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Intimer Betrug

Intimer Betrug

Titel: Intimer Betrug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Landon
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widerwärtige Kerl uns an, Grace? Ich kann es kaum ertragen, dass er mit uns im selben Raum ist, ganz zu schweigen davon, wie er uns begafft.«
    »Ignorier ihn, Linny.«
    »Das ist unmöglich. Hast du schon gehört? Eine von Josies Angestellten ist mit einem der Dienstmädchen des Barons verwandt.« Linny hielt inne. »Sie bekommt ein Kind. Fentingtons Kind.«
    Grace lief ein kalter Schauder über den Rücken und ihre Nackenhaare stellten sich auf.
    »Josie hat gesagt, das arme Mädchen ist erst dreizehn, und dass der Baron sie fast umgebracht hat, als er sich ihr aufzwang. Und als sie damit drohte, Reverend Perry um Hilfe zu bitten, hat er sie fast totgeschlagen. Alle helfen dem Mädchen, ihren Zustand so lange wie möglich zu verbergen, weil sie wissen, dass er sie bestrafen wird, sobald er von ihrer Schwangerschaft erfährt.«
    Allein bei dem Gedanken wurde Grace übel. »Wir dürfen sie das nicht allein durchstehen lassen, Linny. Jemand muss ihr …«
    Caroline griff nach Graces Hand. »Ich habe schon nach ihr schicken lassen. Sobald sie vor meiner Tür steht, nehme ich sie bei mir auf.«
    »Ach, Gott sei Dank. Ich hätte wissen müssen, dass du ein so junges Mädchen in seinem Elend nicht allein lassen würdest.«
    »Aber was ich mit
ihm
am liebsten machen würde«, sagte Caroline und starrte den Baron wütend an, »könnte mich anden Galgen bringen. Sieh nur, wie fromm er sich vor anderen gibt.« Carolines Stimme troff von Verachtung. »Er kleidet sich ganz in Weiß, als könnte seine äußere Erscheinung die Fäulnis in seinem Inneren und seine von Maden zerfressene Seele verbergen.«
    Grace drückte sanft die Hand ihrer Schwester. Von all ihren Schwestern wusste Caroline am besten über Fentingtons perverse Neigungen Bescheid.
    »Ich frage mich, wie rechtschaffen er sich geben würde, wenn wir die feine Gesellschaft darüber informierten, dass er beim Ableben seiner ersten Frau seine Hand im Spiel hatte. Oder dass seine zweite Frau sich lieber das Leben genommen hat, als sich auch nur einen Tag länger seiner Grausamkeit und sexuellen Verderbtheit auszusetzen.«
    Grace stieß einen zitternden Seufzer aus. »Wie immer würde er der Missbilligung der Gesellschaft entgehen. Die Menschen lassen sich stets vom äußeren Anschein täuschen.«
    »Sieh nur, wie er an Vater klebt. Ich wüsste zu gern, was Vater besitzt, worauf er es abgesehen hat.«
    Grace gefror das Blut in den Adern. »Ich bin mir sicher, da gibt es nichts.« Sie wandte sich ab und zwang sich, normal weiterzuatmen. »Sieh nur! Anne und ihr Mr. Wexley wollen aufbrechen. Beeilen wir uns, sonst verpassen wir es noch, ihnen Lebewohl zu sagen.«
    Grace und Caroline durchquerten die Eingangshalle, um sich vom Brautpaar zu verabschieden. Caroline trat in die Umarmung ihres Ehemanns, der schon auf sie wartete, und Grace drängte sich genau in dem Moment durch die Menge, als Anne und ihr Mann die Tür erreichten. Anne drehte sich ein letztes Mal um und kam, als sie Grace erblickte, zurückgerannt, um sie fest zu umarmen.
    »Ich hab dich lieb, Grace.«
    »Ich dich auch, Annie. Ich hoffe, dass du immer so glücklich sein wirst wie heute.«
    »Ganz bestimmt. Oh, ganz bestimmt.«
    Grace wischte ihrer Schwester eine Träne von der Wange und trat aus dem dichten Gedränge zurück, während ihre Schwester zurück in die Arme ihres Ehemanns lief und mit ihm zur Tür hinaus und die Treppe hinabeilte.
    »Wie rührend«, flüsterte Baron Fentington hinter ihr.
    Grace kämpfte gegen das Zittern und die Welle der Übelkeit, die ihren Körper durchlief.
    »Denken Sie nur, Lady Grace. In wenigen Wochen werden Sie und ich im Mittelpunkt derselben Aufmerksamkeit stehen. Unsere Familien und Freunde werden uns genauso gratulieren und uns Glück und alles Gute wünschen, wenn wir zur Tür hinaus in ein lebenslanges Eheglück eilen. Ich kann es kaum erwarten, Sie ganz für mich allein zu haben.«
    Grace befürchtete, sich gleich übergeben zu müssen. Baron Fentington betrachtete sie, als könne er hinter ihre kühle Fassade blicken, und schenkte ihr ein unheilverkündendes Lächeln.
    »Obwohl ich nur ungern zugebe, dass Sie als Braut nicht meine erste Wahl waren, erkenne ich jetzt, dass Sie recht hatten, als Sie sich mir anstelle Ihrer Schwester anboten. Es ist so befriedigend festzustellen, dass ich mit Ihnen sogar das bessere Los gezogen habe. Immerhin sind Sie eine Frau, die sich ein Leben lang unberührt und rein gehalten hat. Eine Frau ohne Tadel und von makellosem

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