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Intimer Betrug

Intimer Betrug

Titel: Intimer Betrug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Landon
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ihr Leben aussehen würde, doch sie würde zurechtkommen. Sie hatte keine andere Wahl.

Kapitel 6

    I mmer zwei Stufen auf einmal nehmend, stieg Vincent die Treppe zu Madame Genevieve’s hinauf. Er hatte eine ganze Woche gewartet, wie sie es von ihm verlangt hatte, und sie jeden Tag verflucht, weil sie am längeren Hebel saß und ihm ihren Willen aufzwingen konnte.
    Wie hatte das geschehen können? Aus welchem Grund sollte eine Frau sich von einem Mann entjungfern lassen, den sie nicht einmal kannte? Von einem Mann, den sie noch nie zuvor gesehen hatte?
    Je mehr er über jene Nacht nachdachte, desto wütender wurde er. Man hatte ihn benutzt. Ihn aus irgendeinem Grund, den nur Genevieve kannte, dafür ausgewählt.
    Als er den Eingang erreichte, war er geneigter, die Tür aus den Angeln zu treten, als anzuklopfen. Zum Glück ließ Jenkins ihm keine Wahl, denn noch bevor er nach dem Messingklopfer greifen konnte, öffnete sich die Tür, und der Butler trat zurück, um ihm Einlass zu gewähren.
    »Wo ist sie?«
    Der Butler verbeugte sich respektvoll und ließ sich nicht anmerken, dass er durchaus registrierte, dass Vincent kurz vor einem Wutausbruch stand. »Guten Tag, Euer Gnaden. Madame Genevieve erwartet Sie bereits im Gardenien…«
    Vincent ließ ihn nicht ausreden, sondern stürmte durch die Eingangshalle und an dem halben Dutzend vertrauter Salons vorbei. Als er das Gardenienzimmer erreichte, denselben Raum, in dem er sich eine Woche zuvor mit ihr getroffen hatte, riss er die Tür auf und trat ein.
    »Ich habe Sie schon erwartet«, sagte sie, als er vor ihr stehen blieb. Sie deutete auf einen Sessel, der schräg vor dem Kamin stand. »Möchten Sie Platz nehmen?«
    »Wo ist sie?
Wer
ist sie?«
    Genevieve verzog die Mundwinkel zur Andeutung eines Lächelns und ging an ihm vorbei, um die Tür zu schließen.
    Vincent verlor die Beherrschung. »Ich will ihren Namen, Genevieve! Ich will wissen, mit wem ich geschlafen habe. Ich will den Namen der Frau erfahren, die ich in der Annahme, sie sei eines Ihrer Mädchen, entjungfert habe.« Er holte so tief Luft, dass er einen Schmerz in der Brust verspürte. »Verdammt! Ich will den Namen der Frau wissen, die ich vielleicht geschwängert habe!«
    Die Hand noch an der geschlossenen Tür hielt Genevieve inne. Dann ließ sie die Klinke los und trat zu einem Servierwagen an der Wand. »Ein derart dominantes Gebaren mag Ihnen im Parlament von Nutzen sein, Raeborn, oder bei Ihnen zu Hause, aber Sie kennen mich gut genug, um zu wissen, dass es hier keine Wirkung zeigen wird.« Sie schenkte zwei Gläser Wein ein und reichte ihm eines davon. »Setzen wir uns und sprechen wir vernünftig darüber.«
    Vincent nahm den Wein entgegen und fixierte sie wütend. Einerseits hätte er sie am liebsten erwürgt. Andererseits hatte er genug Vertrauen zu ihr, um zu wissen, dass die Gründe für ihr Handeln so zwingend gewesen sein mussten, dass sie keine andere Wahl gehabt hatte. Er kannte sie gut genug, um zu wissen, dass sie aus reiner Verzweiflung gehandelt haben musste.
    Er trat zum Sofa und wartete höflich, dass sie Platz nahm.
    Doch sie blieb vor ihm stehen. »Einleitend muss ich Ihnen erklären, dass wir bei unserem Vorgehen keinerlei Hintergedanken hatten. Im Grunde«, fügte sie hinzu und lächelte schief, »hatten wir beide gehofft, dass Ihnen gar nicht auffiele, dass Sie eine Jungfrau geliebt haben.«
    »Haben Sie mir aus diesem Grund etwas ins Glas getan?«
    »Es sollte Sie nur entspannen. Damit Sie nicht alles so richtig mitbekommen. Bei den meisten Männern hätte es hervorragend gewirkt.«
    »Offensichtlich bin ich nicht wie die meisten Männer«, fügte er ohne jede Spur von Humor hinzu.
    »Offensichtlich.«
    Nach außen hin gelassen, ließ sich Genevieve auf der Kante des Sofas nieder. Nur die verkrampften Hände in ihrem Schoß zeugten von ihrer wahren Verfassung.
    Auch er nahm Platz und wartete, dass sie zu sprechen begann.
    »Das ist nicht leicht für mich, Raeborn. Ich habe einer Freundin ein Versprechen gegeben und sie wird wissen, dass ich sie verraten habe.«
    »Sie hätten wissen müssen, was passiert, als Sie mich in Ihren Plan hineingezogen haben.«
    Seine Stimme hatte nichts von seiner gewohnten Ungezwungenheit, sondern klang hart und kalt. Er war zu wütend, um sich um Verständnis für Genevieves Gründe zu bemühen. »Zuallererst will ich ihren Namen wissen.«
    Nach kurzem Zögern beantwortete Genevieve seine Frage. »Ihr Name ist Grace. Mehr brauchen Sie nicht zu

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