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Intimer Betrug

Intimer Betrug

Titel: Intimer Betrug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Landon
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spät, Fentington. Ich werde weniger für sie verlangen. Sie bekommen sie billiger.«
    Grace blieb die Luft weg. In ihren Ohren rauschte das Blut. Ihr Vater nahm Geld für sie. Er verhökerte sie wie ein Stück Vieh oder einen Scheffel Getreide.
    Fentington durchbohrte ihren Vater mit einem Blick, in dem das Fegefeuer loderte. »Sie ist beschmutzt, Portsmont. Verdorben. Der Teufel allein weiß, wem sie alles zu Willen war.«
    Ihr Vater wandte sich ihr zu. »Wer, Mädchen? Wer war es?«
    Grace wich zurück, bis sie mit den Beinen gegen einen der beiden Ledersessel vor dem Schreibtisch stieß. Als ihr Vater sie wieder packen wollte, wich sie zur Seite aus. Er kam ihr nach.
    »Vater, hör auf! Was tust du?«
    »Wer war es, Mädchen? Bei wem hast du gelegen?«
    Sie wusste, dass er nicht aufhören würde, bevor er nicht eine Antwort bekommen hatte. »Du kennst ihn nicht.«
    Ihr Vater sah sie an, als glaubte er ihr nicht, als hielte er sie für eine Lügnerin. »Es spielt keine Rolle, wer es war, Fentington. Wer es war, kann nicht von Bedeutung sein.«
    »Das spielt keine Rolle? Das Mädchen kann uns nicht einmal zusichern, dass sie kein Kind unter dem Herzen trägt.«
    Ihr Vater wandte ihr jäh den Kopf zu. »Ist es so? Trägst du den Bastard irgendeines Kerls unter dem Herzen?«
    Grace legte die Hände auf ihren Bauch. Natürlich trug sie kein Kind von ihm. Sie hatten nur eine Nacht miteinander verbracht. Aller Wahrscheinlichkeit nach hatte sie kein Kind empfangen. Bei ihren Schwestern hatte es monatelang gedauert, bis es zu einer Schwangerschaft kam. Aber das durfte Fentington nicht wissen.
    Sie hielt die Hände vor ihren Leib, als wolle sie etwas ganz Besonderes schützen, und sah ihrem Vater ins Gesicht. Was sie darin sah, raubte ihr den Atem. Es lag Hass darin, eine Abscheu und ein Ekel, die sie zuvor nie bemerkt hatte.
    »Ist es so?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Ich weiß es nicht.«
    Er holte aus und schlug sie noch einmal. Sie schmeckte Blut und griff sich mit einer Hand an den Mund.
    Ihr Vater hob wieder die Faust, hielt jedoch inne, als würde ihm bewusst, dass es dafür zu spät war. Der Schaden war angerichtet. Erhobenen Hauptes und mit gestrafften Schultern saher dem Baron ins Gesicht. »Wir können uns einigen, Fentington. Ich weiß, sie hat ihre besten Jahre schon lange hinter sich und ist nicht annähernd so hübsch wie die anderen sechs, aber sie wird Ihnen trotzdem gute Dienste leisten.«
    »Vater, nein!«
    »Sie kann Unterwürfigkeit lernen. Wenn Sie sie führen und ihren Charakter formen, kann sie eine mustergültige Ehefrau werden. Sie hat noch immer ein paar fruchtbare Jahre vor sich, um Ihnen den Erben zu schenken, den Ihre anderen Frauen Ihnen nicht geben konnten.«
    Fentington stieß ein angewidertes Schnauben aus. »Sie ist zu alt, um sich noch formen zu lassen, Portsmont, und sie hat sich als Hure erwiesen. Jeder Narr weiß, sobald ein Weibsbild den Weg der Sünde und Schande beschritten hat, kann man ihm nicht mehr trauen. Behalten Sie sie. Sie hat keinen Wert mehr für mich.«
    »Nein! Sie hat immer noch einen Wert. Sag es ihm, Grace. Sag ihm, dass du ihm genau die Ehefrau sein wirst, die er sich wünscht.«
    »Vater!«
    »Sag es ihm!«
    Grace hatte das Gefühl, als würde ihr der Boden unter den Füßen weggezogen. »Lieber würde ich verdammt sein, als ein so verachtenswertes Ungeheuer auch nur in meine Nähe zu lassen. Seine sadistischen Neigungen sind so abscheulich und ekelhaft, dass, wenn nur die Hälfte der widerwärtigen Geschichten über ihn wahr ist, allein das ausreicht, um ihn bis in alle Ewigkeit in der Hölle schmoren zu lassen.«
    Fentington taumelte zurück, als wären ihre Worte ein körperlicher Angriff. Der Hass in seinem Blick ließ auf ein tieferliegendes Böses schließen, das ihr Angst einflößte. Dann lächelte er. Das Hohnlächeln in seinem Gesicht war das sadistischste Grinsen, das sie je gesehen hatte. »Vielleicht wäre es meine christliche Pflicht, Ihre Tochter zu ehelichen, um ihre Seele zu retten.«
    »Ja! Ja!«, stimmte ihr Vater ihm eifrig zu.
    Grace gefror das Blut in den Adern. »Wie Sie die Seele Ihrer letzten Frau gerettet haben? Glauben Sie, in ganz Herefordshire gibt es auch nur einen Menschen, der nicht weiß, dass sie sich das Leben genommen hat, um Ihnen zu entfliehen? Dass sie den Tod einem Leben mit Ihnen vorgezogen hat?«
    Baron Fentington presste die Lippen aufeinander und knirschte so laut mit den Zähnen, dass das Geräusch in dem eisigen

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