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Intrigenküche: Agenten der Galaxis (German Edition)

Intrigenküche: Agenten der Galaxis (German Edition)

Titel: Intrigenküche: Agenten der Galaxis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B. C. Bolt
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darüber. Computer! Zeige uns den achten Stock!« Der Computer präsentierte ihm einen neuen Grundriss.
    »Hier! Die ursprüngliche Kaisersuite. Sie schliefen also in ein und demselben Appartement, nicht in vollständig getrennten Räumen. Es gibt zwei Türen. Eine nach vorn auf einen Zwischenhof und eine links zu den Aufgängen der Hofbeamten. Schön beschriftet. Die Vordertür kommt nur infrage, wenn eine Menge Leute mit im Komplott waren, denn da sind weitere Türen, von denen einige bewacht gewesen sein müssen. Der Eingang der Hofbeamten … Mist, der führt letztlich genau auf dieselben Gänge. Er geht nur um eine Ecke.«
    »Was ist das mit dem Kreuz in diesem Gang?«, fragte Padrin.
    Adrian zoomte es heran. »Wäscheschacht«, las er. »Weiß einer, was das ist?«
    »Man wirft die gebrauchte Wäsche hinein und sie rutscht durch einen Schacht in die Körbe der Wäscherei.«
    »Ach, ja? Wie groß ist das? Ah, steht hier: 70 x 60 cm. Würde das reichen, um eine Leiche verschwinden zu lassen?«
    »Wenn man sie sorgfältig in ein Tuch einschlägt«, überlegte Ell. »Die Wände sind aus glattem Metall, damit sich nichts verfängt.«
    »Da haben die aber damals bestimmt dran gedacht«, sagte Adrian. »Computer, gib mir das Stockwerk, in dem die Wäscherei liegt!« Er vergrößerte den Bereich der Wäscherei. »Von hier aus gibt es eine Menge Türen. Wann wird da gearbeitet?«
    »In zwei Schichten«, sagte Padrin. »Das weiß ich, weil ich unsere Küchentücher dort abends mit dem Rollwagen abliefere. Sie arbeiten von sechs Uhr morgens bis fünf Uhr abends und von fünf Uhr abends bis vier Uhr morgens.«
    »Das hört sich nicht schlecht an. Damit wäre die Wäscherei zwischen vier Uhr nachts und sechs Uhr morgens unbesetzt gewesen.« Er tippte den Bildschirm an. »Gib mir das Geschoss unter der Wäscherei!«
    »Verzeihung, aber ein solches Geschoss ist in meinen Daten nicht verzeichnet.«
    »Ah. Gibt es da nichts mehr? Technische Anlagen? Vorratsräume?«
    »Mir liegen keine entsprechenden Daten vor.«
    »Was denkt ihr?«, fragte Adrian seine Helfer.
    »Ich denke«, sagte Padrin, »… dass es ein Geschoss geben muss, wenn es eine Treppe nach unten gibt. Und es gibt eine. Hört sich das dumm an?«
    »Das hört sich alles andere als dumm an.«
     
    *
     
    Als Minkas mit dem leeren Glas die Küche betrat, fand er nur noch einen Haufen Zeitungsausschnitte und Fanartikel vor. Dazu gehörte eine Seidenschärpe, von der ein gutes Dutzend lächelnde Gesichter ins Leere starrten, und ein Fächer mit Ansichten des Palastes. Minkas betrachtete die unscharfen, winzigen Bilder. Das half doch alles nicht weiter! Frustriert rief er Elongata an und verabredete sich mit ihr zu einem Stelldichein.
    »Hast du etwas Neues?«, fragte sie.
    »Nein. Du hörst dich auch schon so an, als wäre ich der Sonderermittler, der jeden Tag ein kleines Wunder fabriziert. Ich wollte dich nur sehen. Ist das Grund genug für ein Treffen?«
    »Anscheinend brauchst du jemanden, der dich aufheitert. Ich werde also kommen.«
     
    Kaum zehn Minuten später spazierte er mit ihr über Gartenwege. Es begann zu nieseln.
    »Wachsregen«, sagte Elongata. »Warm und ergiebig.«
    Minkas war entschlossen, jedem Wetter zu trotzen, nur um mit Elongata allein sein zu können, aber bald kam der Entschluss ins Wanken, denn der Regen wurde stärker, bis daraus ein wahrer Wolkenbruch geworden war. Minkas hängte Elongata seine Kochjacke über, was nur wenig half, um sie vor Nässe zu schützen, und sie rannten zur Front des Hauptflügels, um sich unter der untersten Terrasse zu verkriechen.
    Unglücklicherweise verlief die Regenrinne unmittelbar daneben und eine wahre Sintflut schoss aus dem Endstück. Vertrocknetes Moos und aufgelöster Staub vieler Tage wurden über Minkas’ Schuhe geschwemmt.
    »Findest du’s romantisch?«, fragte er tapfer und drückte eine triefende Elongata an seine Schulter.
    »In gewisser Weise schon.«
    »Wenigstens ist es nicht kalt.«
    Binnen weniger Minuten verwandelte sich die feine Erde rundherum in Schlick. Der Regen prasselte so hart herab, dass Dreck und kleine Steinchen überall hin gespritzt wurden. Minkas betrachtete seine weiße Hose – seine ehemals weiße Hose. Elongata lachte über seinen Blick.
    »Schlimm?«
    »Nein«, behauptete Minkas. Er malte mit der Schuhspitze etwas in den Schlamm, was man mit gutem Willen als Herz interpretieren konnte. Weil es Elongata zu gefallen schien, malte er noch ein paar dazu und sie lachten,

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