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Intrigenküche: Agenten der Galaxis (German Edition)

Intrigenküche: Agenten der Galaxis (German Edition)

Titel: Intrigenküche: Agenten der Galaxis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B. C. Bolt
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gerichtlich die Vaterschaft nachweisen lassen und nun trage ich den Vaternamen, allerdings ohne den Adelszusatz.«
    »Oh.«
    »Das ist so ziemlich das, was jeder sagt, wenn er es erfährt. Dabei weiß ich nie, ob es die Leute stört, dass ich ein Bastard bin, oder dass ausgerechnet der Haushofmeister mein Vater ist.«
    Adrian hätte beinahe gelacht, aber er war nicht sicher, ob er Emeséll damit nicht verletzen würde. »Ich dachte wohl eher, dass Rial di Nidare ein bisschen zu jung wirkt, um schon einen erwachsenen Sohn zu haben.«
    Emeséll entspannte sich sichtlich. »Ach, das. Du weißt ja, wie das ist. Die ersten Erfahrungen machen junge Adlige oft mit den Bediensteten. Mein Vater war gerade sechzehn, als meine Mutter dazu ausersehen wurde, ihm morgens das Frühstück zu servieren. Daher hat er mit Ende dreißig einen Sohn, der Anfang zwanzig ist. Das ist kein schwieriges Rechenkunststück.«
    »Muss dein Vater für dich aufkommen?«
    »Seine hochlöbliche Gnaden, Rolo die Nidare, verfügte, dass mir eine angemessene Ausbildung ermöglicht werden sollte. Und das geschah.« Emeséll grinste plötzlich. »Eine der möglichen Optionen lautete tatsächlich Koch. Doch ich hatte mehr Interesse an den Wandläufern und am Leben in den Gärten. So wurde ich Tiermeister. Ich hoffe, ich habe dir mit meiner Biografie gedient.«
    »Tut mir leid, wenn ich neugierig wirke, es ist eben alles neu für mich. Man kann so schwer einschätzen, wer die Leute sind und wie viel Macht sie besitzen.«
    »Na, wer kann schon sagen, wer am Hof wirklich Macht besitzt? Wer sind die Leute wirklich?« Emeséll fasste Adrian am Arm. »Komm, ich zeige dir meine beiden Prachtstücke. Es gibt selten Leute, die freiwillig einen Wandläufer in seinem Stall besuchen wollen.«
     
    Der Zugang zu den Ställen erwies sich als weit besser geschützt, als die Gemächer der Kaiserfamilie. Adrian musste sich in ein Buch eintragen und seinen Besuch begründen. Emeséll schrieb für ihn: Wunsch Seiner Hoheit . Danach passierten sie nacheinander drei unterschiedliche Sicherheitsschranken, die Emeséll mit drei verschiedenen Codekarten an seinem Kartenbund deaktivierte.
    »Das war aber gelogen«, sagte Adrian.
    »Und wer soll das herausfinden? Ich sage Seiner Hoheit, dass ich dich mitgenommen habe und schon sind wir auf der sicheren Seite.«
    Adrian vergaß seine restlichen besorgten Bemerkungen, als er den Geruch wahrnahm. »Was ist das? Ich kenne das. Warte … das ist Spargel. Ein durchdringendes, unverkennbares Spargelaroma.«
    Emeséll klopfte ihm auf die Schulter. »Ja, die Köche. Du nennst es ein Aroma. Die meisten Menschen sagen dazu Gestank und kommen schon deshalb ungern her. Das, was deine Kennernase reizt, ist Wandläuferurin. Besser, du kochst keine Suppe daraus.« Er öffnete einen weiteren Durchgang. »Das sind unsere beiden Wunderwesen.«
    Sofort kamen die zwei Wandläufer auf ihn zu. Rautenförmige Köpfe drängten sich aneinander vorbei. Lange Zungen schnellten nach vorn und untersuchten Gesicht und Hände des Tiermeisters. Zahlreiche spitze Zähne wurden sichtbar.
    Adrian blieb vorsichtshalber still stehen.
    »Seht mal, meine Lieben, wen ich euch mitgebracht habe«, sagte Emeséll lockend. »Das ist Adrian. Adrian.« Es klang, als wollte er ihn als neue Futtermischung anpreisen.
    Eine lange, samtige Zunge fuhr Adrian über die Wange, tastete sich hinter seinem Ohr entlang und schob sich zwischen Kragen und Haut. Sonderbar, es kitzelte nicht. Wie von selbst hoben sich Adrians Hände der zweiten Zunge entgegen. Sie war so breit wie eine Schwertklinge und so weich wie ein besonders teures Mikrogewebe.
    Emeséll wiederholte Adrians Namen. »Jetzt fütterst du sie und sie werden sich in Zukunft immer freuen, dich zu sehen.«
    Auf Sensorberührung öffnete sich ein Fach und sofort versuchten die Echsen, ihren Kopf hineinzuschieben. Emeséll gab beiden einen Klaps und stellte eine transparente Box vor Adrian auf den Boden. Darin stiegen handtellergroße Krebse aufeinander herum. Emeséll griff einen heraus und warf ihn in die Luft. Eine Schnauze schoss nach vorn. Es knackte. »Jetzt du! Das ist Tilt, der jüngere von beiden.«
    Adrian packte beherzt eines der bescherten Krebstiere und schleuderte es von sich. Tilt fing es. Er biss nur kurz zu und würgte es hinab.
    »Sie lieben diese Krebse, die es nur an den Seen gibt. Ich füttere sie nicht öfter als einmal in der Woche, denn sie sind teuer und können die Wandläufer zu feurig machen.«
    »Was

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