Interregnum (Mundir) (German Edition)
Danke.“
Ich nickte ihm zu und folgte Tayan, der bereits vorgegangen war.
Wir kamen an einen Schutthaufen, der vorher mal ein Haus gewesen sein musste. Zwei andere Elfen waren bereits dabei, Schuttteile, die meisten aus Holz, zur Seite zu ziehen.
Sie versuchten, eine große Holzplatte, sie musste ein Teil des Daches gewesen sein, wegzuziehen.
Mir fiel auf, dass obwohl fast alles aus Holz war, die Anzahl der verrußten Teile sehr gering war.
Ich schob den Gedanken zur Seite und packte mit an. Zu fünft schafften wir es, die Platte weg zu heben. Man hörte eine Frau rufen, es klang wie „Auxi“ , ihre Stimme war schwach und leise.
Schnell machten wir uns daran, vorsichtig weitere Trümmer abzutragen, wir legten schließlich ihren Kopf frei, sie flüsterte etwas.
„Sie hat Kind“, übersetzte Tayan, „Vorsicht!“
Langsam und vorsichtig trugen wir die Trümmer ab, einer der Elfen versuchte, sich um sie zu kümmern, versuchte, ihr etwas zu trinken einzuflößen. Sie redete energisch auf ihn ein, er gab auf und half mit den Trümmern, sie trug eine Art seidenen Morgenmantel, unter ihren Brüsten war ihr Bauch gewölbt, Frank und ich wollten sie herausziehen, Tayan schüttelte den Kopf: „Erst Kind.“
Wir verstanden nicht, wir trugen weiter den Schutt ab. Ich vertraute einfach darauf, dass die Elfen wussten was sie taten.
Ihr Bauch sah unförmig aus, Tayan öffnete vorsichtig ihren Morgenmantel und ein buschiger Kopf eines kleinen Jungen kam zum Vorschein. Er trug einen Schlafanzug bestickt mit Mondphasen, zwischen seinen braunen wuscheligen Haaren schauten die Spitzen seiner Ohren hervor.
Ich verstand jetzt, vorsichtig zogen wir den Jungen aus den Armen seiner Mutter, ich trug ihn vom Haus weg auf ein Stück Wiese. Einer der Elfen eilte herbei und breitete ein Tuch aus, auf das ich den Jungen legte, er bewegte sich nicht.
Ich handelte instinktiv, ich nahm seinen Kopf mit beiden Händen und streckte ihn in den Nacken, ich lauschte mit einem Ohr nach seiner Atmung und beobachtete seinen Bauch. Nichts, ich versuchte mit einem Finger an seinem Hals den Puls zu fühlen, da war keiner.
Der Elfe der mit mir gekommen war hatte nur einen Blick auf ihn geworfen.
Er hatte den Kopf gesenkt und flüsterte ein paar Worte.
Ich war nicht bereit aufzugeben. Irgendwie wusste ich was zu tun war. Ich hielt seine Nase zu und zwang zwei Atemzüge in seinen Leib. Dann zog ich mein Messer und legte seinen Oberkörper frei. Ich tastete nach seinen Rippenbogen folgte ihm zum Brustbein. Ich legte einen Finger daneben und anschließend meinen Handballen oberhalb jenen Fingers.
Vorsichtig übte ich Druck auf den Brustkorb aus. 30 mal. Dabei schaute ich mich nach seiner Mutter um, der Elf war mittlerweile zu ihr geeilt und hatte ihr seine Hände auf den Leib gelegt, ein schwaches weißes Licht glomm um sie herum.
Ich presste wieder Luft in seine Lunge und fuhr mit dem Drücken fort.
Seine Mutter saß inzwischen aufrecht. Sie sah zu ihrem Jungen, sie wollte aufspringen, herübereilen, sie schrie etwas, die Elfen versuchten sie zu beruhigen, sie brach weinend zusammen.
Ich prüfte seinen Puls, da war etwas, ganz leicht und schnell war er da. Dann verschwand er wieder, dann war er da, er stolperte übersprang ein paar Takte, aber dann war er da.
„ Sein Herz schlägt, sein Herz schlägt.“
Der Elf, der wohl eine Art Arzt sein musste, schaute rüber, dann schaute er nochmal genauer, er schüttelte den Kopf, er rief „Podiosa“ , er eilte herbei kniete sich auf der anderen Seite des Jungen nieder und legte die Hände auf seine Brust. Es strömte eine gewaltige Energie von ihm aus, ich fühlte, wie jedes meiner Haare zu Berges stand.
Er schaute mich an, ich sah Zweifel in seinen Augen, er flüsterte „ Auxime “, einem Impuls folgend legte ich meine Hände auf seine Schultern. Sofort merkte ich wie Schmerz mich durchfuhr, mein Brustkorb presste sich zusammen, ich biss die Zähne zusammen, ich konnte nicht mehr atmen, dann war es vorbei.
Der Junge holte keuchend Luft, ich ließ die Schultern des Elfen los. Ich versuchte aufzustehen, der Boden schwankte, Schwärze breitete sich von den Rändern meines Sichtfeldes aus. Ich merkte, ich fiel, dann war nichts mehr.
**
Als ich wieder zu mir kam, lag ich in einem Zimmer. Das Bett auf dem ich schlief war weich, zu weich, mir tat alles weh.
Meine Kehle war trocken, ich sah auf einem kleinen Tisch neben mir ein Glas stehen, ich vermutete das es Wasser war. Stöhnend und
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