der Veranda war. So erstaunlich es war, bei dem Tier, das an ihrem Nacken hing, mußte es sich um den kleineren Hund handeln, dem sie den Salmiak auf die Schnauze gesprüht hatte. Nachdem er wieder zu Atem gekommen war, gab er, durch ihr chemisches Arsenal nicht eingeschüchtert, für Edgler Vess alles, was er hatte.
    Positiv stand zu Buche, daß es vielleicht doch nur zwei Hunde waren.
    Sie hielt die Spraydose noch in der linken Hand. Sie drückte den Hebel und schoß mehrere Strahlen über ihre Schulter. Doch die schweren Polster der Jackenärmel gestatteten es ihr nicht, die Arme stark zu krümmen, und sie konnte nicht in einem Winkel feuern, der den Salmiak in die Augen des Hundes brachte.
    Sie warf sich rückwärts gegen die Seite des Wohnmobils, wie sie sich zuvor gegen den Kamin geschleudert hatte. Der Dobermann war zwischen ihr und dem Fahrzeug gefangen wie der Stuhl zwischen ihr und der Steinwand, und er bekam die volle Wucht des Aufpralls ab.
    Der Hund ließ sie los, fiel zu Boden und jaulte, ein mitleiderregendes Geräusch, das ihr zusetzte, aber auch ein gutes, o ja , ein gutes Geräusch, schöner als jede Musik.
    Mit baumelnden Schnallen und gegeneinanderschlagenden Überhosen schlurfte Chyna zur Seite, bemüht, aus der Reichweite des Tieres zu kommen. Sie fürchtete um ihre Knöchel, ihre verletzbaren Knöchel.
    Doch plötzlich schien der Dobermann seine Angriffslust verloren zu haben. Er schlich mit eingezogenem Schwanz davon, verdrehte die Augen, um sie von der Seite her beobachten zu können, zitterte und pfiff, als hätten seine Lungen etwas abbekommen, und zog das linke Hinterbein nach.
    Sie drückte auf den Hebel der Spraydose. Das Tier war außer Reichweite, und der Salmiakstrahl schoß in hohem Bogen ins Gras.
    Zwei Hunde abgewehrt.
    Beweg dich, beweg dich.
    Chyna drehte sich zu dem Wohnmobil um – und schrie auf, als ein dritter Hund, der mehr wog als sie, an ihre Kehle sprang, durch die Jacke biß und sie zurückwarf.
    Sie fiel. Scheiße. Und während sie zu Boden ging, war der Hund über ihr und kaute wie verrückt an dem Jackenkragen.
    Als Chyna auf dem Boden aufschlug, wurde ihr trotz aller Polster der Atem aus den Lungen getrieben, und die Spraydose flog aus ihrer Hand und wirbelte durch die Luft. Sie griff nach ihr, als sie davongeschleudert wurde, verfehlte sie aber.
    Der Hund riß einen Streifen der Polsterung um den

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