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Intruder 3

Intruder 3

Titel: Intruder 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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kam Mike bekannt vor. Verdammt, er hatte ihn schon einmal gesehen, und zwar ...
    »Hey! I told ya, don't touch anything!«
    Die Stimme des Harley-Mannes riss Mike ungefähr ebenso angenehm aus seinen Gedanken, wie es das Geräusch einer Kreissäge getan hätte; nur deutlich aggressiver. Mike fuhr erschrocken herum und sah den Fettsack wie einen haarigen Gummiball auf sich zurollen.
    »C'mon, gimmy that fucking thing!«
    Mike war so verdattert, dass er im ersten Moment nicht einmal wusste, worum es ging. Dann aber wurde ihm bewusst, dass er hoch aufgerichtet dastand und die Streitaxt sogar halb erhoben hatte, noch nicht ganz zum Zuschlagen bereit, aber auch nicht sehr weit davon entfernt. Der Motorradfahrer blickte ihn stirnrunzelnd an, und seine Hand glitt in Richtung des Fotoapparates, der vor seiner Brust hing. Auch Stefan sah ein bisschen betroffen aus. Den Harley-Mann schien das jedoch nicht weiter zu stören, denn er walzte weiter auf Mike zu und riss ihm die Axt mit solcher Wucht aus der Hand, dass er fast 28
    das Gleichgewicht verloren hätte. Wütend rammte er sie an ihren Platz zurück, fuhr auf dem Absatz herum und ergriff Mike grob bei den Schultern, um ihn herumzudrehen. Der Kerl reichte Mike zwar kaum bis zum Adamsapfel, aber seine Pranken hatten die Größe von Schaufelblättern, und er war unglaublich stark.
    »He, he!«, rief Stefan.
    »Okay, get outa here!«, schnauzte Harley-Davidson. »That's it! Fuck off!« Er versetzte Mike einen Stoß, der ihn zu Boden geschleudert hätte, hätte dieser nicht hastig einen ungelenken Ausweichschritt gemacht. Stefan spannte sich sichtbar und hob die Hände. Plötzlich lag Gewalt in der Luft wie etwas Greifba-res.
    Es war auch diesmal wieder Frank, der die Situation rettete.
    Er trat mit einem raschen Schritt zwischen Mike und Harley-Davidson und hob besänftigend die Hände.
    »Calm down«, sagte er. »We don't want any trouble.
    Everything is okay. We have to go now. Sorry.«
    »Fuck off!«, grollte Harley-Davidson. »Get your fucking asses out of here! Now!«
    »Okay, okay, Sir. We go.« Frank sprach mit sehr ruhiger, sanfter Stimme. Er lächelte, aber er tat es auf eine Art, die sein Gegenüber einen halben Schritt zurückweichen ließ. Franks zumeist zurückha ltende Art und seine ruhige Stimme ließen Mike manchmal verge ssen, dass er mindestens genauso breitschultrig war wie Harley-Davidson, aber ungefähr doppelt so groß.
    »Wir gehen jetzt besser«, sagte Frank leise. »Kommt.«
    Sie verließen das Geschäft nahezu fluchtartig. Im Hinausge-hen drehte Mike sich noch einmal um und blickte zurück.
    Harley-Davidson funkelte ihn wütend an, während der Langhaarige dastand und mit schräg gehaltenem Kopf in ihre Richtung sah. Er hatte die linke Hand vor den Mund gehoben, und seine Lippen bewegten sich lautlos, als spreche er in ein 29
    winziges Diktiergerät, das er zwischen den Fingern verborgen hielt. Aber das war natürlich Unsinn.
    Stefan warf die Tür hinter sich zu, und Mike lief so hastig weiter, dass er um ein Haar gegen das riesige Motorrad geprallt wäre, das unmittelbar vor der Tür auf dem Bürgersteig stand.
    Frank riss ihn im letzten Moment zurück.
    »Danke«, murmelte Mike.
    »Kein Problem. Mittlerweile habe ich Übung darin, dich aus gefährlichen Situationen zu retten.« Er grinste. »Wir müssen meine Gage neu verhandeln. Ich dachte, du hättest mich als Dolmetscher mitgenommen, nicht als Bodyguard.«
    »Bei dem Unsinn, den er in letzter Zeit anstellt, läuft das fast aufs selbe hinaus«, maulte Stefan. »Können wir jetzt weiter?«
    Er selbst rührte sich allerdings nicht von der Stelle, sondern blieb gute fünf Sekunden lang stehen und musterte nachdenklich das Motorrad, gegen das Mike beinahe gerannt wäre.
    Sie überquerten die Straße und wandten sich nach rechts, zurück in Richtung Hotel. Mikes Füße taten schon wieder weh, und er fühlte sich ... unwirklich. Irgendetwas hatte ihn dort drinnen berührt. Er wusste nicht was, aber diese Berührung wirkte immer noch nach, und sie machte ihm Angst.
    »Das war wieder mal eine echte Spitzenleistung von euch«, maulte Stefan. »Können wir sonst noch irgendwo Ärger machen?«
    »Jetzt reg dich ab«, sagte Frank. »Der Kerl hätte uns sowieso nicht geholfen. Wir hatten schon verloren, als er gehört hat, dass wir Reisschüsseln fahren.«
    Stefan antwortete nicht, aber er maß Mike mit einem Blick, der ganz deutlich sagte: »Das war ja auch nicht so geplant«, und Frank fuhr kopfschüttelnd

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