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Intensity

Intensity

Titel: Intensity Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean R. Koontz
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weiblich wirken läßt – aber nur fast.
    Ariel würde ihn mögen. Er ist genau ihr Typ.
    »Könnte kalt genug sein, daß es auf ein paar Bergpässen schneit«, sagt der Asiat, »wenn Sie in diese Richtung fahren.«
    Er hat eine angenehme, fast musikalische Stimme, die Ariel bezaubern würde. Er ist wirklich ziemlich atemberaubend.
    »Behalten Sie das noch«, sagt Vess zu dem Kassierer, der ihm das Wechselgeld herausgibt. »Ich brauche noch ein paar Knabbereien. Ich komme zurück, sobald ich getankt habe.«
    Er geht schnell, aus Angst, sie könnten seine Erregung spüren und beunruhigt werden.
    Obwohl er sich kaum eine Minute lang in dem Laden aufgehalten hat, scheint die Nacht deutlich kälter zu sein als eben. Belebend kalt. Er nimmt den Duft der Kiefern und Fichten wahr – sogar den der Tannen weit im Norden –, atmet das süße Grün der dicht bewaldeten Hügel hinter ihm ein, bemerkt den scharfen Geruch des aufziehenden Regens, riecht das Ozon der Blitze, die noch nicht geschleudert wurden, und atmet die durchdringende Furcht der kleinen Tiere ein, die auf den Feldern und im Wald bereits in Erwartung des Sturms zittern.
    Als sie sicher war, daß er das Wohnmobil verlassen hatte, schlich Chyna durch das Fahrzeug nach vorn. Das Messer hielt sie in der ausgestreckten Hand.
    Die Fenster der Eßecke und des Wohnbereichs waren verhangen, so daß sie nicht sehen konnte, was sich draußen befand. Vorn enthüllte die Windschutzscheibe jedoch, daß sie an einer Tankstelle angehalten hatten.
    Sie hatte keine Ahnung, wo der Mörder war. Er war vor kaum einer Minute gegangen. Er konnte noch draußen stehen, nur einen, zwei Meter von der Tür entfernt.
    Sie hatte nicht gehört, daß er den Tankdeckel abgeschraubt oder den Zapfhahn in den Tank gesteckt hatte. Aber so, wie das Wohnmobil stand, würde er den Wagen wohl von rechts betanken, so daß er sich wahrscheinlich auf dieser Seite befand.
    Sie hatte Angst, den Wagen zu verlassen, solange sie nicht genau wußte, wo er sich aufhielt – aber noch größer war ihre Angst, im Wohnmobil zu bleiben. Also schlüpfte sie zuerst einmal auf den Fahrersitz. Die Scheinwerfer waren ausgeschaltet, und das Armaturenbrett war dunkel, doch die Lampe über dem Eßtisch spendete so viel Licht, daß man sie von außen problemlos ausmachen konnte.
    An der benachbarten Säule fuhr ein Pontiac los. Seine Rücklichter wurden schnell kleiner.
    Soweit sie sehen konnte, war das Wohnmobil jetzt das einzige Fahrzeug an der Tankstelle.
    Die Schlüssel steckten nicht in der Zündung. Aber sie hätte sowieso nicht versucht, einfach davonzufahren. Das wäre auf dem Weingut möglich gewesen, als keine Hilfe in der Nähe gewesen war. Hier mußte es Angestellte geben – und weitere Kunden, die demnächst vom Highway abbiegen würden.
    Sie schob die Tür einen Spaltbreit auf, zuckte angesichts des knarrenden Geräusches zusammen, sprang hinaus und stolperte, als sie auf dem Boden aufschlug. Das große Messer rutschte aus ihrer Hand, als wäre es eingefettet, und sprang scheppernd über den Straßenbelag.
    Überzeugt, daß sie die Aufmerksamkeit des Mörders erregt hatte und er sich ihr bereits schnell näherte, rappelte Chyna sich auf. Sie drehte sich nach links, dann nach rechts, streckte die Hände in einer pathetischen Abwehrgeste aus. Aber der Spinnenfresser war auf dem hell erleuchteten Asphalt nirgendwo zu sehen.
    Sie drückte die Tür zu, suchte die Umgebung nach dem Messer ab, konnte es nicht sofort ausmachen – und erstarrte, als ein Mann aus dem Tankstellengebäude kam, das knapp zwanzig Meter entfernt war. Er trug einen langen Mantel, so daß Chyna zuerst glaubte, das sei nicht der Mörder. Doch dann fiel ihr plötzlich das unerklärliche Rascheln von Stoff ein, das sie gehört hatte, bevor er das Wohnmobil verlassen hatte, und sie wußte es.
    Sie konnte sich lediglich hinter einer der Zapfsäulen verstekken, aber die war zehn Meter entfernt zwischen ihr und dem Gebäude, und dazwischen lag eine freie und hell erleuchtete Fläche. Außerdem näherte er sich derselben Zapfsäulenreihe von der anderen Seite; er würde sie zuerst erreichen und mußte sie einfach sehen.
    Sollte sie versuchen, um das Wohnmobil herumzulaufen, würde er sich bei ihrem Anblick fragen, woher sie gekommen war. Zu seiner Psychose gehörte wahrscheinlich ein gerüttelt Maß Paranoia, und er würde davon ausgehen, daß sie sich in seinem Fahrzeug befunden hatte. Er würde sie verfolgen. Erbarmungslos.
    Statt dessen ließ

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