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Internet – Segen oder Fluch

Internet – Segen oder Fluch

Titel: Internet – Segen oder Fluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathrin Passig , Sascha Lobo
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Wasser und wird sich seinen Weg suchen und finden.»
    (Eric Schmidt, Aufsichtsratsvorsitzender von Google)
     
    «Das Internet ist wie ein Zombie: Es frisst Gehirne. Sagt die Wissenschaft.»
    (Patrick Beuth in der
Frankfurter Rundschau
vom 22 . Juni 2011 )
     
    «Das Internet ist wie Teletext … auf LSD .»
    (Alex Hoban im
VICE Magazine
im November 2011 )
     
    «Das Internet ist wie eine Wundertüte: Man weiß nie, was wirklich drin ist, wenn man auf einen Link klickt.»
    (
Chip Online
, Artikel vom 6 . Mai 2012 )
     
    «Das Internet ist wie eine ganze Bibliothek im Wohnzimmer.»
    (Hans-Peter Friedrich, Bundesminister des Innern)
     
    «Das Internet ist wie ein Dschungel.»
    (
Schaumburger Wochenblatt
in einem Artikel vom 15 . März 2012 )
     
    «Herr Präsident, das Internet ist wie die Fabeln des Äsop gleichzeitig ein Werkzeug Gottes und des Teufels.»
    (Standardübersetzungsbeispiel auf der Sprachplattform bab.la)
     
    «Das Internet ist wie ein Hund, der immer da ist.»
    (Breger, DJ und Musikproduzent aus dem Ruhrgebiet)
     
    «Das Internet ist ein bisschen wie eine Religion.»
    (Cass Sunstein, Professor für Rechtswissenschaft und Berater für Barack Obama)
     
    «Das Internet als Gesellschaftsbetriebssystem»
    (Titel eines Vortrags von Gunter Dueck, ehemaliger CTO von IBM Deutschland)
     
    «Moment: ‹Das Internet ist ein 3 -beiniger Wombat im Bikini.› So. Jetzt sind wirklich alle Internet-Vergleiche gemacht worden.»
    (Sascha Lobo, Twitter, 3 . Mai 2010 )

[zur Inhaltsübersicht]
    3. Das missverstandene Neue
    Vom Umgang mit Erfindungen und Entwicklungen
    Edison’s Electric Light, Conflicting Statements As To Its Utility
    Überschrift auf der ersten Seite der
New York Times
vom 28 . Dezember 1879
    Es ist ganz leicht, mit Behauptungen über das Neue danebenzuliegen. «Dummes Zeug», schrieb Generalpostmeister Carl Ferdinand Friedrich von Nagler 1838 über die erste preußische Bahn von Berlin nach Potsdam, «ich lasse täglich diverse Sechssitzposten nach Potsdam gehen und es sitzt niemand darin. Die Leute sollten ihr Geld lieber zum Fenster hinauswerfen, ehe sie es zu einem so unsinnigen Unternehmen hingeben.» Wenige Jahrzehnte später konnte sich US -Präsident Rutherford B. Hayes nicht vorstellen, dass irgendjemand das Telefon nutzen wollen würde. Lord Kitchener hielt die ersten Panzer für «ein nettes mechanisches Spielzeug». Der Flugpionier Octave Chanute sagte dem Flugzeug eine Karriere als reines Sportgerät voraus. Peter Härtling behauptete, er könne «die Prosa eines mit dem PC arbeitenden Poeten» daran erkennen, «dass sie unmerklich die Furcht vor dem Absturz prägt». Ines Uusmann, eine schwedische Ministerin für Verkehr und Kommunikation, hielt das Internet für «eine Mode, die vielleicht wieder vorbeigeht», und der britische Unternehmer Sir Alan Sugar prophezeite im Februar 2005 , bis Weihnachten sei der iPod «dead, finished, gone, kaput». [14]
    Gleichzeitig florieren auch die Verheißungen, was das Neue mit sich bringen wird. Ob sie ebenso häufig auftreten wie die pessimistischen Voraussagen, soll eines Tages ein geduldiger Doktorand nachzählen, jedenfalls aber herrscht auch an übergroßem Optimismus kein Mangel. «Es ist derselbe Zug, dieselbe Kraft, die Große und Kleine, Reiche und Arme befördert», schrieb der französische Wirtschaftstheoretiker Constantin Pecqueur 1837 , «daher werden die Eisenbahnen im Allgemeinen als ein unermüdlicher Lehrmeister der Gleichheit und der Brüderlichkeit wirken.» Heute gibt es wenige Orte, über die mit so unbrüderlichen Gefühlen gesprochen wird wie die Großraumabteile der Bahn. Der britische Botschafter in den USA , Edward Thornton, war seinerzeit zuversichtlich, dass die Telegraphie nichts Geringeres als den Weltfrieden herbeiführen werde, dasselbe erhoffte Alfred Nobel sich vom Dynamit, Hiram Maxim vom Maschinengewehr, der oben zitierte Octave Chanute vom Flugzeug, Jules Verne vom U-Boot, Guglielmo Marconi und General James Harbord vom Radio, Henry Ford vom Auto, Thomas Hutchinson vom Fernsehen, US -Senator Lyndon B. Johnson von der bemannten Raumfahrt und Nicholas Negroponte vom Internet.
    Diese überoptimistischen Prophezeiungen wiederum ärgern Menschen, die es eigentlich besser wissen müssten, so sehr, dass sie schon allein zum Ausgleich das Gegenteil behaupten. So zum Beispiel der damals durchaus interneterfahrene Clifford Stoll im Jahr 1995 in einem
Newsweek
-Artikel mit dem schönen Titel «The Internet?

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