Interregnum (Mundir) (German Edition)
Schrieb auf, blinzelte kurz, als ob er seine Augen auf mich scharf stellen müsste und sah mich an.
„In der Nacht, die wir in Tanensted verbrachten, wurde das Dorf von zehn Orks überfallen. Wir umstellten die Orks und schalteten ihren Anführer aus. Eine Gruppe Elfenkrieger hatte aber uns und die Orks umstellt. Ich gab meinen Männern den Befehl, sich zurück zu ziehen. Ich verhandelte mit der Anführerin der Elfen. Diese lehnte meine Forderung, die Gefangenen mir zu übergeben ab, ich durfte sie aber verhören.“
„ Was hast du herausgefunden?“ Die Stimme des Kommandanten war heißer, er räusperte sich.
„ Die Orks sollten eine Nachricht in den Elfenwald überbringen, dort trafen sie auf zwei Elfen und töteten diese im Gefecht. Sie flohen und kamen nach Tanensted.“
„ Was haben sie noch gesagt?“
„ Das war alles, danach wurden sie von den Elfen hingerichtet.“
Das Gesicht des Kommandanten hatte sich aufgehellt „Fantastisch!“, rieft er. Dann sah er mich ernst an: „Kein Wort zu niemandem, auch deine Männer sollen stillschweigen darüber bewahren.“
Dann: „Wegtreten!“
**
Ich saß müde auf einer der Bänke im Essenszelt. Vor mir auf meinem Teller waren noch ein paar Reste, der übliche Brei, den es fast zu jeder Mahlzeit gab und ein Stück Fleisch. Ich starrte beides müde an, meine Reserven waren erschöpft. Meine Kameraden schnarchten schon längst in ihren Zelten. Schließlich fasste ich mir ein Herz, schlang den Rest des Fleisches herunter und kratzte den restlichen Brei vom Teller. Der Brei war faszinierend, er sättigte und schmeckte zu jeder Mahlzeit anders. Er schmeckte definitiv nie gut, aber mal war er süßlicher, mal säuerlich, mal schmeckte er bitter und fad, meistens irgendwie eine Mischung aus allem. Er war die Grundlage aller Essen und er erfüllte seinen Zweck, er hielt die Männer bei Kräften.
Schnell spülte ich noch mein Geschirr, schulterte meinen Rucksack und ging ins Zelt.
* * *
Wieder ging ich über die Ebene, blauer Nebel um mich herum, eine Stimme ruft nach mir. Wieder die Zwei Männer. Ich muss an ihnen vorbei. Ich stehe direkt vor ihnen. Ich frage mich ob sie mir Angst machten. Sie werden beängstigend. Ich entspanne mich. Ich schaue auf meine Hände. Sie waren unscharf, ich versuche meine Finger zu zählen, doch es geht nicht, es kommen Ergebnisse heraus, die keine Zahlen sind, ich träume. Ich schließe meine Nase mit meinen Fingern, und atme durch sie aus. Es klappt. Ich träume ganz sicher.
Mir ist nun klar, diese beiden Männer sind ich, ich lasse mich vorbei. Die Stimme ruft wieder nach mir, ich folge.
Ich sehe eine Gestalt vor mir, sie ist nur mit einem weißen Schleier bekleidet, der ihren Körper umhüllt. Sie schwebt etwa einen Meter über dem Boden. Der Nebel hat sich nun abgesenkt. Er stoppt etwa zu ihren Füßen. Im Hintergrund um mich ist nichts. Ich sehe auch nicht wirklich hin, meine Augen sind auf die Gestalt gerichtet, aber im Hintergrund ist nichts. Es ist weder weiß noch schwarz, noch eine andere Farbe, es ist nichts. Wenn ich dem nichts eine Farbe geben müsste, würde ich ihm am ehesten noch eine gräuliches Weiß geben. Wenn ich also jetzt dieses Bild vor Augen habe, dann sehe ich den Hintergrund nun rückblickend in einem gräulichen Weiß, aber auch nur weil ich es so interpretiere.
Die Füße der Gestalt sind durchgestreckt und zeigen nach unten, ich lasse meinen Blick nach oben schweifen, es ist eine Frau, ihre Beine sind muskulös geschwungen, ihre Haut ist hell, wie der Schleier, der in der Mitte ihrer Oberschenkel begann. Er verdeckt nicht die Silhouette ihrer schmalen Taille, die sich in einer sanften Kurve von den schlanken Hüften nach oben schwingt wo sich ihre Brüste deutlich abzeichnen. Ihre Arme und Schultern sind nicht übermäßig muskulös, was mich wundert, denn sie konnte zupacken, das wusste ich, als ich ihr Gesicht sah. Ihre Eisblauen Augen, schauen mich an. Sie hatte mich gerufen.
Sie sank vor mir auf den Boden. Wir standen voreinander, Auge in Auge. Ich war bezaubert, ich wollte sie berühren, schließlich war es mein Traum, aber ich konnte mich nicht rühren.
Ich konnte ihr nur in die Augen sehen, ich drängte mit aller Kraft nach vorne, ich näherte mich ihr, ich machte einen Ruck nach vorne und wachte auf dem Boden auf.
K apitel VIII
Ich schreckte hoch, ich fühlte mich seltsam, sah mich um. Es war Nacht, ich war im Wald, um mich herum lagen Körper, ich sah, dass sie
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