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Intimer Betrug

Intimer Betrug

Titel: Intimer Betrug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Landon
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Carver einzeln vorgestellt wurden. Sie bemühte sich, mit jedem von ihnen ein paar persönliche Worte zu wechseln. Als Carver fertig war, wünschten die Bediensteten ihr eine gute Nacht und zogen sich in ihre Unterkünfte zurück, wahrscheinlich heilfroh, ihre müden Häupter auf die Kissen betten zu können.
    »Wenn du irgendetwas brauchst, musst du nur danach fragen. Das Personal steht voll und ganz zu deiner Verfügung.« Vincent nahm ihren Arm und ging mit ihr zu der breiten geschwungenen Treppe. »Es ist eine Weile her, seit sie eine Herrin hatten, die sie beaufsichtigt, aber sie arbeiten alle schon lange Jahre hier und sind sehr loyal.«
    »Ich bin mir sicher, dass alles perfekt wird, Vincent«, sagte sie, während sie die Stufen hinaufstiegen. Sie wandte sich um und bewunderte die prächtige Eichentäfelung und die kunstvollen Vasen, welche die gewaltige Eingangshalle schmückten. »Dein Haus ist wunderschön.«
    »Danke. Aber es ist jetzt auch dein Haus. Morgen führe ich dich herum. Der Garten wird dir besonders gut gefallen. Hennelyscheint die Fähigkeit zu besitzen, selbst die unscheinbarsten Pflanzen erblühen zu lassen.«
    »Ich freue mich schon darauf.«
    Als sie zu einem Raum am Ende des Korridors kamen, blieb er stehen. »Das ist deine Suite, Grace.«
    »
Meine
Suite?«
    »Ja. Meine Räume sind nebenan. Zwischen uns liegt ein gemeinsamer Salon.«
    Grace fröstelte am ganzen Leib.
    Er wich ihrem Blick aus, als könnte er ihr nicht in die Augen sehen. »Ich bin ganz in der Nähe, wenn du mich brauchst.«
    »Ich verstehe«, brachte sie mit Mühe im Flüsterton hervor.
    »Ich war so frei, Alice zu bitten, dir als Zofe zur Hand zu gehen. Carver hat sie mir empfohlen. Wenn sie nicht nach deinem Geschmack ist …«
    »Ich bin mir sicher, sie wird es sehr gut machen.«
    »Gut. Dann gute Nacht, Grace.«
    »Kommst du auch ins Bett?«
    »Nein. Ich habe noch Arbeit zu erledigen, bevor ich zu Bett gehen kann. Ich bin in meinem Arbeitszimmer.«
    »Ich verstehe.«
    Er zog sie sanft an sich und küsste sie auf die Stirn. »Gute Nacht«, wiederholte er, öffnete die Tür zu ihrem Zimmer und ließ ihr den Vortritt.
    Mit weichen Knien betrat Grace ihr neues Zimmer. Es war doch wohl nicht sein Ernst, dass er getrennt von ihr leben wollte? Dass ihre Ehe nur auf dem Papier bestehen sollte?
    Grace sah das hübsche junge Dienstmädchen erst am Bett stehen, als es sie ansprach, so verwirrt war sie. Vincents Vorstellungen von ihrer Ehe hatten sie zu sehr verstört.
    Grace legte das Kleid ab, das sie zu ihrer Hochzeit getragen hatte, und schlüpfte in ein wunderschönes Satinnachthemd, das Anne ihr speziell für diese Nacht geschenkt hatte. Dann nahm sie auf dem Polsterschemel vor dem Frisiertisch Platz und ließ sich von Alice die Haare auskämmen. Das jungeDienstmädchen schwatzte aufgeregt, doch Grace bekam kaum ein Wort davon mit. Sie war in Gedanken zu sehr mit ihrem Mann beschäftigt, der wieder nach unten gegangen war. Mit ihrem Mann, der seine Frau in ihrer Hochzeitsnacht allein ließ.
    »Haben Sie noch einen Wunsch, Euer Gnaden?«, fragte Alice lächelnd
    »Nein. Danke, Alice. Das ist alles. Ich weiß Ihre Hilfe sehr zu schätzen.«
    Alice öffnete die Tür just in dem Moment, als ein weiteres Dienstmädchen namens Jane mit einem Tablett hereinkam. »Seine Gnaden dachte, Sie wünschen vor dem Zubettgehen vielleicht eine Tasse heißen Tee.«
    Grace warf einen Blick auf das Tablett und hätte das dralle kleine Dienstmädchen am liebsten wieder nach unten geschickt, um Seiner Gnaden mitzuteilen, seine Frau wünschte, dass ihr Ehemann zu ihr nach oben kam. Stattdessen bedeutete sie dem Mädchen, das Tablett abzustellen.
    »Richten Sie Seiner Gnaden meinen Dank aus.«
    »Jawohl, Euer Gnaden.«
    Noch lange nachdem die Zofe und das Dienstmädchen gegangen waren, starrte Grace mit leerem Blick auf die Teekanne. Das Teeservice war aus hauchdünnem Porzellan und sie strich mit dem Finger über das filigrane Blattgoldmuster auf den Tassen, während ihr Ärger und ihre Enttäuschung wuchsen.
    Wie wollte er eine Ehe mit ihr führen, wenn sie nie dasselbe Bett teilten? Wie sollten sie als Paar zusammenwachsen, wenn er sich von ihr fernhielt?
    Sie trat ans Fenster und sah mit leerem Blick hinaus in die Dunkelheit.
    Wie um alles in der Welt konnte sie die Mauer durchbrechen, die er zwischen ihnen beiden errichten wollte?
    Linnys Worte kamen ihr in den Sinn. »Du durchbrichst sie mit Geduld und mit Liebe.«
    Grace setzte sich in den

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