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Interwelt

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Titel: Interwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isidore Haiblum
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uns an, schob die Zigarre in einen Mundwinkel und fragte: »Was geht hier vor? Und wer sind Sie?«
    Ich achtete nicht auf ihn und schaute mich um, dann ging ich durch eine zweite Tür, die mich zu einer metallenen führte.
    »Da ist nichts drinnen, das Sie interessieren würde«, versicherte mir Dr. Minkle. »Ich bewahre dort bloß radioaktive Stoffe und allerlei unnützes Zeug auf. Sie müssen sich verirrt haben. Die Tresore sind einen Block weiter.«
    »Wenn Sie nichts Wertvolles im Safe haben«, sagte ich, »wird es Ihnen doch sicher nichts ausmachen, ihn für mich zu öffnen?«
    »Ich persönlich hätte nichts dagegen, aber die Verwaltung. Und ich möchte schließlich nicht im Verlies enden.«
    »Dynamit, Seymour!« befahl ich.
    Als das Zeug explodierte, kauerten sich drei Menschen an die hinterste Korridorwand. Der Krach der verzerrten Mechs war immer noch um die Biegung zu hören. Wir kehrten ins Labor zurück. Die Safetür lag arg mitgenommen auf dem Boden.
    »Suchen Sie was Bestimmtes?« erkundigte sich Dr. Minkle.
    »Das Linzeteum«, antwortete ich.
    »Sie müssen verrückt sein! Von allem nutzlosen Zeug ist das das nutzloseste. Noch niemand hat Verwendung dafür gefunden, dabei hat seine Entwicklung unser ganzes Budget gekostet.«
    »Ich nehme es trotzdem.«
    »Wie Sie wollen. Es liegt ganz hinten im obersten Fach.«
    Ich holte es heraus, dann drückte ich Dr. Saß’ Test-o-meter dagegen und die rote Nadel sprang auf 10. Es war also das echte Produkt. Ich klemmte es mir unter den Arm und sprach in meinen Reversknopf: »Wie sieht es aus?«
    »Der Haupttrupp hat das Bankgebiet verlassen und dürfte bald im Laborgebäude ankommen.«
    »Okay«, brummte ich. »Gib mir Bescheid, wenn es soweit ist.«
    »Was sind Sie? Ein Verrückter?« fragte Seymour.
    »Zumindest weiß er nicht, was er tut, sonst würde er das nutzlose Zeug nicht haben wollen«, antwortete Minkle an meiner Stelle.
    Ich hob eine Hand. »Geduld, Freunde. Und Sie, Doktor, sollten froh sein, daß wir Sie nicht ausraubten.«
    »Mich ausrauben? Mir gehört nichts!«
    »Sie sind nicht reich?«
    »Nur Mr. Feuergold, unser Gründer, ist reich, und er liegt schon seit zwanzig Jahren im Mausoleum. Nur gut, daß die Polizei bei seinem Tod zugegen war und sein ganzes Geld in Sicherheit bringen konnte, sonst hätten es die Armen in die Hände gekriegt. Die Armen, das sind alle anderen hier.«
    »Warum können wir nicht gleich verschwinden?« drängte Seymour.
    »Weil wir lebend hier rauskommen wollen. Haben Sie Vertrauen zu mir, ich habe Erfahrung in diesen Dingen.«
    »Sagen Sie, könnten Sie mich nicht vielleicht mitnehmen?« fragte Dr. Minkle hoffnungsvoll.
    »Sie wissen ja nicht einmal, von woher wir kommen!«
    »Schlimmer als hier kann es bei Ihnen auch nicht sein.«
    Damit hatte er vermutlich recht. »Gut, meinetwegen«, sagte ich.
    Mein Aufschlagknopf piepste. »Machen Sie sich bereit, Boß!«
    Auf dem Korridor, noch in einiger Entfernung, waren plötzlich viele Stimmen – die von Menschen – zu hören. »Okay«, sagte ich zu dem Reversknopf. »Es kann losgehen!«
    Das laute Krachen einfallender Mauern war zu vernehmen. Meine Fassadenklettermechs hatten sich mit Dynamit Eingang ins Gebäude verschafft. Die Sonne strahlte durch fünf große Löcher in den Laborwänden. Eine große Zahl neugieriger Mechs auf den Dächern ringsum stierte uns an.
    »Unten ist alles frei«, meldete mein Jackenaufschlag.
    »Also los, Leute, ehe es zu zugig wird«, sagte ich. Drei Mechs waren in die Überreste des Labors gekommen, und jeder hob schnell einen von uns auf den Arm und kletterte die bisher fensterlose Außenwand mit uns hinunter.
    Unter uns schossen einige Mechs aufs Geratewohl auf unsere Mechs und auch auf Menschen.
    Unsere drei wechselten von Klebesohlen auf Rollschuhe über, als wir unten angelangt waren, und rasten mit uns auf dem Rücken die Straßen entlang. Bumm! krachte es, als wir an dem Sklavenverliesbau vorüberkamen.
    »Sie schießen mit der Kanone auf uns!« schrillte Dr. Minkle.
    »Ah, das sind nur ein paar gut plazierte Ladungen, die unsere Mechs anhefteten, während wir im Labor waren. Sie sprengen alle Verliestüren.«
    »Wie humanitär!« lobte Dr. Minkle.
    »Nun, bei all der Erfahrung der Polizei hier, wird sie nicht lange brauchen, die Sklaven wieder einzufangen. Uns aber gibt es ausreichend Zeit zu verschwinden.« Ich wandte mich an meinen Reversknopf. »Alles in Ordnung?«
    »Wir sind unmittelbar hinter Ihnen, Boß. Der letzte Mech hat

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