Intimitaet und Verlangen
Ihrem Partner, wodurch seine Berührungen unbestimmter und unvorhersehbarer werden. Sie brauchen jedoch das genaue Gegenteil, nämlich das Gefühl, dass Sie darüber entscheiden können, wo ein anderer Mensch Sie berührt. Doch das ist nicht möglich, solange Sie sich »schützen«. Es ist schwierig, den emotionalen Radar zu deaktivieren und von höchster Alarmbereitschaft wieder herunterzuschalten, doch eine kollaborative Allianz macht dies möglich.
Wenn Sie auch auf vorhersehbare und feste Berührungen kitzlig reagieren, sind Ihr Geist und Ihr Körper wahrscheinlich sehr angespannt. Ein solcher Grad von Anspannung verändert Ihr subjektives Erleben und kann bewirken, dass Sie Berührungen Ihres Partners in jedem Fall als unangenehm empfinden, ganz gleich, wie er Sie berührt. Atmen Sie dann tief und entspannen Sie Bauch und GesäÃ. Angespanntheit bewirkt, dass Sie flach und schnell atmen, wodurch das Gefühl entsteht, »eingesaugt« zu werden â gezwungen, sich in sich selbst zurückzuziehen, von Erstickung bedroht und von Angst vor dem Atmen gepeinigt. Dehnen Sie Ihren Körper. Machen Sie sich klar, dass Sie nicht angegriffen werden und dass niemand in Ihren persönlichen Raum eingedrungen ist.
Angespanntheit bietet keinen Schutz, verstärkt Ihre Tendenz zu Defensivreaktionen und erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass Ihr Partner überreagiert. Nehmen Sie sich mehr Zeit, sich zu beruhigen, auch wenn Sie dies nicht wollen oder nicht das Gefühl haben, es zu brauchen. Beruhigen Sie Ihren Geist und entspannen Sie Ihren Körper, aber sperren Sie Ihren Partner bei alldem nicht aus. Sie werden schon bald wieder eine kollaborative Allianz brauchen, und wahrscheinlich wird er Ihnen gegenüber mehr Geduld zeigen, wenn Sie sich nicht von ihm zurückziehen.
Wenn Sie sich an meinen Empfehlungen orientieren, werden feste Berührungen Ihres Partners bei Ihnen keinen Kitzelreflex mehr hervorrufen. Nachdem es Ihnen gelungen ist, sich stärker zu entspannen und aufgrund dessen Ihre Kitzligkeit abgeklungen ist, können Sie Ihren Partner bitten, bei der Berührung weniger Druck anzuwenden, so dass Sie sich mit einer anderen Art von Berührungen, die den Kitzelreflex auslösen, auseinandersetzen können.
Spiegeln Sie den Geist Ihres Partners
Ihr Geist ist sehr begabt im Aufdecken von Täuschungen und Unstimmigkeiten, und Letztere verstärken Kitzligkeit. Wenn Sie die Berührungen Ihres Partners als von einem »Insider« statt als von einem »Outsider« stammend erleben wollen, müssen Sie Ihren Partner und das, was in seinem Geist vorgeht, beobachten.
Sobald Sie festgestellt haben, dass seine Gefühle und Absichten positiv sind, kann sich Ihr limbisches System entspannen. Wenn Sie mit Dingen nicht unvorbereitet konfrontiert werden, sind Sie besser in der Lage, ihr Ausmaà einzuschätzen. Ihr Präfrontalkortex kann »Exekutivfunktionen« aktivieren, um IhreEmotionen, Ihre Reaktivität und Ihre Schreckreaktion zu beeinflussen. Auf diese Weise können Sie Ihre antizipatorische negative Reaktion ausschalten und Ihre Kitzligkeit verringern. Das mag Ihnen als wissenschaftliches Geschwafel erscheinen, doch viele Menschen brauchen solche Erklärungen â darunter auch diejenigen, die glauben, sie selbst seien nicht anfällig für den Kitzelreflex.
Benutzen Sie als Gebender Ihre Handfläche
Colleen reagierte mit dem Kitzelreflex, wenn Anthonys Hand sich in Richtung ihrer Genitalien bewegte. Die Ursache war ein »fest verdrahteter« Mechanismus in ihrem Gehirn: Die Erwartung als unangenehm empfundener Reize aktiviert den gleichen Gehirnbereich wie die taktile Stimulation selbst. 12 Anthony verstand das nicht. Er beklagte sich, wenn Colleen sich ihm entzog, bevor er sie auch nur berührt hatte.
Colleen reagierte extrem kitzlig, wenn Anthony sie zwischen ihren Beinen berührte â insbesondere ihre Schamlippen oder das Schamhaar. Sofern sie die Berührungen überhaupt zulieÃ, unterbrach sie ihn dann meist irgendwann. Setzte das Paar seine sexuelle Aktivität in einer solchen Situation fort, hatte Colleen nicht mehr das geringste sexuelle Verlangen. Sie war dann sauer, und ihre Allianz mit Anthony zerbrach. Sie wusste, was in seinem Geist vorging, wenn sie in solchen Augenblicken schweigend nebeneinander lagen. Zahlreiche ähnlich verlaufende sexuelle Situationen hatten bei ihr
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