Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Interview mit einem Buchpiraten

Interview mit einem Buchpiraten

Titel: Interview mit einem Buchpiraten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: SPIEGELBEST
Vom Netzwerk:
einzucashen - für mich eine Unterabteilung des FBI - kam nie in Frage. Ich habe keine Skrupel Geld zu nehmen, ich möchte nur nicht erwischt werden - darum geht es! 10 % Idealismus, 90 % Praxisnähe! Das sah und sieht nicht jeder in unserem Umfeld so.

    Was ändert sich dort?

    Nun, wenn der Käufer sorglos kaufen kann, dann wird er es tun, wenn der Preis stimmt. Da wird ein Markt entstehen. Der Verkauf von gebrauchten Bücher - über Booklookers, Ebay oder Amazon - ist jetzt schon eine Riesensache! Wenn ich ein gebrauchtes Hardcover kaufe, dann muss ich als Käufer nicht überprüfen, ob es im Laden gestohlen oder gekauft wurde. Das gilt ab jetzt auch für Ebooks! Da ist für den Anbieter richtig viel Geld zu holen: Ich habe keine Erwerbskosten, brauche nur einen weitgehend anonymen Paypal-Account. Die Uploader lösen sich finanziell von den Hostern - das ist die Konsequenz! Sie werden Dropbox , Box.net und Google Drive nutzen, aber eben auch Ebay.

    Habt ihr keine Angst, dass ihr benutzt werdet von denen, dass sie andere an eure Releases dranhängen?

    Wie will ich verhindern, dass jemand in unserem Ebookspender-Forum den Megaseller von E. L. James herunterlädt, wenn er als Nutzer ordentlich freigeschaltet ist? Wir können technisch jeden Download auch wertmäßig erfassen, aber viele, sehr viele laden für den Privatgebrauch flächendeckend unsere Ebooks herunter. Wie will ich das unterscheiden? Frage ist auch: Will ich das unterscheiden?

    Einfach gewähren lassen ...?

    Letztlich bieten wir eine Flatrate für € 10,- im Monat. Da wir kein Geld abzweigen, gehe ich davon aus, dass uns niemand groß unterbieten wird. Ich seh das ganz locker!

durchmarsch der content industrie?
    DONNERSTAG, 9. AUGUST 2012

    Reisserischer Titel. Gibt es nicht immer ein Auf und Ab zwischen euch, den Uploadern, und den Abusern der Rechteverwerter?

    Aus meiner Perspektive - nur davon kann ich reden - erlebe ich etwas völlig Neues. Ich hatte einen Link für mein Archiv gepostet, und dieser Link war nach kaum einer Stunde schon gelöscht. Das habe ich dreimal in Folge erlebt - bei Rapidshare, Uploaded.to und Putlocker - weil ich es zweimal nicht geglaubt habe. Doch nun weiß ich, die Abuser haben bei einigen Hostern einen direkten Zugriff auf die Dateien.

    Wer sagt dir, dass es nicht die Hoster selbst waren, die Auffälligkeiten beim Aufruf deines Links festgestellt habe?

    Es läuft aber auf dasselbe hinaus. Wenn die Hoster quasi den Willen der Abuser vollstrecken, ohne dazu aufgefordert worden zu sein, dann sehe ich da keinen Unterschied. Ich kann es aber immer noch nicht glauben, dass die Hoster so - und das freiwillig - gegen ihre Interessen verstoßen. Ich denke, der Druck der Content Industrie muss erheblich, sonst würden sie selbst ihre Existenz nicht auf's Spiel setzen.

    Ist das nicht übertrieben?

    Nimm mal Uploaded.to. Dort werden die Uploader wieder belohnt, weil sie sich abgewandt hatten. Belohnt wie nie zuvor. Das kommt immer so in Phasen, dass die Hoster sich für die Größten halten. Und dann stellt sich die Frage - wenn sie nicht illegale Sachen hosten - wer sich für den Rest interessiert. Da sehen sich die Geschäftsinhaber eine Weile die Einbrüche bei den Downloads an, bis ihnen der Angstschweiß ausbricht und sie schleunigst ihre Uploader wieder hofieren.

    Nichts Neues also?

    Doch. Die Zeit, bis ein Link gelöscht wird, hat sich deutlich verkürzt. Das ist alles nur ein persönlicher Eindruck, aber ich sehe in den Boards eine Unmasse von Downlinks. Ich sehe engagierte Uploader, die aufgegeben haben. Ich vermute mal, dass Abuses, die so schnell erfolgen, nicht die Stimmungsbringer sind. Die Hoster können Boni bieten, wie sie wollen. Sie haben technisch die Seiten gewechselt. Das ist für mich entscheidend.

    Das kann ich ihnen nicht verdenken, nachdem was mit Megaupload passiert ist.

    Dann sollen sie die Schotten dicht machen. Fileshare war da nur konsequent. Die jetzigen Hoster überschätzen sich völlig. Wenn sie nicht hinter ihrem Angebot stehen, dann ist ihr Geschäftsmodell tot - ganz einfach! Dann braucht sie niemand!

    Nun, es gibt auch legale Nachfrage.

    Genau, aber diese Nachfrage wird von Dropbox und den anderen befriedigt. Jeder von denen bietet auf der legalen Schiene massig Speicherplatz völlig umsonst an. Und für einen Downlink brauche ich keinen Premium-Account. Es mag den Eindruck machen, als sei die Warez Szene ziemlich ratlos im Augenblick. Ursache dafür ist aber die Sinnkrise der

Weitere Kostenlose Bücher