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Interregnum (Mundir) (German Edition)

Interregnum (Mundir) (German Edition)

Titel: Interregnum (Mundir) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Budick
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Wenn du das sagst.“
     
    Der Mittag war langsam vorbei, wir waren schon seit drei Stunden unterwegs und ich genoss es. Das Wasser neben uns kühlte die Luft angenehm, die Sonne war nicht zu brennend, eher mild und freundlich, als hätte sie sich den ganzen Sommer ausgepowert und war nun kurz vor dem einschlafen. Wir erreichten schließlich den Stadtrand, die Ziegelsteinhallen waren inzwischen immer schäbiger werdenden Holzschuppen gewichen und vor uns lagen grüne Wiesen und Felder. Die meisten von ihnen waren bereits abgeerntet, aber auf manchen waren noch Arbeiter mit der Sense zugange. Ihnen folgte ein Ochsenkarren, der von anderen Arbeitern mit dem Schnittgut beladen wurde. So kämpften sie sich durch das Feld, Gruppe neben Gruppe in einem langsamen, schweißtreibenden Wettrennen.
    Ich ließ die Männer rasten. Mein Magen knurrte bereits und ich aß die Hälfte der Ration und trank große Schlucke aus meinem Beutel.
    Die meisten saßen herum und unterhielten sich, ich stand. Neben mir Alya. Der Himmel war klar, zu unserer rechten Seite immer noch der Fluss, leise vor sich hin fließend. Es waren keine Boote zu sehen.
    „ Früher sind hier die Boote reihenweise den Fluss hinunter gesegelt. Sie brachten die Wunder der Elfen zu den Menschen und kehrten zurück beladen mit Korn und Fleisch und Gold.“
    Ich fragte mich mal wieder ob sie meine Gedanken lesen konnte. „Und was ist jetzt?“
    „Es besteht bei weitem nicht mehr so viel Bedarf an unseren Waren wie noch vor einem Jahr.“
    „ Das heißt ihr müsst jetzt selbst Landwirtschaft betreiben?“
    „ Das tun wir ohnehin, nur nicht in dem Ausmaß wie ihr Menschen. Unser Reich ist zu großen Teilen mit Wald bedeckt, da kann man nicht einfach mal ein Kornfeld anlegen. Es müssten Bäume gefällt werden, viele Bäume.“
    „ Und die Bäume sind eure Brüder.“ Ich wusste nicht warum ich das gesagt hatte, sie schaute mich nur verständnislos an.
    „ Wir haben klare Regelungen und Gesetze was die Natur und ihren Schutz angeht, wir schütten nicht einfach jeden Dreck ins Gewässer, wir denken vorher gut darüber nach, was denn die Folgen sein könnten.“
    „ Das ist vernünftig.“ Ich hatte da wohl auf einen Nerv getroffen.
    „ Wie auch immer, wenn du deine Augen ein wenig anstrengst, kannst du von hier aus schon einen kleinen Streifen am Horizont sehen, das ist unser großer Wald Granbosque . Er erstreckt sich zwischen zwei Gebirgen und hat uns damit schon immer Schutz geboten.“
    Sie schwieg, ihr Blick war wehmütig in die Ferne gerichtet.
    Wir zogen weiter, ich wollte noch etwa eine Stunde lang weitergehen und dann umkehren, es gab hier nicht wirklich viel zu tun. Dann stieg Rauch am Horizont auf.

K apitel X
     
    Es stieg Rauch am Horizont auf. Direkt in vor uns war in weiter Ferne eine pechschwarze Rauchsäule aufgetaucht, die breit, langsam und schwerfällig nach oben zog.
    Alya war so abrupt stehen geblieben, dass der Rest der Kolonne fast ineinander gekracht wäre.
    Sie war wie erstarrt, ihr Gesicht war blass, ihre Augen vor Schrecken aufgerissen.
    „ Ein Waldbrand?“, fragte ich.
    Sie schloss kurz die Augen und atmete tief durch, dann drehte sie sich zu mir um, ihre rechte Hand packte meine Schulter: „Wir werden angegriffen!“
    „Vielleicht hat nur jemand vergessen den Ofen auszumachen.“, meinte Aiden, „Wäre aber ein großer Ofen“, sagte Oliver. Alya sah so aus, als ob sie auf einen von beiden losgehen wollte, aber sich nicht entscheiden konnte auf wen.
    „ Ich muss euch verlassen, meine...“, sie stockte kurz, „meine Brüder und Schwestern brauchen mich.“
    „ Ich habe den Befehl auf dich aufzupassen. Oliver, Aiden, ihr geht unverzüglich ins Lager zurück und erstattet Bericht, Frank du kommst mit mir und Alya. Der Rest geht in die Stadt zum Lager der Marine, die sollen Schiffe mit Versorgungsgüter klar machen, dann geht ihr in die Stadt, organisiert einen Wagen, Medikamente und Verpflegung und kommt nach. Verstanden?“
    „ Jawohl!“, antworteten sie wie aus einem Munde.
    Und lasst eure Rationen hier, wir werden sie brauchen. Sie taten es.
    „Das musst du nicht tun“, wandte Alya ein.
    „ Ich habe meine Befehle.“
    Die anderen hatten ihre Rationen Frank in den Rucksack gesteckt, wir schütteten die Wasserschläuche zusammen, das jeder von uns dreien fast zwei volle hatte, Aiden und Oliver waren bereits losgelaufen, schließlich brach auch der Rest auf.
    „Na dann lass uns mal den Braten aus dem Ofen holen“,

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