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Intensity

Intensity

Titel: Intensity Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean R. Koontz
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ihr. Er würde hereinkommen, um sich das hübsche blonde tote Mädchen noch einmal anzusehen, um noch einmal ihre kalte Haut zu fühlen, und Chyna würde ihn erwischen, wenn er über die Schwelle kam, ihn erstechen.
    Statt dessen schloß er die Tür und ging davon.
    Bestürzt lauschte sie auf seine sich entfernenden Schritte, auf das Ächzen, mit dem der teppichbedeckte Stahlboden unter seinen Stiefeln vibrierte, und sie fragte sich, was sie jetzt tun sollte.
    Die Fahrertür wurde zugeschlagen. Der Motor sprang an. Die Bremsen wurden mit einem kurzen, schwachen Kreischen gelöst.
    Sie waren unterwegs.

KAPITEL 3
    Tote Mädchen liegen in der Dunkelheit genauso unruhig da wie im Licht. Als das Wohnmobil über die Schotterauffahrt führ, klimperten Lauras Fesseln unaufhörlich. Das Geräusch wurde nur schwach von dem Laken gedämpft, in das sie eingehüllt war.
    Chyna Shepherd drückte sich im Dunkeln immer noch gegen die Kunststoffwand neben der Schlafzimmertür und hatte den Eindruck, daß Laura noch im Tod gegen die Ungerechtigkeit ihrer Ermordung ankämpfte. Klirr-klirr.
    Gelegentlich spritzte Schotter unter den Reifen hervor und schepperte gegen das Fahrwerk. Bald würde das Wohnmobil die glatte Asphaltdecke der Landstraße erreichen.
    Sollte Chyna jetzt abzuspringen versuchen, würde der Mörder auf jeden Fall hören, wie die hintere Tür gegen den Aufbau schlug, wenn der Wind sie ihr aus den Händen riß, oder sie im Seitenspiegel sehen. Inmitten dieser im Winterschlaf liegenden Rebfelder, in denen das nächste Haus von Toten bewohnt wurde, würde er bestimmt das Risiko eingehen, anzuhalten und sie zu verfolgen, und sie würde nicht weit kommen, bevor er sie zur Strecke brachte.
    Es war besser, noch etwas zu warten. Ihm ein paar Kilometer auf der Landstraße zuzugestehen, vielleicht sogar, bis sie eine stärker befahrene Strecke erreichten, durch eine Stadt kamen oder zumindest etwas Verkehr aufkam. Er würde ihr nicht so bedenkenlos folgen, wenn Leute in der Nähe waren, die auf ihre Hilferufe reagierten.
    Sie tastete an der Wand nach einem Lichtschalter. Die Tür war fest verschlossen, also würde kein Licht auf den Gang dringen. Sie fand den Kippschalter und betätigte ihn, aber nichts geschah. Die Glühbirne unter der Decke mußte durchgebrannt sein.
    Ihr fiel ein, daß sie eine Leselampe gesehen hatte, die an die Seite des eingebauten Nachttischs geschraubt war. Als sie sich den Weg durch den kleinen Raum ertastet hatte, wurde das Wohnmobil langsamer.
    Als sie den Schalter der Lampe zwischen Daumen und Zeigefinger hielt, zögerte sie. Plötzlich raste ihr Herz wieder, denn sie befürchtete, daß er anhielt, sich hinter dem Lenkrad erhob und in das kleine Schlafzimmer kam. Nun, da eine Konfrontation Laura nicht mehr retten konnte und Chynas geschmolzener Zorn zu Wut abgekühlt war, hoffte sie nur noch, ihm zu entwischen, zu entkommen und die Behörden zu informieren, damit sie ihn dingfest machten.
    Das Fahrzeug hielt jedoch nicht ganz an, sondern zog eine weite Linkskurve auf die befestigte Straße und beschleunigte wieder. Die Landstraße.
    Soweit Chyna sich erinnerte, war die nächste Kreuzung die Abzweigung zum State Highway 29, über den sie und Laura am vergangenen Nachmittag gefahren waren. Zwischen hier und der Kreuzung führten die weiteren Abzweigungen lediglich zu anderen Weingütern, kleinen Farmen und Häusern. Es war kaum wahrscheinlich, daß er einem dieser Häuser einen Besuch abstatten und weitere unschuldig schlafende Familien abschlachten würde. Die Nacht war kurz.
    Sie schaltete die Lampe ein, und ein Kreis aus trübem Licht fiel auf das Bett.
    Sie versuchte, die Leiche nicht anzusehen, obwohl die einhüllenden Laken sie fast völlig verbargen. Wenn sie jetzt zu viel an Laura dachte, würde sie in einen Sumpf schwarzer Niedergeschlagenheit gesogen werden. Wenn sie überleben wollte, durfte sie weder ihre Energie verschwenden noch ihren klaren Kopf verlieren.
    Obwohl es kaum wahrscheinlich war, daß sie eine bessere Waffe als das Messer fand, hatte sie nichts zu verlieren, wenn sie nach einer suchte. Da der Mörder mit einer Pistole mit Schalldämpfer bewaffnet war, bewahrte er in dem Wohnmobil vielleicht noch weitere Waffen auf.
    Der Nachttisch hatte zwei Schubladen. Die obere enthielt ein Päckchen Gazetupfer, einige grüne und gelbe Schwämme von der Größe, wie man sie zum Geschirrspülen benutzte, eine kleine Plastikflasche mit einer klaren Flüssigkeit, eine Rolle Klebeband, einen

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