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Intimer Betrug

Intimer Betrug

Titel: Intimer Betrug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Landon
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Porzellangesicht herauf. Er würde sie nicht vergessen und in dieser Ehe auf keinen Fall die gleichen Fehler machen. Um eine dritte Schwangerschaft zu verhindern, war es zwar zu spät, aber noch nicht dafür, sein Herz zu schützen.
    Der Entschluss lastete wie Blei auf seiner Brust und drückte ihm die Luft ab. Ach, wie sehr er sie begehrte! Wie er sie seit jenem Abend begehrte, als er sie in Wedgewoods Arbeitszimmer gelockt hatte, ihre Augen groß vor Furcht, ihre Brüste, die sich mit ihrem schnellen Atem hoben und senkten. So sehr er sich auch bemühte, es gelang ihm nicht, das Gefühl auszulöschen, wie er sie im Arm gehalten, sie berührt und sich tief in ihr vergraben hatte bei ihrer ersten Begegnung. Und wie schmerzlich er sich selbst jetzt danach sehnte, sie in den Armen zu halten und sie zu küssen, bis sie beide atemlos wären.
    Er stützte sich auf der Fensterbank ab und lehnte die Stirn an die kühle Glasscheibe. Hätte er doch nie mit ihr geschlafen. Hätte er doch nie erfahren, wie es war, sie zu lieben. In ihm brannte ein Feuer, das er niemals würde löschen können … außer in ihren Armen.
    Er rieb sich das Gesicht und hoffte inbrünstig, damit alle Gedanken aus seinem Kopf vertreiben zu können. Mit einem tiefen Seufzer trat er an den Kamin und legte noch ein Holzscheit auf die verlöschende Glut. Die Tür öffnete sich und ein schwacher Lichtschein stahl sich über die Dielen. Vincent richtete sich jäh auf und drehte sich um. »Grace?«
    Er griff nach einem Morgenrock und bedeckte seine Blöße. »Stimmt etwas nicht?«
    »Darf ich hereinkommen?«
    »Natürlich. Brauchst du irgendetwas?«
    »Ja.« Sie trat ein und schloss die Tür hinter sich.
    Er blieb abwartend stehen. Nach kurzem Zögern kam sie mit durchgedrücktem Rücken und gereckten Schultern zu ihm. Ihr Satinnachthemd schien beim Gehen die Farbe zu wechseln. Er verschränkte die Hände hinter dem Rücken, um sie nicht nach ihr auszustrecken. Um sie nicht in seine Arme zu ziehen und festzuhalten. Um sie nicht zu küssen.
    »Was denn? Brauchst du etwas?«
    Sie hob das Kinn und antwortete: »Ja, dich.«

    Grace stand dicht vor ihm, so dicht, dass sie die Wärme seines Körpers spürte. So dicht, dass sie den frischen Duft der Seife roch, mit der er sich gewaschen hatte. So dicht, dass sie hörte, wie er bei ihrer Antwort heftig den Atem einzog.
    Ihr Herz hämmerte vor Aufregung, vor Furcht. Das Blut raste mit solchem Tempo durch ihre Adern, dass ihr ganzer Körper vor Verlangen erfasst wurde. Sie vergrub ihre Hände im Stoff ihres Nachthemds, um nicht nach ihm zu greifen.
    »Brauchst du etwas?«, fragte er noch einmal, als hätte er sie nicht verstanden. Als zöge er es vor, sie nicht zu verstehen.
    »Willst du für den Rest unserer Ehe hier schlafen?«
    Er zog die Schultern hoch. »Das ist mein Zimmer. Ja.«
    »Und ich soll im Zimmer nebenan schlafen?«
    »Ja.«
    »Hast du vor, je zu mir zu kommen? In mein Bett?«
    Er runzelte die Stirn, sein Gesichtsausdruck beinahe zornig. »Was soll das, Grace? Es ist fast drei Uhr morgens. Deine Fragerei hat sicher bis ein andermal Zeit. Zumindest bis morgen.«
    »Nein. Ich halte es für das Beste, wenn wir reinen Tisch machen, um Missverständnissen vorzubeugen.«
    Grace kämpfte gegen das Bedürfnis an, ihn einfach stehen zu lassen. Gegen das Bedürfnis, die Augen niederzuschlagen, um seinen unnachgiebigen Blick nicht mehr sehen zu müssen. »Bitte antworte mir, Vincent. Hast du vor, jemals in meinem Bett zu schlafen?«
    Seine Brust hob und senkte sich mit jedem schweren Atemzug. Doch er blieb stumm.
    »Ist das meine Strafe?«, fragte sie mit einer Stimme, die selbst in ihren Ohren hohl klang. »Soll ich so dafür büßen, dass ich dich getäuscht habe?«
    Der Mut verließ sie und sie starrte auf die brennenden Holzscheite. »Hast du vor, die Scharade fortzuführen und mich in der feinen Gesellschaft bloßzustellen? Denkst du wirklich, dasswir weiter unsere Rollen spielen sollen, als führten wir die perfekte Ehe?«
    Sie wusste, dass ihre Stimme anklagend klang. Dass die Worte nicht wie eine Frage, sondern wie ein Vorwurf klangen. Doch das kümmerte sie nicht. Sie kämpfte hier um ihr Leben.
    »Wie lange sollen wir noch so tun, als sei unsere Verliebtheit so alles verzehrend, dass wir keine Zeit mit einer langen Verlobungszeit vergeuden wollten, sondern innerhalb weniger Wochen nach unserem Kennenlernen geheiratet haben? Noch dazu mit einer Sondererlaubnis?«
    Sie wandte sich vom Feuer ab und fing

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