Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Interregnum (Mundir) (German Edition)

Interregnum (Mundir) (German Edition)

Titel: Interregnum (Mundir) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Budick
Vom Netzwerk:
verhungerst, eine Schlucht hinunterfällst oder im Kerker einer verrückten Hexe landest.“
    Ich merkte wie Frank beim letzten erschauderte: „Gibt es hier wirklich Hexen?“, fragte er zögernd.
    „Ja, uns sie brauchen deine Ohren für ihre Experimente.“
    Frank und ich langten fast gleichzeitig an unsere Ohren.
    Sie lachte und beschleunigte ihren Schritt. „Keine Sorge, ich passe schon auf euch auf. Wenn wir in diesem Tempo weitergehen, kommen wir gegen Mittag an.“
    Wir beschleunigten ebenfalls, es war eine Qual.
     
    Kurz vor Mittag roch ich es, es roch verbrannt, dann wurde die Luft dunstig, Alya beschleunigte nochmal. Schließlich trafen wir auf einen Trupp Elfenkrieger. Alya ging zu ihnen und sprach sie an, ich verstand ihre Sprache nicht, aber sie klang schön, melodisch und ich bemerkte auch an ihrer Stimme, wie besorgt sie war. Der Anführer der Trupps erkannte sie, er salutierte und sprach dann eine schnelle Abfolge von Wörtern.
    Alya antworte und so ging es hin und her, ihr Gesicht verdunkelte sich zusehends. Sie kam zu uns zurück.
    „ Es ist wie ich befürchtet hatte, ein Einheit Orks hat unsere Linien umgangen und Feuer gelegt, es ist noch nicht bekannt, was ihre Intention war. Es wurden Truppen ausgeschickt, sie zu finden, die meisten sind aber damit beschäftigt, den Schaden einzugrenzen. Das Feuer hat sich rasch ausgebreitet und ist an verschiedenen Stellen ausgebrochen, es gibt viele Verletzte und einige Tote.“
    „ Was können wir tun?“
    „ Wir gehen zu meinem Vater, ich konnte ihn noch nicht erreichen. Aber er wird schon alles koordiniert haben.“
    Wir gingen weiter und dann betrat ich zum ersten mal Altjardín was so viel wie hoher Garten bedeutet. Und ein hoher Garten war es auch. Es war mehr eine Gartenkolonie denn eine Stadt. Nur dass die Gärten und die Häuser sich nicht an die normalen Gesetzmäßigkeiten hielten. Sie waren unter Bäumen, auf riesigen Bäumen, es gab sogar Bäume, die neben einen Haus in einem Garten auf einem Baum standen. Ein normalerweise ruhiger Ort, doch nicht jetzt, Elfen liefen umher, viele rußgeschwärzt, mit Verbrennungen und versengter Kleidung. Alle mit Schrecken in ihren schönen Gesichtern, einige liefen umher, riefen in einer mir fremden Sprache und ich wusste, es war der verzweifelte Versuch ihre Liebsten zu finden. Die Luft war rauchgeschwängert ich erlebte alles unwirklich, wie in Zeitlupe.
    Eine Frau ging an uns vorbei, sie weinte und jammerte laut und schrill, mein Herz erbebte und mir stieg eine Gänsehaut auf. Wir gingen weiter, auf ein gewaltiges weißgraues Steingebäude zu, das im Zentrum der Stadt stand. Es war um und auf einen gewaltigen Baum gebaut, es thronte in seiner Krone. Es stand auf vier Säulen an jeder Ecke. Ich wusste nicht wer hier wen trug. Es war so gewaltig, dass es mein Verständnis von Physik herausforderte. Ich hatte das Gefühl, dass so etwas nicht existieren dürfte. Ich hörte eine Melodie, ich schaute nach rechts und sah etliche mit weißen Tüchern verhüllte Körper, in ihrer Mitte standen sechs Männer, sie sangen eine Hymne, so schön und so traurig, aber gleichzeitig so mächtig und so hoffnungsvoll, dass es mir Schauer um Schauer über den Rücken jagte.
    Alya stieß einen Schrei aus, sie rannte los, ehe ich mich versah, war sie einem Elfenkrieger um den Hals gefallen und drückte ihn. Sie sprach schnell auf ihn ein, er schaute sie ernst an und sagte etwas zu ihr. Ihre Knie wurden weich, er hielt sie. Frank und ich eilten herbei, ich erkannte ihn, es war Aynar.
    Alya rannte los. Frank und ich wollten hinterher, Aynar hielt uns mühelos zurück.
    „Wir sind hier um zu helfen.“
    „ Ich versuche mir gerade selbst einen Überblick zu verschaffen. Wir müssen die abgebrannten und eingestürzten Häuser durchsuchen. Wir haben in den letzten Stunden einige Überlebende gefunden, aber mit jeder Stunde sinkt die Chance jener, die noch nicht gefunden wurden.“ Er rief einen Krieger herbei. Er sprach schnell auf ihn ein, der Krieger salutierte und schaute uns neugierig an.
    Er war sehr jung, selbst für einen Elfen.
    „Ich habe die Kommandanten der talinischen Lager benachrichtigt, ich hoffe dass sie Hilfe schicken. Außerdem habe ich meinen Trupp beauftragt einen Wagen mit Verpflegung so schnell wie möglich hierher zu bringen, es wäre gut, wenn ihnen jemand entgegen ginge.“
    „ Ich werde mich darum kümmern. Geht mit Tayan“, er meinte den jungen Krieger neben sich, „er weiß was zu tun ist.

Weitere Kostenlose Bücher