Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Into the Deep - Herzgeflüster (Deutsche Ausgabe): Roman (German Edition)

Into the Deep - Herzgeflüster (Deutsche Ausgabe): Roman (German Edition)

Titel: Into the Deep - Herzgeflüster (Deutsche Ausgabe): Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Samantha Young
Vom Netzwerk:
keinen anderen Jungen in deinem Leben. Denn Alex …«
    »Über Alex möchte ich auch nicht sprechen, Dad. Es gibt nichts zu bereden.«
    »Vielleicht solltest du nach Hause kommen.«
    Ich lachte kurz auf und seufzte dann. »Es geht mir gut. Ich werde nichts Dummes tun. Lektion gelernt.«
    »Du weißt, dass du Menschen vertrauen kannst, Charley, ohne dass daraus gleich eine weitere Lektion wird. Ich glaube, die Sache mit Jake hat bewirkt, dass du dich nicht mehr auf andere Menschen verlassen kannst. Aber ich möchte nicht, dass meine Tochter so fühlt.«
    »So ist es auch nicht … nur was Jake betrifft. Das ist ein Unterschied.«
    »Warum triffst du dich dann mit ihm?«
    »Weil er mit meinen Freunden befreundet ist«, log ich.
    Bevor Dad noch etwas sagen konnte, hörte ich, wie Mom ihn zum Frühstück rief. Bei ihnen war es an diesem Samstag noch früh am Morgen, und Dad hatte mich angerufen, bevor er zur Arbeit musste. Es wäre schön gewesen, wenn ich mit ihm über etwas anderes als über Jake gesprochen hätte.
    »Ich muss los, Liebes. Pass auf dich auf, ja? Wir reden bald wieder. Ich liebe dich.«
    »Ich dich auch. Bye, Dad.«
    Ich legte auf und stöhnte in mein Handy. Ich würde meine Mutter umbringen!
    Da hörte ich ein männliches Lachen aus der Küche und fragte mich, ob das Beck war. Ich leistete ihm und Claud am besten Gesellschaft. Sie strengten sich wahnsinnig an, so zu tun, als wäre zwischen ihnen alles ganz easy. Claudia hatte mir jedoch gestanden, dass es einfacher war, wenn sie nicht mit ihm allein war.
    Und trotzdem verbrachten sie viel Zeit zu zweit. Das machte echt Sinn.
    Doch als ich in die Küche spazierte, entdeckte ich dort nicht nur Claud und Beck. Lowe, Jake, Gemma und Matt saßen ebenfalls da und quatschten miteinander.
    »Hey«, begrüßte ich alle und stellte mich neben Jake. Seit unserem Gespräch am Hoftor waren wir wieder zusammen beim Sport gewesen. Wir waren auch Kaffee trinken, schlenderten durch die winterlich kalte Stadt, machten einen Spaziergang durch Regent Garden bis nach Leith und redeten über alles Mögliche. Nur nicht über uns. Wir hatten uns davor gedrückt, indem wir in Andenkenläden herumalberten, uns Schottenmützen mit angeklebtem fuchsrotem Haar aufsetzten, Starbucks Coffee tranken und dazu zuckersüße schottische Kekse knabberten, die so hart waren, dass einem die Zähne weh taten. Ich hatte sogar versucht, ein Foto von Jake zu schießen, als er neben dem Dudelsackspieler in voller Schottenmontur stand. Der Dudelsackspieler – es war nicht immer derselbe Typ – stand an der Ecke Princes Street und Waverly Station, nicht jeden Tag, aber oft, und seine Musik wurde der Soundtrack zu meinem Leben in Schottland. Manche Leute mögen diese Musik nicht, aber für mich war sie wie ein fühlendes Wesen, das mich völlig in Besitz nahm. Sobald ich mich New Town näherte, schienen mich diese Dudelsackpfeifen wahrzunehmen, und je nach meiner Stimmung änderte sich die Melodie, als würden die Pfeifen sagen: »Wir auch!« An manchen Tagen war die Musik fröhlich, dann riefen mir die hohen Töne zu: »Wir fühlen uns heute auch gut! Die Luft ist frisch. Wir sind in einem Land voller Geheimnisse und bereit für ein Abenteuer.« An anderen Tagen, immer häufiger, seit Jake mit Macht wieder in mein Leben getreten war, wandelte sich die Melodie von besinnlich zu beinahe schwermütig. Manchmal stand ich auf der gegenüberliegenden Straßenseite, und die Fußgänger und der Verkehr verblassten zu einem leisen Summen hinter dem Klang des Dudelsacks. Wie Schottland selbst, so war auch diese melancholische Musik ruhig, würdevoll, trotzte dem Leben und hielt das Geheimnis ihres Schmerzes verborgen. Das eindringliche Wehklagen des Dudelsacks jagte mir jedes Mal einen Schauer über den Rücken. Zweimal war Jake aufgetaucht, während ich dort stand und zuhörte. Zweimal hatte er mich nur angesehen, als wüsste er genau, was ich dachte, und hätte nur zu viel Angst, es anzusprechen – ein Verhalten (oder eher eine Tatenlosigkeit), die zwischen uns üblich wurde.
    Nachdem mich die Jungs nun in unserer Küche begrüßt hatten, stand Jake plötzlich auf, packte meine Hand und zog mich mit einer ungewohnt vertraulichen Bewegung auf die Armlehne seines Sessels. Als ich ihn ansah, lächelte er schwach und wandte sich dann wieder Beck zu, um ihm zuzuhören.
    Ich dagegen sah mich um, weil ich wissen wollte, ob Jakes Verhalten die anderen genauso überrascht hatte wie mich. Zumindest Lowe sah

Weitere Kostenlose Bücher